Studie der Nacht

Nachdem das geklärt war, herrschte bald schon Aufbruchstimmung. Die Mädels machten zwar klar, sie würden den Trip nach Isla Oak nicht mitmachen, doch die Jungs wollten hin und das hiess, sie mussten irgendwie noch ein paar Stunden Schlaf zusammengekommen. Zumindest mal Viper, Derrick und Mario. Wobei, Derrick noch nicht einmal unbedingt, denn Aisha würde sich mit Sicherheit sehr darüber freuen, wieder auf Tour zu gehen.

Nicht einmal eine Stunde später im Hotel. Unter normalen Umständen wären diese Tage für Waldemar die Hölle gewesen, da er sich nie an einen Ort gewöhnen konnte, doch Elena forderte seine Aufmerksamkeit. Dieses Mal war er es, der nach einem Experiment verlangte.

»Meine liebe Elena. Ich bin geflügelt durch unser letztes Experiment. Es hat mir viele neue Erkenntnisse gebracht und auch das Gespräch mit Pascal hat mich inspiriert. Um ein vollständiges Ergebnis der Studie zu bekommen, muss nun auch ich einen aktiveren Part übernehmen. Würdest du dich deshalb für ein weiteres Experiment zur Vorfügung stellen?«

Elena konnte es nicht glauben und tausende Gedanken tanzten wild in ihrem Kopf herum. Was hiess, aktiverer Part? Wollte er sie vielleicht endlich ficken? Oder lecken? Oder was konnte es sein? Es gab nur einen Weg es herauszufinden und sie versuchte möglichst gelassen zu bleiben.

»Zielsetzung?«

»Mein Empfinden, wenn ich selbstlos dich zu einem Höhepunkt animiere.«

Elena bekam Herzklopfen und es forderte ihre ganze Willenskraft, nicht hysterisch los zu kreischen.

»Durchführung?«

»Ich werde versuchen dich mit meinen Fingern so lange zu reizen, bis du einen Höhepunkt erfährst. Wichtig dabei ist, ich darf in keiner Weise körperlich stimuliert werden.«

Das war zwar so ziemlich das Minimum von dem, was Elena sich erhoffte, aber immerhin war es etwas und es kam von ihm. Doch da gab es noch eine Frage in ihr.

»Was denkst du, welches Ende das Experiment nehmen wird?«

»Nun, aufgrund meiner vorliegenden Daten und der daraus geschlossenen Erkenntnisse wäre die zur erfüllende Vorhersage, dass ich trotz mangelnder Stimulanz rein durch meine Gedanken dazu verleitet werde, viel Erregung zu verspüren. Was einen direkten Bezug auf dich hat und bei einer anderen Person, beispielsweise Claudia, oder Alexis nicht reproduzierbar sein sollte.«

Das war mit so das Schönste, was er je zu ihr gesagt hatte. Es zeigte nämlich deutlich, dass sie etwas besonderes für ihn war und es war seine Art das zuzugeben. Elena war ja so glücklich, am liebsten hätte sie ihn sofort geküsst. Doch nein, sie blieb eisern.

»In Ordnung. Natürlich stelle ich mich gerne für das Experiment zur Verfügung. Soll ich meinen Slip ausziehen, oder reicht dir das so?«

»Nun, ich möchte dich bitten dich zur Gänze auszuziehen. Du hast schliesslich nicht nur zwischen deinen Schenkeln erogene Zonen!«

Wow, was für eine Gänsehaut Elena da überkam, war fast nicht zu glauben. Zitternd zog sie ihr Shirt aus und schliesslich den Slip. Sie zog sich für Waldemar aus, weil er das wollte und was sie dabei empfand, schlug die meisten Begebenheiten zuvor, bei anderen Männern. Was war das nur bei ihm? Sie bekam von ihm nur einen Bruchteil von dem, was die anderen Kerle ihr gaben und dennoch war es ja so viel mehr für sie! Unglaublich!

Als sie nackt neben ihm lag, drehte er sich zu ihr und schien zu überlegen. Das war gar nicht so einfach für ihn, denn genau genommen hatte er doch so gar keine Ahnung, wie er nun zu werke gehen sollte. Er musste nachdenken. Gelesen hatte er natürlich schon sehr viel über den sexuellen Akt, aber da ihn das Thema nur beiläufig interessiert hatte, waren da nur die relevanten Dinge hängengeblieben und nicht, wie man es richtig macht. Er musste in seinen Erinnerungen kramen und kam dabei bei der Zeit an, als sie noch nicht lange die WG bezogen hatten. Donald hatte in der Zeit noch die Angewohnheit, da die Hausregeln noch nicht aufgestallt waren, am Abend erotische Filme zu schauen. Waldemar fand das grausam, nahm meist nur schnell sein Essen zu sich und verschwand in sein Zimmer. Doch einige Dinge waren bei ihm hängengeblieben. Logisch, vergessen war nicht gerade eine Stärke von ihm.

In vielen Filmen ging es immer recht heftig zur Sache. Da das jedoch nicht Waldemars Art war, verwarf er das, was er da gesehen hatte. Es gab aber auch zumindest einen Film, wo es eher romantisch zuging. Da musste doch etwas dabei gewesen sein, was er jetzt nutzen konnte.

