Testphase?

Okay. Der erste Prototyp des Generators funktionierte. Während Mario und Waldemar, aber auch Kim sofort mit einer Reihe von Tests beginnen wollte, hob Viper den Zeigefinger und wies darauf hin, dass der Initiator des Projektes, Benjamin, nicht anwesend war. Ausserdem, so fügte Viper hinzu, war er unter anderem ja auch dafür hier, um sich um das Auto zu kümmern, was immer noch ungenutzt in der Werkstatt stand.

Selbstredend dachten die Drei privat Gelehrten kein bisschen daran, jetzt an einem Auto zu schrauben. Doch Jana brachte mit einer einzigen Aussage Kim unter Kontrolle, während Viper nur einmal böse Mario anschauen musste. Der schubste dann Waldemar in Richtung Auto und kurz darauf wurde das Ding in seine Bestandteile zerlegt.

Benjamin schaffte es schliesslich so spät anzukommen, dass er seine Mitarbeiter gerade dabei erwischte, wie die sich für den Heimweg rüsteten.

»Was geht denn hier ab?«

Viper schaute ihn etwas ungläubig an.

»Was abgeht? Der Heimweg geht ab! Wenn du so lange ficken musst, ist das ja nicht unser Problem, oder?«

»Aber, ich bin doch gerade erst gekommen?«

Kim lachte.

»Und direkt her gefahren?«

»Sehr lustig Kim. Was war denn heute? Erzählt mir mal wenigstens was!«

Viper schaute zu den Mädels.

»Könnt ihr ihm das Update geben? Ich hab immerhin noch ein Stück zu fahren.«

»Du Esel! Ich sag dir seit Tagen. Nehmen wir den Hubschrauber! Markus hat ihn ja nicht bei uns stehen lassen, damit er Rost ansetzt und damit wären wir dezent schneller hier und wieder zurück.«

»Ja, toll Mario. Wären wir. Aber jetzt stell dir mal vor. Im Gegensatz zu den Grazien hier, fliege ich nicht einfach so mit Volldampf im Tiefflug durch die Gegend und erschrecke ahnungslose Menschen. Ausserdem hat Markus Hubschrauber eine Kennung auf dem Rumpf. Der ist also identifizierbar. Selbst wenn man mich dann nicht wegen Lärmbelästigung, unerwünschten Tiefflug und keine Ahnung was anzeigt, gibt es genug findige Typen mit Kamera, die uns irgendwie beim Flug filmen oder fotografieren würden. Da sind dann wieder findige Leute dabei, die daraus dann extrahieren können, wo wir hin sind und auf einmal rennen uns die Fans hier die Bude ein.«

»Ich erschrecke keine ahnungslosen Leute!«

Protestierte Jana.

»Wir wählen unseren Kurs so, dass wir nicht unbedingt auffallen!«

Viper schüttelte den Kopf.

»Muss mir eigentlich immer jeder in den Rücken fallen?«

Kim grinste.

»Komm morgen mal mit in unsere Maschine. Dann zeig ich dir mal, wie ich über deine Front herfalle!«

Vipers finsterer Blick wandelte sich sofort in ein breites Grinsen.

»Gerne. Aber, erklärt ihr dem Kleinen jetzt noch die Fortschritte?«

Kim machte eine Handbewegung, als würde sie Viper aus der Tür kehren. Der nickte und kurz darauf waren er, Mario und Waldemar verschwunden. Letzterer blieb dabei gewohnt kühl und verschwand ohne ein Wort.

»Dann komm mal mit Kleiner. Du wirst staunen!«

Benjamin dackelte regelrecht hinter den drei Frauen her. Er war beeindruckt, wie er jetzt doch so unglaublich guten und befriedigenden Sex gehabt hatte und trotzdem beim Anblick dieser drei aufregenden Hintern, die vor ihm hin und her wiegten, schon wieder über zumindest eine hätte herfallen können.

In der Werkstatt war er schliesslich beeindruckt. Das letzte Mal, als er das Auto gesehen hatte, war es eben noch ein Auto. Nun war da eine entkernte Karosserie und jede Menge Einzelteile standen und lagen, teilweise sogar hingen sie herum.

»Ja Wahnsinn! Ihr habt das Teil ja komplett zerlegt!«

»Halte ich eigentlich auch für etwas übertrieben. Viper meint aber, wenn man so etwas macht, dann muss man es auch richtig machen. Sprich, zuerst wird geschaut, dass die Karosserie absolut einwandfrei ist, dann arbeitet man weiter.«

Benjamin nickte Jana zu.

