Donald zog das Programm völlig locker durch. Wechselnde Kleidung verschiedener Schnitte und Zusammenstellungen samt Schuhen und einigen Accessoires, für Donald alles nichts neues und genauso waren auch die Reaktionen der Mädels. Pfiffe und überschwängliche Reaktionen wechselten sich ab, nur hier und da gaben Elena und Katja auch mal negative Kommentare. Die aber mehr, um Donald zu ärgern.
Perry hingegen erntete selbst von Katja immer wieder Gelächter. Wie er seine Kleidung zusammenstellte war entweder einfach nur lustig, oder eben total grotesk. Vom Drogensüchtigen bis hin zum Zuhälter war alles dabei. Egal was er tat, er schien nichts zu finden, womit er bei den Mädels punkten konnte. Bis er dann zu dem kam, was er kannte. Eine schwarze Jeans, ein weisses, figurbetontes Shirt und ein paar elegante Schuhe und siehe da, zumindest Katja und Rebekka pfiffen.
Dann kam Waldemar und was niemand erwartet hätte, er tat es den Mädels gleich. Normalerweise hatte er seinen Stil, von dem er eigentlich nie abwich. Doch nun kam er in verschiedenen Anzügen und anderen Kombinationen, er hätte ganz problemlos wirklich als Modell arbeiten können. Die Begeisterung wurde immer grösser und besonders Elena verwünschte den Umstand, dass Waldemar nicht von Sex zu überzeugen war. Von Outfit zu Outfit wurde sie heisser auf ihn.
Mario, Viper und Derrick hingegen riefen gemischte Reaktionen hervor. Bei Viper waren es hauptsächlich Kleidungsstücke, welche seine Muskeln betonten, während bei Derrick vornehmlich helle Anzüge für Verzückung sorgten. Bei Mario war es anders. Egal was er anzog sah wirklich gut an ihm aus, aber er konnte machen was er wollte, immer flog da ein kleines Schild um ihn herum und zeichnete ihn als homosexuell aus. Aber, er war ja eben schwul und stand dazu.
Für Alexis war alles nur ein riesiger Erfolg. Es ging ihr weder um die Kleidung, noch um das Geld. Sie wollte mit den Menschen, die sie als Freunde ansah, einfach eine schöne Zeit haben und die hatte sie in vollen Zügen. Sie bemängelte aber auch immer wieder, dass Hicks nicht die Zeit gefunden hatte, mit dabei sein zu können. Zu gerne hätte sie auch ihn dabei gehabt, denn er war nicht nur ihr Chef, sondern mittlerweile auch ein wirklich fester Teil ihres Lebens geworden. Alles dank Amy.
Apropos Amy. Die kam mit Markus gegen Mittag ebenfalls in das Geschäft und hatten dabei die ganze Show verpasst. Jeder hatte etwas gefunden und sogar Perry war zufrieden. Also, die Beiden durften die Runde nun beenden.
Markus machte den Anfang. Aber das war ganz eindeutig nicht wirklich aufregend. Er wusste genau, was er haben wollte und machte da auch keine langen Geschichten. Zeit genug für Katja, Amy auf den Zahn zu fühlen.
»Morgen hat gemeint, du hättest dein Vertrag zu erfüllen? Was hat er denn damit gemeint?«
»Na, ich hab doch mit Markus immer noch einen gültigen Arbeitsvertrag und wenn ich hier bin und das nicht nur für einen Tag zu Besuch, dann hab ich den zu erfüllen.«
»Und was ist das für eine Arbeit?«
»Ich bin unter seinem Schreibtisch und je nachdem was er für ein Zeichen gibt muss ich wichsen, oder blasen, oder ihn zum spritzen bringen.«
»Dein Ernst?«
»Klar. Willst du den Vertrag sehen? Dann zeig ich ihn dir nachher. Müssen wir nur bei mir daheim vorbeifahren.«
»Du bist echt zu geil Amy. Viele Dinge, von denen ich träume, lebst du voll aus. Da kann man fast neidisch werden!«
»Warum? Weil ich meinem Freund auf der Arbeit zur Verfügung stehen muss? Wenn du das Perry fragst, kriegst du von dem mit Sicherheit auch einen Vertrag.«
»Kann gut sein. Müsste ich mal ausprobieren!«
»Kein Problem. Ich frag Markus nachher, ob du morgen eine Schicht machen kannst.«
»Was? Also ich hab eher gemeint, ich muss mal probieren ob Perry das will. Aber na ja, klingt schon irgendwie aufregend!«
»Gut, dann frag ich ihn nachher. Aber ich glaub, ich bin jetzt dran!«
Da hatte Amy Recht. Katja bekam von ihrer Show allerdings nichts mit, denn sie dachte nur daran, einen Arbeitsplatz zu haben, wo sie ihrem Arbeitgeber solch eine Dienstleistung gewähren musste. Gerade so im Hinblick, dass sie ja schwanger war, war das sehr aufregend für sie. Hoffentlich würde das Markus und Perry mitmachen.
