Unbefriedigender Abschluss

Gerade Elena hatte noch nie so viel Spass in so einer Lokalität. Klar, sie wurde schon in Kneipen gefickt, hatte schon geblasen und noch weitere Dinge, aber noch nie hatte sie das Gefühl dabei, neben purer Geilheit auch Glück zu empfinden. Glück, Stolz und Zufriedenheit. Alles nur, weil es Waldemar war und er eben nicht die nächste typische Eroberung war.

Aber auch die Anderen fanden das Erlebnis sehr angenehm. Aber auch nicht mehr! Das Fummeln ging eine ganze Zeit, aber ausser Elena kam niemand auch nur im Ansatz in die Nähe eines Orgasmus. Das war dann wieder äusserst unbefriedigend. Allerdings auch nichts wirklich schlimmes. Die Leute kannten solche Situationen und wenn es eben mal nicht so lief, wie es sein sollte, war das nicht schlimm. Den Rest konnte man ja nachholen.

Amy hingegen war nicht so gut drauf. Klar, ihr machte die Arbeit in dem Laden richtig Spass, sie vermisste es sogar hin und wieder, wenn sie in Deutschland war, aber irgendwie, an dem Abend mit ihren Freunden da am Tisch, die sexuelle Spielchen spielten und sie konnte nicht mitmachen, dass war einfach blöd. Rasmus hin oder her, sie hätte da zu gerne mitgemacht.

Es war auch einer der Moment, wo Amy sich nicht ganz sicher war, welches Leben sie eigentlich bevorzugte. Klar, Deutschland war einfach nur super! Ihr Haus, die Leute, die Szene und die Arbeit. Alles perfekt. Aber dennoch, Amerika hatte einfach seinen eigenen Charme. Die kleine Wohnung, dieses bodenständige Leben. Das war einfach alles etwas anderes. In ihr Haus zu kommen, mit den vielen Räumen, dem Innenhoffen, dem ganzen Drum herum war natürlich sehr angenehm, aber ihre kleine Wohnung versprühte einen ganz eigenen Zauber. Alleine die Tatsache, dass da so viele Menschen drum herum lebten, mit denen sie eigentlich nichts zu tun hatte. Die Begegnungen in der Waschküche.

Aber nicht nur das war etwas ganz anderes. Auch Alexis. Sie mochte sie nicht mehr als Rebekka und liebte sie nicht mehr als Janine, aber die Beiden waren einfach immer und durchgehend Präsent. Ausser wenn Amy alleine in Amerika war, konnte sie sich eigentlich gar nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal von den Beiden wirklich getrennt war. Das war im Allgemeinen auch sehr gut, denn die Drei bildeten eine Symbiose, die sich auf unnachahmliche Art ergänzte. Alexis hingegen war wirklich eine Freundin. Ein Mensch mit ganz eigenem Leben. Sie kam aus ihrer Wohnung, oder wurde von Amy dort besucht. Sie hatte ihr eigenes Auto, ihren eigenen Lebensstil und des Öfteren war sie über Nacht einfach nicht da. Oder über ein ganzes Wochenende, wenn sie bei Jerry war. Oder Amy sah sie nicht, weil sie bei Markus war. Das war alles definitiv ein Unterschied.

Genau da lag dann auch das Problem. Es war ein Unterschied. Da gab es kein besser, oder schlechter! Deshalb hätte sie sich auch nicht für einen Teil entscheiden können. Wenn es aber möglich gewesen wäre, hätte sie beide Leben voll gelebt. Ohne zwischen den Ländern zu wechseln. Da jedoch auch Pascal das nicht realisieren konnte, musste es eben so weiterlaufen.

Als Amy mal ein paar Minuten Ruhe hatte, stand sie bei Alexis an der Theke.

»Ich vermisse das hier wirklich oft!«

»Ich auch Süsse. Willst du nicht doch lieber herziehen und nach Deutschland zu Besuch gehen?«

»Das würde kein Unterschied machen. Zeitlich gesehen bin ich so oft hier wie in Deutschland. Ausserdem ist es dort ja auch super toll. Gerade seit wir die Leute aus Heinzfort kennen, ist es noch lustiger geworden.«

»Ja, kann ich verstehen. Die sind schon echt locker drauf.«

»Manchmal sogar schockierend locker finde ich. Es könnten wirklich verlorene Geschwister von uns sein.«

»Ja, auf jeden Fall. Aber aus meiner Sicht, die Zeit, wo du ganz hier warst, war mit dir schönste in meinem Leben. Ich hab auch schon ein paar Mal mit Jerry darüber geredet, nach Deutschland zu ziehen. Aber dort ist das Leben irgendwie anders. Das ist nicht wie hier. Auch wenn das Arsch dem Hot-Shots sehr nahe kommt, es ist anders. Alleine schon, hier gehst du raus und stehst fast mitten in New Apple. Aus dem Arsch gehst du raus und stehst mitten im Nichts.«

»Weiss ich. Ich weiss auch was du mit dem Unterschied meinst. Man könnte zwar sagen, eigentlich sind die ganzen Landesgrenzen von Menschenhand gemacht, aber ich merke es ja auch immer wieder. In Deutschland zu sein ist was ganz anderes als in Amerika.«