»Irgendwo ja verständlich würde ich sagen. Mich wundert es, wie viel Platz da eigentlich ist. Wenn alles zusammengebaut ist, wirkt es irgendwie kleiner.«

»Ja, ist normal. Wir dürften da auf jeden Fall alles an Platz haben, was wir brauchen.«

»Richtig. Wie sieht es mit dem Generator aus?«

Nun übernahm Kim.

»Komm mal mit Kleiner.«

Irgendwie fragte sich Benjamin, warum ihn jeder Kleiner nannte. In seinem neuen Freundeskreis war er zwar nicht der Grösste, aber weit davon entfernt, der Kleinste zu sein. Bekanntlich war auch sein Schwanz über jeden Zweifel erhaben. Nun, wenn es nicht schlimmeres war, konnte er damit leben.

Zurück im sogenannten Labor, war Benjamin der Blick auf den Generator zuerst versperrt. Kim war zwar eine zierliche Gestalt, konnte dennoch mit ihrem Körper alles verdecken. Lediglich die Geräusche konnte sie nicht verbergen und die machten Benjamin sehr neugierig. Also schob er sich an Kim vorbei und konnte seinen Augen nicht trauen.

»Das Ding läuft ja!«

»Jupp, seit Viper es gestartet hat.«

Natascha kam zu Benjamin.

»Lustig dabei finde ich eigentlich, dass ausgerechnet ich Viper den Tipp gegeben habe, mit dem es jetzt dann tatsächlich auch funktioniert.«

»Du?«

Fragte Benjamin. Allerdings rein verwundert und kein bisschen arrogant.

»Ja, ich. Auf jeden Fall hat er das Teil angeworfen und seither läuft es.«

»Kann ich leider nichts anderes zu sagen. Auch wenn es für mich immer noch ein absolutes Unding ist, dieses Teil funktioniert!«

»Ich nehme mal an, du hast es schon kontrolliert Kim?«

»Sicher hab ich das! Es ist kein Fake. Es läuft tatsächlich ganz ohne fremde Energiequelle. Also wird mindestens so viel Strom generiert, wie dieses Teil zum laufen braucht. Eigentlich wollten wir schon eine Testreihe starten. Aber Viper war ja der Meinung, so etwas machen wir, wenn der Chef da ist und deshalb haben wir von da an das Auto zerpflückt.«

Benjamin lachte.

»Der Chef! Klingt zwar geil, aber der soll mal nicht übertreiben.«

»War aber eben so.«

»Kim, dann könnten wir ja jetzt …«

Jana unterbrach ihn.

»Feierabend machen. Richtig! Fahr nach Hause Ben. Wir gehen auch bald schlafen und morgen geht es dann rund mit Tests und Autobau.«

Auch wenn Benjamin sich noch in der Rolle des Anführers sah, war Janas Blick irgendwie doch zu bedrohlich. Irgendwie gefiel ihm das alles nicht. Von Mario und Waldemar mal abgesehen, war jeder des ganzen Freundeskreis eine fast unbesiegbare Waffe. Selbst Claudia und Elena, beziehungsweise Maia und diese Veronika, auch wenn Benjamin von ihr noch nicht so viel erlebt hatte.

Die Einen waren stark und hatten eine Nahkampfausbildung. Okay, Viper einfach nur Schlägererfahrung. Perry und Donald waren einfach nur stark, während Elena, Maia, Claudia und Veronika einen wirklich gefährlichen Körper hatten. Sie waren locker dazu in der Lage, jedem Kerl und wohl auch vielen Frauen mit ihren Reizen locker den Kopf zu verdrehen und sie wussten auch, wie man diese Waffen effektiv einsetzte.

Nur Benjamin war eigentlich ein Opfer. Gut, er, Mario und Waldemar. Wenn er dann noch diese drei Mädels in ihren Fliegeroutfits sah und dann noch bedachte, dass selbst Viper Schiss vor ihnen hatte, gab er Janas Befehl dann doch lieber nach.

Auf dem Rückweg gingen ihm Millionen von Ideen durch den Kopf. Der Generator funktionierte. Nicht nur auf dem Papier, er lief wirklich! Es wurde mindestens so viel Energie produziert, wie dieses Teil zum laufen benötigte. Da bliebe dann noch die Frage, wie viel Energie kam wirklich dabei rum? Konnte man damit etwas nutzbringendes anfangen? Oder war es einfach nur ein schöner Briefbeschwerer?

Benjamin dachte aber auch an das Auto. Viper machte da keine halben Sachen und eventuell würde daraus mal ein voll funktionsfähiges und zugleich grundsolides Fahrzeug werden. Das klang doch alles vielversprechend! Doch schnell drifteten seine Gedanken ab und er entschloss sich, Katja erneut zu rufen.

Print Friendly, PDF & Email

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert