Taktik langer Rüssel

Okay. Benjamin wusste nun genug, um einen Angriffsplan auszuarbeiten. Der musste aber subtil bleiben, sonst hätte Mario den Braten vielleicht gerochen und das hätte den Plan durchkreuzen können.

Benjamin wartete ab, was im Aufenthaltsraum zuweilen echt eine Geduldsprobe war. Er verstand auch gar nicht, was diese Geheimhaltung überhaupt sollte. Der Leviathan würde definitiv ein Monster werden, doch rechnete sich Benjamin keine grossen Chancen gegen den Lori aus. Zwar konnte Benjamin auf einen grossen Verstand und gute Sachkenntnisse zurückgreifen, Mario hatte jedoch mehr als einmal bewiesen, dass er ihm haushoch überlegen war.

Aber gut. Mit Mario war in diesem Punkt nicht zu verhandeln. Also blieb Benjamin nichts anderes übrig, als im Aufenthaltsraum zu sitzen und zu warten.

Mario hatte dabei an alles gedacht. Zwar konnte Benjamin den Lion von hier aus sehen, nicht aber den Lori. Nun, nicht an alles hatte Mario gedacht, denn der Lori gab immer wieder Infos an Benjamin per Nachrichten raus. Eine wirkliche Hilfe war das allerdings nicht, denn vieles war deutlich technischer als Benjamin verstand. Spielte aber auch keine Rolle. Er war nicht hier zum spionieren, er wollte Janine zu seiner Frau machen.

Nach einiger Zeit voller Langeweile kam dann endlich Mario zurück in den Aufenthaltsraum. Er holte sich etwas zu essen und setzte sich natürlich zu Benjamin.

»Du sag mal. Also ich will keine Details wissen. Aber was baust du da so lange am Lori um? Ich meine, im Endeffekt muss ja nur der Generator da rein und vielleicht noch Kondensatoren. Selbst das Überarbeiten der Software kann ja nicht so lange dauern.«

Mario kaute erst, bevor er Antwort gab.

»So viel will ich dir verraten. Ich baue nicht nur den Generator ein. Durch die extra Power an Strom ergeben sich sehr viele neue Möglichkeiten. Einige davon waren in kleiner Version schon drin und einige baue ich noch ein. Das ist aber nicht alles für die Rennen. Kennst du diese alte Serie? Ein Mann und sein Auto? Verdammt, wie hiess die noch?«

Benjamin kannte die Serie, konnte den Namen aber auch nicht nennen.

»Ich weiss, welche du meinst.«

»Gut. Das will ich aus dem Lori machen. Eine eierlegende Wollmilchsau. Bislang war das unsinnig. Mit der Reichweite konnte der Lori nie wirklich was ausrichten. Aber jetzt, wo er eigentlich unbegrenzt fahren kann, kann ich das endlich alles sinnvoll realisieren.«

Benjamin verstand war die Worte, aber keines Wegs den Sinn dahinter.

»Und wofür? Ich meine, ihr seit jetzt nicht gerade Geheimagenten, die immer wieder auf geheime Missionen gehen.«

Mario musste schmunzeln.

»Du hast ja keine Ahnung mein Freund. Okay, wir sind nicht täglich irgendwo im Einsatz, aber die Vergangenheit hat schon gezeigt, dass wir immer mal wieder in total irre Situationen geraten. Warum habe ich wohl die Kampfanzüge entwickelt?«

»Ach jetzt komm schon. Ihr hattet da mal einen Einsatz. Das wird aber wohl so schnell nicht wieder passieren.«

»Nein? Ich könnte dir da noch ein Erlebnis erzählen. Aber auch ohne das. Denk mal dran, was Amy da in den USA abgezogen hat. Ausserdem haben Jana und die Mädels schon angekündigt, wenn sie mal Hilfe brauchen, werden sie uns fragen.«

»Manchmal machst du so, als wärt ihr geheime Superhelden.«

Mario musste wieder lachen.

»Du, vieles davon ist definitiv unrealistisch. Ich hab mich selbst oft genug gefragt, ob wir nicht vielleicht irgendwelche Figuren sind, die von einem Autor immer wieder in bekloppte Situationen geworfen werden. Wer weiss schon, was sich so ein Typ da an seinem Computer alles ausdenkt. Aber auch wenn es so wäre. Ich bin hier, ich habe das alles erlebt. Ausserdem bin ich mir sicher, wir werden noch viele Abenteuer bestehen müssen. Dann ist da auch noch ein Pascal, der einem immer wieder was von einem Dämon erzählt. Ist natürlich Blödsinn, aber er hat doch immer wieder so ein paar Tricks auf Lager, die mich stutzig machen. Also keine Ahnung ob wir fiktive Figuren oder real sind. Die Abenteuer werden kommen und ich will vorbereitet sein.«

Das brachte Benjamin auf eine Idee.