»Sag ich doch! Wenn ich auch ganz ehrlich sein soll, manchmal nervt es mich, dass du hergekommen bist.«

»Was? Wieso denn das?«

»Weil du mein Leben grundlegend verändert hast und dann weg bist. Ich kann nur ganz ich sein, wenn du auch hier bist. Aber das bist du ja nicht immer und wenn du nicht da bist, fühle ich mich leer. Das Hot-Shots ist dann nicht das selbe, meine Wohnung nicht, selbst mit Rasmus zu ficken ist anders. Einzig mit Jerry zusammen zu sein ist dann erfüllend für mich, weil du damit im Prinzip nichts zu tun hattest.«

»Das tut mir leid Süsse. Es müsste ein Portal zwischen Neunburg und New Apple geben. Das wäre perfekt!«

»Ja. Dazu müsste es dann noch das ewige Leben geben mit ewiger Jugend, keine Krankheiten und die Party könnte losgehen!«

Die Beiden lachten und kurz darauf meldete sich jemand, um etwas zu bestellen. Amy eilte los.

Am Tisch wurde die Lage zunehmend ruhiger. Da es ausgeschlossen schien, hier dann doch noch irgendwie zum Höhepunkt zu kommen, brachen fast alle ihre Tätigkeiten ab. Alle, bis auf Elena. Sie blieb dabei, denn das Gefühl von Waldemars Schwanz in ihrer Hand machte sie einfach unglaublich glücklich. Sie durfte es, selbst hier in der Bar. Die intimste Stelle von ihm, die zuvor noch nie von einer Frau berührt worden war und sie hatte wirklich Zugang dazu. Zu gerne wäre sie unter den Tisch, um die Sache auch mündlich weiterzuführen.

Markus hatte da etwas auf dem Herzen.

»Pascal, sag mir mal bitte etwas. Ist Amy glücklich, so wie es jetzt läuft?«

Pascal schaute ihn eindringlich an.

»Absolut! Du kannst davon ausgehen, sie und die Menschen um sie herum, was auch die Neulinge hier betrifft, sind glücklicher, als die Meisten anderen Menschen, die ich kenne. Klar, sie haben Sehnsüchte, hier und da auch Sorgen und auch der Trip nach Japan sorgt immer noch für Angst und Alpträume, doch genau so muss es auch sein! Diese Angst zeigt ihnen, dass nicht alles nur toll ist und das lässt sie die schönen Dinge nicht mehr geniessen!«

Markus lehnte sich etwas zurück.

»Ich habe nur immer wieder das Gefühl, Amy sitzt zwischen zwei Stühlen und hat ein Problem damit.«

»Zwischen zwei? Wohl eher zwischen drei! Aber ja, es gibt da für sie einen echten Zwiespalt. Der wird sich aber auch noch verflüchtigen. Dann wirst du sie so oft sehen, dass du denkst sie wohnt hier!«

Nun guckte Markus wie ein altes Auto.

»Wie soll das denn gehen? Ich werde nicht nach Deutschland ziehen und sie mit Sicherheit auch nicht nach Amerika!«

»Das habe ich auch nicht gesagt. Dennoch wird es ihr gelingen! Glaub mir einfach!«

Da musste sich dann Phillip einmischen.

»Jetzt bin ich aber auch neugierig! Wie genau soll das gehen?«

»Das werde ich dir aber nicht verraten mein Freund. Was ich dir aber sagen kann, es hat etwas mit eurer Geheimwaffe zu tun. Wenn Amy die kennenlernt, werden Ereignisse in Ganz gesetzt, die ihr mir weder glauben, noch wirklich erfassen würdest. Also werde ich dazu auch nichts sagen. Was ich aber wirklich sagen kann, es wird sich hinterher einiges verändern. Für euch Beide, aber auch für euch Jungs!«

Perry und Donald schauten sich an. Waldemar hatte nur Augen für Amy und spürte nur, was Elena da bei ihm tat und dachte daran, dass sie es nur für ihn tat. So bekam er von dem Gespräch überhaupt nichts mit.

»Was soll das denn heissen?«

»Wie gesagt, ich werde nichts weiter dazu sagen. Ich garantieren euch aber, es werden ganz neue Zeiten anbrechen!«

»Apropos Zeichen! Wie wäre es denn eigentlich, wenn wir nach Isla Oak fliegen, bevor der Junggesellenabschied startet?«

Die Jungs, wieder ohne Waldemar, schauten sich an. Tatsächlich hatte keiner mehr an die Insel gedacht und auch nicht an das Versprechen Rock und Monty gegenüber, sie würden mit Marios Roboter zurückkommen und die Gänge untersuchen.

»Scheisse, da hab ich ja gar nicht mehr dran gedacht. Was denkt ihr? Fliegen wir morgen hin?«

Nachdenkliche Blicke.

»Wäre zu machen Perry. Der Vorstand kann sich erst nächste Woche versammeln und vor dem Abschied wird hier auch nicht mehr viel passieren. Ja, sollte sich einrichten lassen!«

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