»Ja toll, aber gut fühle ich mich deshalb nicht gerade!«
»Schon klar Amy. Das heisst aber für uns, da gibt es offensichtlich noch ungenutztes Material. Bliebe die Frage, war es von Anfang an da, oder wurde es nach produziert?«
Amy drehte sich in der Luft und schaute in die Richtung, wo potentiell dieses Zeug hergekommen sein musste. Dort fand sie auch ein Gebäude, was prinzipiell als Ausgangspunkt in Frage kam.
»Ist das eine Kirche?«
»Ich schätze schon Amy.«
»Elena, wie genau liegt die in dem Bereich, wo du die stärkste Konzentration vermutest?«
Elena kam neben Amy geflogen und nahm sich dann ihren Block.
»Na ja, nicht ganz genau in der Mitte, aber schon nahe dran.«
»Pascal, ausser vor befallenen Leuten, müssen wir uns wirklich keine Gedanken machen?«
»Nein Amy! Egal wie oft du das fragst. Ihr könnt nicht befallen werden!«
»Na schön. Katja, schauen wir uns das mal aus der Nähe an?«
»Bin dabei. Wenn da etwas drin ist, prügeln wir es heraus!«
»Warum so aggressiv?«
Fragte Maia.
»Ganz einfach. Ich bin ja jetzt nicht gerade religiös. Gläubig ja, aber nicht religiös. Trotzdem bin ich der Meinung, es ging Grenzen und so ein Gebäude, egal welcher Religion, sollte auch bei Aliens heilig sein!«
Alle schauten zu Katja. Pascal, der über Funk mitgehört hatte, fand ihre Aussage echt gut.«
Wenig später landeten Katja und Amy vor den grossen Türen der Kirche. Diese waren unverschlossen und gaben den Weg ins Innere frei. Darin herrschte das Chaos. Alle Bänke waren an die Seiten geschmettert worden, der Altar war leer und auch sonst war alles an Einrichtung deplatziert.
»Na ja, egal ob hier jetzt was drin ist, hier hat auf jeden Fall der Bär gesteppt. Pascal, ist dieses Zeug hier physisch eingeschlagen? Oder eher auch als diese Schattengestalt?«
»Weil kein Loch in der Decke ist Katja?«
»Genau!«
»Na ja, ist schwer zu sagen. Beides wäre denkbar.«
»Toll. Super Aussage. Waldi, oder Mario, könnt ihr was über die Kirche herausfinden?«
»Das ist schwierig, meine liebe Katja. Nahezu alles über diesen Ort wurde aus dem Internet getilgt. Aber, ich werde es versuchen!«
»Cool. Ein Grundriss wäre cool. Ob es hier Gewölbe, oder sonst was im Untergrund gibt.«
»Willst du in den Keller, oder was?«
»Klar Amy. Noch nie Horrorfilme gesehen? Solche Kreaturen lungern immer irgendwo im Keller rum.«
»Katja, wir sind in keinem Horrorfilm! Das ist die Realität!«
»Sehr lustig Pascal. Das sagen sie in Filmen auch immer!«
Amy und Katja untersuchten das offensichtliche. Elena, die mit Maia ausserhalb noch in der Luft waren, entdeckte da etwas.
»Maia schau mal da. Sind das Schatten?«
Maia folgte ihrem ausgestreckten Arm. Tatsächlich bewegten sich Schatten mit humanoiden Umrissen über den Boden. Menschen waren jedoch keine zu sehen.
»Du hast Recht! Amy, Katja, jede Menge dieser Schatten bewegen sich auf die Kirche zu!«
»Dann scheinen wir ja etwas auf der Spur zu sein. Beobachtet das mal weiter!«
»Machen wir. Seit bitte vorsichtig Katja!«
Warum sie Pascals Worten so viel Vertrauen schenkte, war Katja eigentlich gar nicht klar. Aber, sie war sich tatsächlich sicher, dass sie von diesen Erscheinung nichts zu befürchten hatte.
Nachdem sie alle Räume abgesucht und nur Chaos vorgefunden hatten, betraten sie wieder den grossen Raum, wo die Messen abgehalten wurde. Die Szenerie war gespenstig.
»Na leck mich doch. Wo kommen die denn alle her?«
Katja hatte Amys Entdeckung ebenfalls gesehen. Da waren Schatten. Dutzende. Sie waren an den Wänden und hatten die Grösse eines durchschnittlichen Menschen. Das war schon beunruhigend. Doch Amy fiel noch etwas auf.