»Hmm. Sagen wir mal wir sind nur fiktive Figuren und dieser Autor will, dass ich Janine heirate. Denkst du, dann hat er auch schon etwas in der Hinterhand, wie ich dich zu einem Dreier überreden kann?«

Mario riss die Augen auf. Offensichtlich hatte er Benjamin gerade auf dumme Ideen gebracht.

»Zum Beispiel könnte er dir ja einen Fetisch für lange Schwänze gegeben haben? Dann wäre ich doch genau dein Ding. Ich meine, ich hab deinen Blick gesehen, als Janine mir hier einen gewichst hat.«

Mario wurde bleich. Ihm war selbst aufgefallen, wie er von der Szenerie fasziniert war und geil wurde. Er hatte aber auch gehofft, dass Benjamin so weit in Ekstase war, dass er es nicht bemerkt hatte. Nun, da hatte er offensichtlich umsonst gehofft.

»Ach komm. Es ist nun einmal nicht ganz so oft hier anzutreffen, dass Janine einfach einem einen wedelt.«

Nun lachte Benjamin.

»Du Lügner! Ich kenne die Mädels schon lange genug um zu wissen, dass es hier in der Halle garantiert überall schon Sex gegeben hat. Also erzähl keine Märchen.«

Was besseres hatte Mario aber nicht zu seiner Verteidigung vorzubringen. Also schaufelte er sich schnell Essen in den Mund, um nicht antworten zu können. Das amüsierte Benjamin aber erneut.

»Jetzt stell dich nicht so an. Du findest meinen Schwanz geil und würdest selbst gerne dran spielen. Gib es ruhig zu. Ist ja nichts dabei.«

Geduldig wartete Benjamin ab, bis Mario fertig gekaut und das Essen geschluckt hatte.

»Ja, okay. Zugegeben, ich hab so ein Teil noch nie gesehen. Ausser bei dir natürlich. Das ist schon irgendwo reizvoll.«

»Also. Wo liegt dann dein Problem? An Silvester warst du doch auch knapp davor, mich zu testen.«

»Da war ich auch voll wie eine Haubitze.«

»Und? Der Wunsch ist da und ich weiss von Luigi, dass er damit keine Probleme hätte.«

»Und wenn ich damit Probleme habe?«

»Womit? Mir einen zu rudern?«

»Das mit Janine.«

»Ach, wie du dich dran stellst. Was ist denn dabei? Lutschst du mir eben einen mit ihr zusammen. Oder ihr reibt das Teil gemeinsam. Damit wirst du ja wohl kein Problem haben.«

»Ich kenne aber Janine und im Eifer des Gefechts will sie auch an mich, oder dass ich sie nageln soll. Damit habe ich so meine Probleme.«

Benjamin lachte immer lauter.

»Meine Güte. Ich garantiere dir eins. Wenn ich bis Anschlag in deiner Hintertür stecke, dann nagelst du auch Janine ohne Probleme damit zu haben. Kannst dann ja auch die Hintertür nehmen, dann bleibt es gewohnt für dich.«

Mario hätte kotzen können. Je mehr Benjamin sprach, desto geiler wurde er.

»Jetzt gib es auf Ben. Du und ich, darüber lässt sich reden. Aber mit Janine keine Chance.«

Benjamin wurde gemein. Auch er war schon etwas erregt und das wollte er nutzen. Also rutschte er mit seinem Stuhl etwas nach hinten und packte einfach sein schon teilweise steifes Teil aus.

»Sicher? Ich meine, du könntest ja daran lutschen, während Janine dir einen bläst oder? Oder du fickst sie Missionar und ich knie hinter ihr und du darfst mich bedienen? Erzähl mit nicht, dass dir das nicht gefallen würde.«

Zu seinem Leidwesen gefiel es Mario sogar überaus gut. Nur eben, er hatte noch nie wirklich etwas mit einer Frau und konnte es sich einfach nicht vorstellen.

»Ausserdem überleg dir mal folgendes. Wir machen es. Dann heirate ich Janine und als Dank für deine Tat darfst du mich in der Hochzeitsnacht als Erster ins Bett führen. Nur du und ich.«

Mario kam ins schwitzen.

»Warum machst du das Ben?«

»Warum? Weil ich mich in Janine verliebt habe und sie mich auch liebt. Sie will meine Frau werden, hat aber da eine Bedingung dran geknüpft und du weisst so gut wie ich, dass ihr so etwas heilig ist. Also habe ich nur eine Möglichkeit und die führt über dich.«

»Du kannst ein ganz schönes Arschloch sein. Weisst du das?«

Benjamin grinste diabolisch.

»Klar weiss ich das. Aber soll ich dir etwas sagen? Ich hab von den Besten gelernt und die sind alle hier und in Heinzfort versammelt. Ihr habt dieses Arschloch aus mir gemacht. Leb damit!«

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