Was tun bei Kritik?

Bei mir hat es nicht lange gedauert, bis ich meine Leidenschaft erkannt habe! Ich kann also behaupten, ich habe einige Erfahrung mit dem Thema und eins ist mir in der ganzen Zeit immer wieder passiert. Ich werde für meinen Fetisch kritisiert! In aller Regel eher harmlos, hier und da wurde es aber auch schon ganz schön hässlich!

Was bekommt man so zu hören, wenn man von dieser Leidenschaft erzählt? Zum Beispiel:

Du kannst deinen Partner gar nicht wirklich lieben, wenn du ihn teilen willst!

Das ist eine ganz harmlose Variante. Es geht aber auch deutlich krasser!

Du bist ja gestört! Lass dich mal untersuchen, ein Psychiater wirkt da Wunder!

Eins will ich mal ganz klar sagen! Weder hat man eine psychische Störung, noch hat das irgendetwas mit mangelnder Liebe zu tun! Im letzteren Fall eher im Gegenteil, aber dass ist ein anderes Thema!

Wie argumentiert man entgegen?

Das ist eine gute Frage und wenn man sich vorher keine Gedanken darum gemacht hat, wird man in Erklärungsnot geraten! Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es drei ganz bestimmte Punkte gibt, welche die Kritiker zumindest zum Nachdenken bringen und das Thema vom Tisch ist. Überzeugt hat man sie damit zwar noch lange nicht, aber immerhin hören sie damit auf, einen belehren zu wollen.

  • 1. Die Sache mit der Evolution!

Auch wenn wahrscheinlich eher weniger Kritiker Fachleute auf dem Gebiet sind, kann man dennoch damit argumentieren. Es ist eigentlich ganz simpel. Man muss nur auf die Tragezeit und Aufzucht der Menschen eingehen. Ein Mensch bringt etwa alle 9 Monate ein bis zwei Nachkommen zur Welt, die über viele Jahre mühevoll aufgezogen werden müssen. In den ersten Jahren ist der Mensch so hilflos, dass er ohne die Fürsorge eine Mutter schlichtweg sterben würde. Der Mensch kann nicht laufen, sich nicht selbst um seine Nahrung kümmern, genau genommen kann er nichts!

Was genau bedeutet das nun fürs Wifesharing? Ganz einfach! Wäre der Mensch von Natur aus monogam, wäre die Menschheit nicht weit gekommen! Es funktioniert einfach nicht, wenn eine kleine Gruppe Menschen die Treue pflegt. Auf diese Weise kommt keine stabile Population zustande!

  • 2. Ehebruch

Damit argumentiere ich immer wieder gerne, denn warum gehen denn viele wirklich gute Beziehungen in die Brüche? Nun, weil einer der Partner seine sexuelle Befriedigung bei jemand anderem sucht! Ich selbst habe in meinem Leben schon viele Paare zerbrechen gesehen, nur weil da ein Seitensprung passierte. Paare, denen ich alles Glück der Welt gewünscht hätte, weil sie einfach in allen Belangen so unglaublich gut harmonierten. Aber nein, ein Seitensprung und alles ist aus, egal was man sich bislang aufgebaut hatte und egal wie toll ansonsten alles lief. Macht das Sinn?

Dem Wifesharer kann das eher nicht passieren, da er es sich ja wünscht, dass sein Partner einen Seitensprung begeht. Es fehlt die Eifersucht und hinterher der Verlust des Vertrauens! Was ist also logischer? Eine tolle Beziehung wegen Sex zu beenden, oder doch lieber dem Partner die Freiheit geben? 

Ich garantiere! Dieses Argument wird zwar die Diskussion in den meisten Fällen nicht beenden, sie aber in eine andere Bahn lenken und man kann sich irgendwann einfach ausklinken. Es gibt viele kontroverse Meinungen dazu und schlussendlich verstricken sich die Gesprächsteilnehmer in neue Diskussionen, denen mal selbst nicht beiwohnen muss!

  • 3. Religion

Nein, jetzt soll man nicht anfangen von Jesus zu reden, oder etwas in der Art. Man nützt einfach die Tatsache aus, dass die meisten Menschen mittlerweile keine grosse Lust mehr auf Religion haben und sich selbst den Atheisten zuschreiben. Doch wie nutzt man das, um Kritiker zum schweigen zu bringen?

