Ein paar Tage später!

Wie das so ist im Urlaub, es alles schnell zur Routine. Für die Personen zwar nicht, die entspannen sich und haben ihren Spass, doch im Prinzip passiert jeden Tag das Gleiche. Aufstehen, essen, Boot fahren, Vipers Frust erdulden, essen, Spass haben und nach dem Abendessen dann Sex. Zu Katjas grossen Enttäuschung war jedoch der liebe Fabrizio wie vom Erdboden verschwunden und sie konnte bislang ihr verloren gegangenes Abenteuer zusammen mit Amy nicht nachholen.

Abwechslung von der Routine war dann ein junger Mann, der am Abend die Runde in ihrer Wohnwagenburg besuchte. Derrick sprang sofort auf und schien wütend zu werden.

»Was willst du hier?«

»Ich? Nichts von dir! Ich will zu der jungen Dame da!«

Er zeigte auf Claudia.

»Es gibt doch da so eine Abmachung! Ich melde mich bei dir, nicht du bei mir!«

Der Mann schaute total verwundert zu Derrick.

»Ich will doch von dir gar nichts! Ich will zu ihr!«

»Ich regel das schon Derrick, behalt die Nerven!«

Claudia stand auf, ging zu dem Mann, mit welchem sie das Snowwhite produziert hatte und verschwand mit ihm.

»Junge, bleib mal entspannt! Kannst doch hier nicht einfach so auseinander platzen!«

Derrick schaute wütend zu Viper.

»Ach nein? Perry ist heute sehr viel besser Wasserski gefahren wie du!«

Viper stand auf und hatte schon eine Faust geballt.

»Als!«

Warf Janine ein. Derrick und Viper schauten total verdutzt zu ihr. Der Rest kümmerte sich um seine Angelegenheiten. Die störten sich weder an dem Typ, noch an Derrick oder Viper.

»Was als?«

»Es heisst besser als und nicht besser wie!«

»Mach du jetzt hier nicht auf Oberlehrer! Als, wie ist mit egal! Aber ich lasse mir von Hans-Bembel hier nicht erzählen ich soll ruhig bleiben, während er wegen Perry fast einen Hirnschlag produziert!«

»Mache ich gar nicht!«

»Nein? Du bist also ganz ruhig wenn ich wiederhole, dass Perry viel besser gefahren ist w … als du?«

Vipers Aggression wurde so schnell so gross, er holte aus und schlug zu. Der Schlag kam jedoch nicht an. Janine hatte es natürlich vorhergesehen, so schwer war das ja auch nicht und den Schlag rechtzeitig abgeleitet.

»Jetzt beruhigen sich alle wieder, sonst muss ich aufstehen und Schelle verteilen!«

Vipers Arm zuckte. Doch als er Janine sah und sich vor Augen führte, dass in dieser kleinen, zierlichen Person mit der grossen Oberweite eine überscharfe Handgranate steckte, fing er an sich zu entspannen. Auch Derrick hatte sich wieder beruhigt.

Gleichzeitig am Strand.

»Wo drückt denn der Schuh?«

Claudia hatte da so eine Vermutung, wollte es aber bestätigt wissen.

»Wo der Schuh drückt? Ich habe heute gut zehn Leute abwimmeln müssen! Jeder will Snowwhite! Die haben angefangen zu bieten weil sie dachten ich hab noch für den Eigenbedarf. Einer wollte mir 377 Euro für ein Gramm geben!«

Claudia verstand das nicht. Sie hatte es auch genommen und war nicht süchtig geworden. Auch Viper, Derrick und ihre Freundinnen zeigten keine Suchterscheinungen.

»Du willst noch kochen?«

»Jetzt hör mal! Dieses Zeug ist der Hammer! Egal welche Mengen du mir bringst, ich hab es ganz schnell weg und wir machen ein Vermögen!«

Claudia überlegte kurz. So war ja eigentlich nicht der Plan. Aber! Theoretisch konnte sie so ein Vertriebsnetz aufbauen? Eine etablierte Plattform dafür hatte sie ja, sie musste nur noch …

»Geh Material besorgen. Ich bin in einer Stunde bei dir!«

»Eine Stunde? Das schaffe ich nicht!«

»Dann zwei.«

»Alles klar!«

Er eilte davon. Auch Claudia hatte es Eilig zu den Anderen zurückzukommen. Als sie Ankam positionierte sie sich so, dass die Tierheimjungs und Mario mit Luigi vor ihr waren.