»Ja Hey! Wie viele Schatten willst du haben?«
Katja schaute an sich hinab. Von ihren Füssen gingen jede Menge dieser Schatten in alle Richtungen ab. Es sah aus, wie ein Stern. Doch auch Amy war gespickt mit falschen Schattenwürfen.
»Ja klar, zu mir was sagen und selbst sammeln, oder wie?«
»Du hast aber einen mehr!«
»Mädels, dass ist kein Wettbewerb! Nehmt das mal bitte etwas ernster!«
»Okay, also ernster. Hey ihr komischen Schatten. Kann man sich mit euch unterhalten?«
Keine Reaktion.
»Katja, denkst du, die halten jetzt ein Schwätzchen mit uns, oder wie?«
»Keine Ahnung. War ein Versuch wert, oder?«
»Und wenn die nur Russisch können?«
»Guter Punkt. Maia, was muss ich sagen um die zu fragen, ob ich mir denen reden kann?«
Maia gab ihr die Übersetzung und Katja versuchte sie so gut es ging wiederzugeben. Keine Reaktion.
»Schau mal, die haben wohl keine Lust mehr auf uns!«
Amy schaute an sich runter und sah, wie die Schatten, bis auf einer, sich von ihren Füssen entfernt hatten.
»Öhm, was ist denn das jetzt für ein Scheiss?«
Katja zeigte auf den Haupteingang. Ein ganzer Teppich irgendwelcher Insekten kam da an gekrabbelt. Alle etwa so gross wie eine Hand.
»Igitt! Was ist denn das jetzt für ein Müll?«
Amy aktivierte ihr Jetpack und stieg auf. Katja tat es ihr gleich.
»Du Pascal, es war aber nicht die Rede von irgendwelchen Krabbelviehcher!«
»Oh wie toll! Meine lieben Freundinnen, würdet ihr mit bitte mindestens ein Exemplar zur Untersuchung mitbringen?«
Katja und Amy schauten sich an, während diese Käfer sich unter ihnen versammelten. Hunderte mussten das gewesen sein.
»Sonst hast du keine Sorgen Waldi?«
»Nun, meine liebe Amy. Sollte diese Erscheinung auch solch einfache Organismen befallen, könnten wir viel einfacher Experimente damit durchführen, aufgrund des einfacheren Aufbaus!«
»Öhm Katja, also die Nummer gefällt mir nicht!«
»Das ist eben Waldi. Der denkt immer nur an irgendwelche Experimente, Forschung und so.«
»Das meine ich nicht. Schau mal nach unten!«
Katja schaute und was sie sah, versetzte ihr einen gehörigen Schreck.
»Höher Amy!«
»Was ist los?«
»Was los ist Pascal? Die Dinger fangen an einen Turm zu bauen und kommen uns immer näher!«
»Los, dann raus da!«
Amy und Katja schauten gleichzeitig zu den Türen. Da sich alle Käfer unter ihnen versammelt hatten, war der Weg frei. Katja schickte sich schon an, in diese Richtung zu fliegen. Amy hingegen blieb noch stehen.
»Hallo? Amy, wir müssen raus hier!«
»Schon klar, aber was Waldi meint ist gar nicht dumm. Ich schnapp mir so ein Vieh, dann komm ich nach!«
»Du hast doch den Schuss nicht gehört!«
Katja war besorgt. Amy hingegen sank langsam hinab, zog die Beine an und kam diesen Dingern immer näher. Aus ihrem Jetpack holte sie einen grossen Probenbeutel. Als sie ihre Hand ausstreckte und einen der Käfer griff, sprangen einige Andere auf ihren Arm. Sofort kam Amy in Katjas Richtung geflogen.
»Ah verdammt! Die Dinger beissen!«
Katja flog ihr entgegen. Amy hatte derweil alle Hände voll damit zu tun, diese Viehcher von ihrem Körper zu kriegen und schrie dabei immer wieder kurz auf. Als Katja sie erreichte, kam sie ihr sofort zu Hilfe. Als sie das letzte dieser Dinger aus ihrem Nacken entfernt und ebenfalls in diesen Beutel gesteckt hatte, verschloss Amy diesen und verstaute ihn wieder im Jetpack. Auf ihren Armen zeigten sich einige Bisswunden, die bluteten.
»Jetzt lass uns hier abhauen! Du bist echt verrückt, weisst du das?«
»Ist halb so schlimm. Aber ja, lass uns hier verschwinden.«
Draussen vereinten sich die Freundinnen wieder mit Maia und Elena und gemeinsam ging es zum Krankenhaus. Ohne etwas zu sagen spürte Amy jedoch, dass es ihr immer schlechter ging. Langsam bezweifelte sie, ob dass eine wirklich gute Idee war.