Ganz einfach! Man stellt die Frage, seit wann Treue eigentlich ein Thema ist und führt dabei an, dass es zu einer bestimmten Zeit bei Römern, Ägyptern, Griechen und Co doch eigentlich ganz normal war, neben der Frau noch andere Frauen zu haben. Sich Lustknaben zu halten usw. Wann hat sich das nun geändert?

Das sechste Gebot sagt:

Du sollst nicht die Ehe brechen!

Na schau mal einer an! Treue scheint also eine Erfindung der Kirche zu sein! Es mag so stimmen, oder auch nicht. Ich konnte vielfach die Erfahrung machen, dass die Kritiker nun in einen von zwei Fällen reagierten. Einmal, sie fingen sofort an auf der Religion herumzuhacken. Das bringt einen dann bald in die günstige Lage, der Diskussion nicht mehr beiwohnen zu müssen und sich anderen Menschen zu widmen, die weniger kritisch sind. In einigen anderen Fällen habe ich aber auch schon erlebt, wie da ein Umdenken eintrat. Sollte ich Recht mit dem haben, was ich da von mir gegeben hatte, dann richtete man sein Leben ja doch in einem Teil nach der Religion aus! Das geht ja so gar nicht!

Man mag es mir nun glauben, oder auch nicht. Die Religion-Karte zu ziehen hat tatsächlich schon Kritiker dazu gebracht, meinen Fetisch als doch nicht ganz so unlogisch anzusehen! Die fingen dann nicht an ebenfalls Interesse an meiner Leidenschaft zu entwickeln, doch die Kritiken verstummten! Das ist mit ein Grund, warum ich eigentlich immer sofort die Religion ins Spiel bringe, wenn mich mal wieder jemand wegen meines Fetischs kritisiert. Man hat am schnellsten seine Ruhe und unter bestimmten Umständen werden Kritiker zu Fürsprecher!

Gut. Das waren nun meine Ratschläge, wenn man wegen seines Fetischs angegriffen und kritisiert wird. Ich hoffe, ich konnte jemandem damit helfen und würde mich freuen, Kommentare zu erhalten. Vielleicht will ja jemand erzählen, wie er schon kritisiert wurde, oder anders herum, wie ihm mit Verständnis begegnet wurde. Das fände ich tatsächlich sehr spannend!

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7 Kommentare

  1. Hallo

    Wir haben es auch schon anderen (Freunden) erzählen! Aber die Reaktion ist eigentlich immer die selbe! KEINER versteht es!

    Es hat uns zwar keiner krass verurteilt, aber nachvollziehen konnte es trotzdem keiner!

    Deshalb haben wir es eigentlich aufgegeben es Freunden zu erzählen! Nur über’s Internet finden wir Gleichgesinnte! Und das ist ja besser als nichts! 😉

    LG

    1. Sei froh. Ich bin schon oft richtig heftig kritisiert worden. Vor Allem immer wieder die Aussage, wenn ich meine Frau teilen will kann ich sie ja nicht lieben, finde ich äusserst heftig!

      1. Hi

        Wir sehen das komplett anders wie die meisten Kritiker! Um seine Frau überhaupt teilen zu können muß die Liebe zwischen ihnen unfassbar stark sein! Nur deshalb kann man ihr sowas gönnen!

        Und warum macht es die Frau überhaupt? Ja natürlich weil sie spaß am Sex hat, aber auch weil sie den Fetisch-Traum des Ehemannes erfüllen möchte!

        Und wie die meisten der Männer berichten, ihre Ehefrauen möchten diesen Schritt nicht wagen! Sie erfüllen ihrem Mann diesen Traum nicht! Also steht die Lust am Sex nicht an erster Stelle!

        Und eins ist bei uns definitiv passiert, unsere Liebe zueinander ist noch mehr gewachsen!!

        Leider haben wir aber auch schon vom Gegenteil gelesen. Es ist nicht bei jedem Paar gut gelaufen! Also immer vorsichtig sein bevor man diesen Schritt wagt! Beide müssen sich absolut sicher sein!

        LG

        1. Das ist richtig und erwähne ich ja so oft ich kann. Das muss gewollt sein. Sobald man drängt wird es gefährlich. Besonders dann, wenn man sich selbst nicht sicher ist und auf einmal merkt, dass man es doch nicht will. Hat man den ersten Stein los getreten, wird da eine Lawine draus, die man nicht aufhalten kann. Versucht man es, wird man überrollt und oftmals endet das mit dem Tod der Beziehung.

          1. Bei uns war es ein fast zehn jähriger Reifeprozess bis es dann passierte!

            Jahre vorher war es auch schon fast soweit, aber da trauten sich der Mann dann doch nicht.

            Ein Jahr vor dem ersten Fremdfick ergab sich auch schon fast was, aber auch da wurde der Schwanz kurz vor Schluss eingezogen! (Von wegen Männer sind immer so cool!!)

            Und beim dritten klappte es dann schließlich doch! Vielleicht, oder höchstwahrscheinlich, war das auch alles gut so! So konnten wir beide uns langsam an das Thema ran tasten! So war es dann als es wirklich passierte ein Traum der dann für beide in Erfüllung ging!

            Also kommt der Ehemann auf die Idee mal seine Frau zu teilen, und diese macht auch gleich mit, dann endet es (mit großer Wahrscheinlichkeit) im Fiasko! Weil beide meistens noch gar nicht soweit sind und die Konsequenzen nicht abschätzen können!

            Arbeitet man aber Jahre darauf hin, unterhält man sich dutzende (ach was… hunderte) Male darüber, streitet sich natürlich auch mal wegen dem, dann weiß man ganz genau was der andere denkt! Und zwar im Detail! Risiko quasi auf Null reduziert!

            Beispiel: Als es bei uns soweit war war SIE mit IHM unten um Gästezimmer zu Gange während ich (heimlich ohne sein Wissen) im Treppenhaus stand und ihnen zuhörte! Sie berichtete mir danach das sie sich schon dachte das ich es ohnehin nicht aushalten würde und ich es mir bestimmt nicht entgehen lassen würde an der Türe zu lauschen! Aber das störte sie nicht ihren spaß zu haben! Weil sie 100%ig wusste das ich es wirklich so möchte!!

            Und damit hatte sie Recht! Es war noch viel schöner als man es sich je vorstellen konnte!

            PS: Erst Tage später wurde ER eingeweiht das der Ehemann eigentlich alles weiß! Und dann fing der spaß zu dritt an! 😊

            LG

  2. Sehr guter Beitrag und sehr schöne Kommentare. Ich und wir machen es uns da ganz einfach: die sozialen Normen sind uns egal. Wir sprechen das in unserem “normalen” Freundeskreis auch gar nicht an. Die ältere Schwester meiner Frau, mit der sie eine intensive Freundschaft verbindet, weiß es und hat meine Frau motiviert und bestärkt. Sie würde es sich selbst auch wünschen, aber die Schwester meiner Frau ist sich sicher, dass ihr Mann damit nie einverstanden wäre.
    Ich habe ein ganz besonderes inniges und offenes Verhältnis zu meiner Mutter und als ich in einem der öft geführten Gespräche es mal andeutete, erlebte ich eine Überraschung, als mit meine Mutter gestand, dass sie und mein Vater auch über mehrere Jahre hinweg, einen männlichen Freund in ihr Liebesleben mit einbezogen hatten. Da fiel mir schlicht und einfach sprichwörtlich die Klappe runter und meine Mutter meinte, wenn wir beide damit einverstanden sind und beide ständig daran arbeiten, dann findet sie es sehr schön und kann uns aus eigener Erfahrung voll und ganz verstehen. Also meine Eltern wissen es und sind, bedenkt man die sozialen Normen und Vorstellungen der Zeiten, in denen sie eine derartige Beziehung hatten, uns weit voraus und verstehen uns in jeder Hinsicht. Die ältere Schwester meiner Frau weiß es, aber sonst niemand.
    Wir haben keinen Auftrag, Entwicklungshilfe in Sachen offener Beziehungen zu machen. Wir werden durch unsere Form der Ehe-Beziehung in unserem Leben bereichert. Wenn andere das auch wollen, werden sie ihren eigenen Weg finden. Wir haben nicht vor, Leuten, die sich das nicht vorstellen können, Material für Kommentare und nie endende Diskussionen zu liefern.

  3. Hi

    Micha… bin neidisch das du so ein inniges Verhältnis zu deinen Eltern hast! Meine (auch ihre) Mutter würde vor Scham im Erdboden versinken! Sie würden überlegen was sie in unsere Erziehung falsch gemacht haben! 😂

    Deshalb könnten wir es NIEMALS unseren Eltern sagen!

    Michael… du weißt hoffentlich zu schätzen was du da hast! 😉

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