Ruug fand eine Spur, die nur von diesem potentiell übermächtigen Gegner stammen konnte. Krieger liess Kurs darauf setzen und beschleunigen. Bei dem nun voll funktionsfähigen Antrieb der Megaclite war es hoffentlich kein Problem, dem Gegner wieder zu entkommen, sollte der wirklich so stark gewesen sein, wie Ruug es behauptete. Bevor sie das Ziel erreichten, liess Krieger Tiffany in seinen Raum kommen.
»Tiffany, sie haben meinen Plan verstanden?«
»Jupp. Sie rufen die Jungs jetzt gleich zur nächsten Unterredung zusammen. Dann labern die, diskutieren und erklären, dass sie sich ohnehin nicht annähern werden. Dann hoffen sie, dass der Gegner uns angreift die Beiden erkennen, wie gefährlich dieser Gegner ist und das er sich auf dem Weg zu ihren Gebieten befindet.«
»Ganz genau. Aber, sie müssen sich darüber im klaren sein, ich bin ab vom Schuss. Sie müssen dafür sorgen, dass von der Megaclite was übrig bleibt, mit dem wir die Beiden zurückbringen können!«
»Kriege ich schon hin Krieger!«
»Das hoffe ich. Also gut, dann gehen sie auf die Brücke. Sie haben das Kommando und ich vertraue ihnen, dass sie keinen Murks bauen.«
20 Minuten später war es soweit. Krieger hatte die beiden Streithähne schon wieder in ein Gespräch verwickelt, als das Ziel erreicht wurde.
»Okay Pam, alles stopp. Lass uns mal schauen, wo wir sind!«
Pamela deaktivierte den Antrieb und sorgte dafür, dass die Megaclite relativ zum stillstand kam.
»Ruug, wo ist denn jetzt dieser super tolle Gegner?«
Ruug glitt zu Barry.
»Tiff, ich habe ein Schiff auf dem Bildschirm.«
»Das ist er Tiffany!«
Auch Tiffany kam heran.
»Wie jetzt? Ein einziges Raumschiff?«
»Das reicht Tiffany, ich garantiere es dir!«
»Barry, Schilde hoch und Waffensysteme klar machen!
»Alles schon geregelt. Der scheint uns entdeckt zu haben! Der Kurswechsel war beachtlich, muss ich zugeben!«
»Was soll denn an dem Ding so toll sein Ruug? Wenn ich die anzeigen hier lese, ist die Kiste nicht spektakulär!«
»Nicht unterschätzen Tiffany! Die Megaclite macht auch den Eindruck, aus einem Museum geflohen zu sein und dennoch ist sie gegen alles was Brass und Thori haben überlegen!«
»Dann schauen wir doch mal, was die Kiste so drauf hat. Barry denk bitte dran, nicht zerstören! Die müssen den Eindruck gewinnen, dass dieses Ding übermächtig ist und sie ihre ganzen Flotten gemeinsam dagegen schicken müssen.«
»Du gönnst einem ja echt überhaupt keinen Spass Tiff!«
Der Gegner kam näher. Als er in optischer Sensorreichweite war, liess Tiffany das Bild auf den Schirm legen. Zu sehen war ein Schiff was total planlos zusammengewürfelt schien. Sogar die Materialien schienen sich stark zu unterscheiden.
»Boah, was ein Schrotthaufen!«
»Ganz deiner Meinung Tiff. Das Ding ist ja wohl nicht ernst gemeint. Ruug, dieses Ding soll so gefährlich sein?«
»So ist es Barry!«
»Ruug, ich vertraue ja normalerweise deinem Urteilsvermögen, aber dieses Ding kann nicht gefährlich sein! Ich habe eine Energieortung, da sind unsere Toilettenreiniger gefährlicher!«
Genau in dem Moment krachte es mit brutalsten Erschütterungen, so dass Tiffany von den Füssen gerissen wurde. Der Alarm ging los.
»Casper, was geht? Das kam mir jetzt nicht so billig vor!«
Wieder krachte es.
»Barry! Schiess gefälligst zurück!«
Tiffany bekam die Zeit, sich wieder aufrappeln zu können. Dennoch war es fast ein Gewaltakt, in den Stuhl des Kapitäns zu gelangen. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie Barry zurück feuerte. In dem Moment meldete sich Krieger.
»Was zur Hölle ist da oben los?«
»Wir werden angegriffen Krieger! Ein Schiff! Angeblich kaum Energieabstrahlung, aber die beiden Ladungen waren abartig!«
»Ein Schiff? Ein Zerstörer, oder wie?«
»Keine Ahnung. Sieht aus, wie bunt zusammengewürfelt.«
Und wieder krachte es.
»Tiff, wir haben ganz böse einen abbekommen! Wir müssen hier weg!«
»Willst du mich verarschen? Barry kriegt den schon klein!«
»Nein! Kriegt er nicht! Jeden Schaden, den wir anrichten, repariert das Ding fast genauso schnell, wie er entsteht!«
Es krachte gleich zweimal.
»Tiff! Schilde 13%!«
»Nur 13%, obwohl es so gekracht hat?«
»Nein! 13% sind noch übrig! Noch so ein Treffer und wir können zu Fuss gehen!«
»Pam, Kurs setzen und gib Gas! Mir Scheiss egal wohin, nur weg hier!«
»Pamela war darauf vorbereitet und musste nur noch den Knopf zum beschleunigen drücken, schon war die Megaclite ausser Gefahr.«
»Alter, was zur Hölle war das?«
»Tiff, da war keine Energie! Ich habe echt keine Ahnung, wo das herkam!«
»Spielt keine Rolle, auf jeden Fall ist das Ding stärker als wir!«
»Tja, es gibt immer einen der mehr drauf hat als du.«
»Findest du das irgendwie lustig Pam?«
»Nein Tiff, aber Ruug hat dir gesagt, dass dieses Ding übel was drauf hat und du hast es ihm nicht geglaubt!«
»Ach, jetzt ist das meine Schuld, oder wie?«
»Das hab ich nicht gesagt Tiff! Aber Ruug hat dich vorgewarnt und du hast nicht auf ihn gehört!«
»Die Schadensmeldungen sind da Tiff! Baki beschwert sich über viel Arbeit auf der Krankenstation, aber Verluste scheint es keine zu geben. Die Waffen haben aber was abbekommen und noch ein paar Systeme zeigen Fehler. Wenn es okay ist, würde ich Baki gerne unterstützen gehen!«
»Ja, geh ruhig Casper. Ray?«
Es dauerte einen Moment, bis Ray sich meldete.
»Warte mal Tiff, wir fegen hier die Trümmer zusammen. Was habt ihr gemacht? Euch mit ein paar Asteroiden angelegt?«
»Nö. Mit so einem komischen Schiff!«
»Mit einem?«
»Ja, mit einem. Was ist bei euch? Laufen die Maschinen noch?«
»Was soll die dämliche Frage Tiff? Rufst du bei deinem Kollegen an um ihm zu sagen, dass die Telefone funktionieren?«
»Warum hält sich hier eigentlich jeder für einen Komiker?«
»Ja was denn? Wir fliegen mit vollem Antrieb. Nein, der Antrieb ist ausgefallen! Die Reparatur hätte vier Stunden gedauert! Du hast mir zwei gegeben und ich hab es in 20 Sekunden geregelt. Ich bin ein echter Held, oder?«
»Du bist ein dummes Arschloch! Jetzt sag schon, was da unten alles kaputt ist!«
Ray fing an zu erzählen. Die Liste war lang, aber nichts war wirklich dramatisch. Krieger kam mit seinen beiden Streithähnen auf die Brücke.
»Bericht!«
»Melde gehorsam, mit eingeklemmten Schwanz abgehauen!«
»Ich hoffe für sie, dass es Aufzeichnungen über den Mist gibt! Ansonsten können sie was erleben!«
»Natürlich gibt es Aufzeichnungen! Ich garantiere ihnen aber, sie hätten nicht anders gehandelt!«
»Barry?«
»Krieger, ich habe aus allen Rohren mit maximaler Leistung gefeuert und habe keinen Effekt erzielt. Wohingegen, wo der getroffen hat, gab es bei uns gleich Dellen!«
»Und dieses Ding fliegt auf die Brass zu?«
»Nein Krieger!«
Nach Pamelas Antwort hätte Krieger ihr gerne ein paar ordentliche geklebt. Es war doch klar, wofür der aufstand eigentlich gedacht wurde.
»Aber die Thori kriegen bald Gesellschaft, wenn er seinen Kurs nicht ändert.«
»Was soll das heissen?«
»Ganz einfach Herr Oberhaupt. Dieses Ding, was die Megaclite zur Flucht gezwungen hat, fliegt anscheinend genau auf ihren Raum zu. Machen wir mal ein kleines Denkspielchen. Die Megaclite musste fliehen. Wie ist dann ihre Chance?«
Das Oberhaupt der Thori fing an nachzudenken und man sah sehr gut, dass er mit der Antwort nicht zufrieden war.
»Wer sagt mir, dass es keine Finte ist?«
Wutschnaubend stürmte Tiffany auf ihn ein.
»Na, gehen sie mal auf die Krankenstation!«