»Jungs, ich habe eine Frage. Wer kennt sich mit Blogs aus?«

Perry, Waldemar, Mario und Luigi hoben die Hand.

»Seit ihr gut genug, mir da etwas zu basteln?«

»Kommt drauf an was du vorhast.«

»Ganz einfach Schnabeltier. Ich will mein Snowwhite verlaufen und das möglichst unauffällig. Ich dachte mir, über meinen Blog geht das doch bestimmt! Dann koche ich nachher noch eine Ladung und wenn mein Kollege sie hier verteilt, soll er auch gleich ansagen, wie man das Zeug auch in Zukunft bestellen kann.«

Derrick und Viper lachten.

»Ja klar. Der verteilt dann die Infos, damit in Zukunft die Einnahmen an ihm vorbei gehen. Geniale Idee!«

»Wie würdest du es denn machen, Herr Klugscheisser? So, wie du Wasserski fährst?«

Schon wieder stand Viper wütend auf.

»Setz dich gleich wieder hin! Einmal am Tag ist genug!«

Amy sprach, ohne überhaupt zu Viper zu schauen. Der schaute aber zu ihr und er wusste, dass mit ihr in dem Punkt nicht gut Kirschen essen war. Also setzte er sich wieder.

»Also, wenn du das wirklich durchziehen willst, kann ich ein paar Leuten sagen, wie sie dich erreichen. Aber! Ich kriege 40% Provision!«

Claudia fing an zu lachen.

»Dann verschenke ich das Zeug lieber! 5%! Denk dran, es ist Snowwhite!«

»40%!«

Claudia verschränkte die Arme.

»3%!«

So kannte Derrick das Spiel nicht. Diese Art der Verhandlung war ihm natürlich bekannt, aber seine Position war neu. Früher waren die, die ihr Produkt über ihn vertreiben wollten in der schwächeren Position. Er hatte die Kontakte. Da konnte denen ihr Produkt noch so gut sein, ohne sein Vertriebsnetz war es totes Kapital. Snowwhite hingegen war eine Droge, Claudia brauchte ihn nicht, um sie an den Mann zu bringen. Alleine ihre Kollege hier, welcher ja eigentlich sein Geschäftspartner gewesen war, würde ihr alles abnehmen, was sie produzieren konnte. Er musste einlenken.

»10%. Mein letztes Angebot!«

»Geht doch! Bestellen die dann über dich, oder wie?«

»Im Leben nicht! Lass dir da von den Nerds was bauen. Ich bin raus aus dem Geschäft!«

»Pascal, sind wir bei der Sache sicher, oder muss ich intervenieren?«

»Sicher Rebekka. Absolut sicher!«

Rebekka nickte.

»Also, wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du das Zeug über deinen Blog verkaufen. Es darf aber nicht auffällig sein. Korrekt?«

»So ist der Plan!«

»Waldi, wir brauchen eine Schnittstelle, die absolut sicher und nicht zurückverfolgbar ist.«

»Mein lieber Perry. Dir müsste geläufig sein, dass dies auf alle meine Schnittstellenprotokolle zutrifft!«

»Ich hab dir ja nur den Bedarf genannt.«

»Zudem könnte man den Blog so ausstatten, dass er auf dem heimischen Computer oder Handy nach eine Datei mit bestimmter Zeichenfolge sucht und nur auf solchen Geräten einen verstecken Link anzeigt.«

Das kam von Mario.

»Super Idee! Die Zeichenfolge könnte man auf einen Zettel schreiben und den Kunden sagen, in welche Datei sie das tippen müssen.«

»Aber wenn sie auf den Link klicken, installiert sich eine Software auf ihrem Gerät. Über die man dann bestellen kann.«

»Eine logische Idee mein lieber Donald. Darüber hinaus könnte man noch Daten von den entsprechenden Geräten heimlich abrufen und eventuell ermitteln, ob dieses Gerät zu einer Behörde gehört, also jemand ein Ermittlung versucht und dann, anstatt des Bestellvorgangs, irgendetwas geheimes zeigt, was aber nicht illegal ist.«

Claudia war sehr zufrieden. Sie hatte schon so den Verdacht, dass die Junge genau die waren, die sie für dieses Vorhaben brauchte. Nun konnte sie gemütlich die Zeit abwarten, dann zu ihrem Kollegen gehen und kochen. Ach, sie würde ja so reich werden!

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