Tatsächlich fand er auch etwas. Seine Hand legte sich zärtlich auf Elenas Oberschenkel und nur mit den Fingerspitzen fing er an, ganz langsam nach oben zu fahren. Elena bekam Herzrasen. Genau das hatten schon viele Männer bei ihr gemacht und immer fragte sie sich, ob die noch alle Tassen im Schrank hatten. So eine banale Mauerblümchen-Geschichte war nicht ihre Welt. Doch als nun Waldemar es tat, platzte sie fast vor Emotionen. Es schien, als wäre ihr komplettes Rückenmark so massiv in Aktion, dass es schon fast weh tat. Sie wand sich, ihre Augen schlossen sich von selbst und ihr Atem wurde, unbeabsichtigt, zu einem sanften Stöhnen.

Für Waldemar war das ein Zeichen, dass er alles richtig machte und damit fortfahren konnte. Seine Finger erreichten schliesslich den samtweichen Venushügel und glitten darüber. Das Gefühl, was seine Fingerspitzen ihm dabei übertrugen, war kein bisschen anders, als am Oberschenkel. Doch Elenas Bewegungen und Geräusche veränderten sich. Nicht viel, aber sie schien es noch mehr zu geniessen. Das hingegen brachte Waldemars Kopf in Aktion. Er registriere natürlich, dass er Elena anscheinend etwas gutes tat. Sein Körper setzte noch hinzu, dass er einen wirklich perfekten Körper neben sich liegen hatte und das sie in gewisser Hinsicht ein Superheld war. Da paarte sich dann noch seine Zuneigung für sie hinzu und ja, es erregte ihn und zwar nicht zu knapp! Sein Genital drückte so fest gegen seinen Slip, er musste es anders positionieren.

Das registrierte natürlich Elena und es erregte sie unglaublich. Waldemar wurde erregt, weil er sie streichelte. Dieses Gefühl war so überwältigend, dass sie einen aufkommenden Höhepunkt niederringen musste. So etwas ging in dem Moment noch gar nicht! Er hatte erst angefangen, es durfte einfach noch nicht enden! Sie würde jeden Orgasmus niederringen, bis schlussendlich einer zu stark für sie war und dann wollte sie aber auch wie eine mächtige Wasserstoffbombe explodieren.

Waldemar registrierte, dass sich Elenas Schenkel zu öffnen begannen. In seinem Kopf kam die Frage auf, war es nun das, was man landläufig als Beine breit bezeichnete? Wahrscheinlich! Eigentlich war das jedoch gar nicht so dramatisch, wie es im Volksmund immer deklariert wurde. Da war es etwas schlimmes, doch was er da sah war nicht schlimm. Auch wenn er es immer noch nicht ganz verstand, er sah ja, dass Elena Spass hatte und auf eine bestimmte Art auch glücklich zu sein schien. Also. Dann war das ja nichts schlimmes! Nur eines störte ihn daran. Der zeitliche Aufwand war einfach heftig. Normalerweise würde er schon schlafen und seine Energien auffrischen. In Deutschland, also seiner bekannten Umgebung, wäre so ein Verhalten nicht durchführbare gewesen. Aber da er sich in einer Art Urlaub befand, konnte er sich ausnahmsweise darauf einlassen.

Seine Finger glitten tiefer in das, was wohl die umgangssprachliche Spalte war. Darin lag etwas. Ein kleiner Knubbel, der sich deutlich von seiner Umgebung unterschied. Er war irgendwie fester. Als sein Finger ihn berührte, stöhnte Elena auf. Blitzschnell kombiniert konnte das nur bedeuten, es gefiel ihr. Folglich machte Waldemar an dieser Stelle weiter.

Wie sein Verstand ihm sagte, musste er den Kitzler erreicht haben. Eine Ansammlung unzähliger Nervenenden, die besonders gut stimulierbar waren. Der wohl hauptsächlichste erogene Bereich einer Frau.

Waldemar fing an zu experimentieren. Übte er viel Druck darauf aus, waren ihre Reaktionen verhalten. Kreiste er mit dem Finger darum, waren die Emotionen deutlich stärker. Am wildesten war sie jedoch, wenn er zwei Fingerspitzen relativ schnell, aber mit nur minimaler Berührung daran auf und ab rieb. Das förderte recht ausladende Bewegungen und laute Geräusche bei Elena hervor und die Tatsache, dass er ihr damit anscheinend etwas wirklich gutes tat, erregte nun wieder ihn. Ein interessanter Kreis, wie er fand. Der Kopf war tatsächlich dazu in der Lage, die entsprechenden Hormone zu produzieren, ohne dass er berührt wurde. Wirklich äusserst interessant für Waldemar.

Doch ganz so einfach war das Spielchen nicht. Hin und wieder schien Elena das, was er gerade erneut wiederholte, nicht mehr zu gefallen. Nur, um kurz darauf wieder voll einzuschlagen. Was konnte das sein? Waldemar beobachtete genau und fand den Knackpunkt. Seine Finger wurden einfach manchmal trocken!

Print Friendly, PDF & Email

2 Kommentare

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert