Benjamin: Neunburger oder Heinzforter?

Während die Mädels schon dabei waren, sich ihre Klamotten zu suchen und sich anzuziehen, lag Benjamin geplättet auf dem Sofa und schnaufte. Claudia fand das lustig.

»Was geht mit dir Otto? Haben wir dich kaputt gemacht?«

Schnaufend gab Otto Antwort.

»Ich hab mein Leben lang geträumt, einmal so eine Orgie mitzumachen, wo nur ich der Mann bin. Jetzt frage ich mich gerade, hab ich da was falsch gemacht? Ich weiss zwar, dass ich so ziemlich in jedem Mund und in jeder Muschi drin war und auch einiges an Titten abgekriegt habe, aber trotzdem fühle ich mich nicht wirklich befriedigt.«

»War anstrengend, gell?«

Benjamin schaute zu Amy, die sich grinsend ihren BH anzog.

»Ja. Das war eigentlich nur pure Arbeit! Irgendwie bin ich gar nicht dazu gekommen, irgendetwas richtig zu geniessen. Am Anfang kurz, als ich Rebekka gefickt hab, aber kaum war ich mitten drin im geschehen, war ich irgendwie überfordert!«

»Na das will ich aber auch hoffen, dass du es genossen hast, mich zu ficken!«

»Ja, also auf jeden Fall Rebekka.«

»Hallo? Was ist mit mir?«

Sagten die andern Mädels, wie mit einer Stimme.

»Das ist ja das Problem! Ich hatte euch schon und weiss, wie gut das ist. Aber hier hatte ich ja gar keine wirkliche Ahnung, wer da gerade an mir ist, oder in wem ich bin.«

»Unglaublich Otto! Wir geben uns solche Mühe und du weiss es nicht einmal zu würdigen!«

»Was? Katja ehrlich, ich weiss es zu würdigen! Es war auch toll, nur eben so anstrengend!«

Elena lachte.

»Ganz ruhig Kleiner. Katja verarscht dich nur. Ich kenne keinen Mann, der mit sechs Frauen ficken kann, ohne dabei überfordert zu sein. Das liegt wohl irgendwo in der Natur der Sache. Dafür hast du aber definitiv ganz gut durchgehalten!«

»Japp, geb ich dir Recht Elena. Noch ein Qualitätspunkt der für eine Heirat spricht!«

Janine zwinkerte Benjamin zu, der sichtlich glücklich schaute.

»Für mich stellt sich da aber eine Frage! Werben wir Ben ab?«

»Wieso abwerben?«

Benjamin schien wegen Marios Aussage verwirrt.

»Mario meint, ob wir versuchen sollen, dich hier nach Neunburg zu holen.«

»Moment mal! Mario, vergiss die Nummer gleich! Wir haben Otto gefunden, der gehört uns!«

»Ist das so Katja? Ich bin der Meinung, er hätte hier bei uns mehr Möglichkeiten. Ausserdem, die halbe Stunde kann er ja zu euch gefahren kommen, um am Auto zu bauen. Da sehe ich keine Probleme drin!«

»Ich aber Mario!«

»Warum fragen wir ihn nicht einfach?«

Alle schauten zu Rebekka, dann zu Benjamin. Der sass da und fand es überaus erfreulich, dass so viele Menschen auf einmal seine Anwesenheit wollten. Er kannte es eigentlich nur so, dass niemand von ihm Notiz nahm und wenn es doch darum ging, jemand auszuwählen, wie in der Schule zum Beispiel, wurde er immer als Letzter gewählt.

»Also, genau genommen weiss ich gar nicht, wo ich hin will. Hier wäre ich natürlich deutlich näher an Janine und Mario. In Heinzfort lebe ich aber schon mein ganzes Leben und meine kleine Wohnung gefällt mir eigentlich auch ganz gut. Ehrlich, ich weiss es nicht wirklich.«

Janine wirkte eingeschnappt.

»Bleib du einfach in Heinzfort.«

Benjamin fühlte sich irgendwie mies. Er schien Janine verletzt zu haben und leider hatte er nicht den Hauch einer Ahnung, wie man mit so etwas umgehen sollte. Dummerweise wollte er aber auch Katja und die Heinzforter nicht enttäuschen. Er war mal wieder in einer Situation, die er kein bisschen verstand.

»Macht nur so weiter! Dann geh ich irgendwo ganz anders hin!«

»Warum das? Ich dachte, du hast hier deinen Spass!«

»Hab ich auch Katja. Aber ich will hier nicht zwischen die Stühle gesetzt werden. Ich liebe Heinzfort und ich finde euch Neunburger echt super. Es wäre einfach nicht fair, wenn ich wirklich wählen müsste. Ich will keinem hier vor den Kopf stossen.«

»Ganz ruhig Otto. Keiner will dich hier zu irgendwas zwingen. Du bist eben ein guter Kerl mit viel Potential und einem mächtig geilem Schwanz. Ist normal, dass um dich gefeilscht wird.«

»Also eins ist aber mal sicher Otto! Auch wenn ich Elena da voll und ganz Recht gebe, wenn du mich heiratest, dann hast du auch bei mir zu wohnen!«

Benjamin grinste.

»Oder du bei mir!«

Nun grinste auch Janine. Sie hatte gehofft, dass er so reagieren würde, denn Bedarf an einem Ja-Sager, oder Mitläufer hatte sie nicht.

»So. Was machen wir denn jetzt mit dem angebrochenen Tag?«

Nun wanderten die Blicke zu Rebekka, die auf ihre Frage anscheinend aber nicht selbst antworten wollte.

»Ihr könnt alle machen was ihr wollt, ich bin im Arsch!«

Benjamin schaute erschrocken zu Janine. Sie wirkte eigentlich ziemlich fit für eine solche Aussage. Noch mehr wunderte er sich aber über die Aussagen, die darauf folgten.

»Geile Idee! Ich bin dabei!«

»War klar Amy. Aber ja, ich bin auch dabei!«

Benjamin verstand die Welt nicht mehr. Janine meinte, sie sei im Arsch, wirkte aber munter. Amy und Rebekka taten aber so, als wäre das etwas, wo man Janine hätte begleiten können. Das ergab irgendwie keinen Sinn. Aber es ging mit Katja weiter.

»Also ich bin auch dabei! Aisha im Arsch treffen ist immer lustig!«

»Genau! Mal bisschen Stimmung in die Bude bringen!«

»Also allein bleib ich auch nicht hier!«

Mario lachte herzhaft, als er Benjamin beobachtete. Dem seine Stirn zeigte ein grosses Error und er schien gar nicht mehr zu wissen, wie er reagieren sollte.

»Alles klar Ben?«

Ben schüttelt nur mit dem Kopf und brachte die Mädels damit zum lachen.

»Um dein Kopf ein bisschen zu entwirren Ben, Arsch ist eine Kneipe. Genauer die Kneipe von Aisha. Im Büro hast du doch die Treppe gesehen, die nach unten führt, oder?«

Da fiel es Benjamin wie Schuppen von den Augen. Klar, die Kneipe. Klar hatte er die Treppe gesehen und er wusste auch, dass dort eine Kneipe war. Nur als Janine sagte, sie sei im Arsch, assoziierte sein Kopf das ganz anders und blieb darauf auch irgendwie hängen.

»Ja klar hab ich die Treppe gesehen! Aber als Janine meinte, sie sei im Arsch, hab ich das anders verstanden.«

Amy grinste frech.

»Genau dafür ist der Name ja auch da. Um zu verwirren, damit man sich Gedanken darum macht. Das bleibt hängen!«

»Was denkst du Ben? Schliessen wir uns der Meute an? Ich stelle dir Aisha vor. Ein Wunder im Bereich der Aerodynamik!«

»Oder wir Beide bleiben hier und du zeigst mir noch was!«

Mario lachte laut auf.

»Nee du. Erhol du dich zuerst, dann reden wir über was neues.«

Janine hatte kleine Herzchen in den Augen stehen. War Benjamin etwas wirklich dazu in der Lage, ihr den Wunsch nach einem Dreier mit Mario zu erfüllen? Dann hätte sie ihn definitiv geheiratet, denn so eine Leistung hatte bislang noch niemand erbracht.

»Na dann mal los! Die erste Runde geht auf mich!«

Katjas Worte fanden bei den Mädels grossen Anklang. Obwohl Geld ja so gar keine Rolle spielte und Aisha die Meisten der Getränke ihrer Freunde gar nicht notierte. Schnell waren alle abmarschbereit und bestiegen draussen die Autos.

Das war wieder so ein Punkt, der bei Benjamin ein merkwürdiges Gefühl auslöste. Er kannte gerade Amy und Co nur in Zusammenhang mit übertrieben getunten Autos. Jetzt stiegen sie jedoch in einen Opal Rekrut. Ein altes Auto in quasi perfektem Zustand, aber komplett original. Das war ein komplett krasser Unterschied zum Lion, den Amy sonst fuhr und in dem eigentlich nichts mehr original war. Irgendwie war das höchst eigenartig.

Eigenartig war aber auch das Gefühl bei Benjamin, was er auf der Fahrt verspürte. Er war dabei, mit sechs umwerfenden Frauen in eine Kneipe zu gehen. Kneipen waren so gar nicht sein Revier, da er dort nur sehr negative Erfahrungen gesammelt hatte. Hin und wieder liess er sich überreden, so eine Örtlichkeit aufzusuchen und es war immer das Gleiche. Entweder hatten die coolen Kerle dort schon die geilen Frauen, oder jene Frauen baggerten an den geilen Kerlen rum. Von ihm nahm niemand Notiz und jetzt betrat er schon in Begleitung der geilsten Frauen eine Kneipe. Das war irre!

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