Claudia hingegen bekam von Amys Show alles mit. Zumindest mal vom Hals bis zu den Haaren. Amy hatte einen unglaublich grossen und strengen Dutt, der Claudia schon aus der Fassung brachte. Dazu dann noch die grossen Ohrringe und dieses freche Grinsen, Claudia schwamm fast weg. Amy war eine Frau und dennoch konnte sie sich fast nicht halten. Natürlich bekam das Janine mit, die ja neben Claudia sass und sofort verknoteten sich ihre Finger in denen von Claudia. Die fand das so aufregend, dass sie nur zu gerne sofort über die beiden Mädels hergefallen wäre.
Doch damit war sie nicht die einzige. Auch Donald, Perry, Viper, Derrick und Markus wären zu gerne auf Amy gesprungen und selbst Waldemar musst bei einigen Kleidungsstücken positiven Senf abgeben. Besonders in engeren Kleidern, die am Bauch etwas Haut zeigten, waren alle aus dem Häuschen. Das sah sogar besser aus als bei Janine, da bei ihr die grossen Brüste zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenkten.
Waldemar besann sich seiner Studie und beobachtete genau, wie und welche Emotionen Amy bei ihm wecken konnten. Nun, da war auf jeden Fall die Tatsache, dass Amy in vielen Kleidungsstücken wirklich ästhetisch aussah und vieles zu bieten hatte, was auch Waldemar überaus ansprechend fand. Aber, er fand auch Fernsehserien ansprechend und wollte diese nicht bumsen. Entsprechend war das für ihn nichts, was er in sexuellen Bezug bringen konnte.
Er holte weiter aus und fügte zu Amys Aussehen noch das hinzu, was er über sie wusste. Klar war ja, sie hatte kein bisschen übertrieben. Sie war eine ausgezeichnete Rennfahrerin, konnte kämpfen, war ausgeflippt und äusserst erfolgreich. Doch auch wenn das in gewisser Hinsicht beeindruckend für ihn war und er in Amy einen wirklich besonderen Menschen sah, da war einfach nichts mit Erregung. Warum auch? Er wollte sich ja nicht fortpflanzen.
Er stellte sich Amy auf der Insel vor. Wie die Mädels ja erzählt hatten, war es am Ende ein wirklich harter Kampf, in dem die drei Frauen gegen mehrere bewaffneten Männer bestehen mussten. Amy wurde dabei auch verletzt, wenn auch nicht schlimm. Trotzdem, Waldemar stellte sich Amy kämpfend vor und schau an, da war etwas. Nur was?
Es dauerte ein bisschen, bis er es verstanden hatte. Amy kam aus der Umkleide und hatte, passend zum Outfit, zwei breite, silberne Armreifen an und Waldemar fühlte sich sofort an eine Superheldin erinnert. Genau das löste dann doch etwas in ihm aus. Er wurde in gewisser Hinsicht erregt. Gut, jeder andere Mann in seinem Alter wäre bei diesem Grad der Erregung keines Wegs verwundert gewesen, oder hätte es gar bemerkt, aber für Waldemar war es, seit der Pubertät, eigentlich das erste Mal, dass er so etwas spürte.
So. Warum war das so? Das konnte eigentlich doch nicht möglich sein. Es gab keine rationale Erklärung für Waldemar, warum er nun doch so etwas wie Erregung verspürte. Aber er tat es und das war unlogisch und unlogisches musste er zwingend ergründen. Alles Andere hätte ihn wahnsinnig gemacht.
Also. Was war anders daran, in Amy einen Superhelden zu sehen? Er kannte ja die ganzen echten Superhelden. Jede einzelne der weiblichen Vertreter waren ihm bestens bekannt und nie hatte er Erregung verspürt. Warum also bei Amy, wenn er sich vorstellte, dass sie zu dem Outfit noch ein Cape anhatte? Wenn er sich Amy als Superheldin vorstellte?
Wie besessen schrieb er in sein Handy. Elena sah es und fragte sich natürlich, was er jetzt schon wieder für eine Störung hatte. Sie wusste, dass Waldemar so etwas gelegentlich tat, wenn er mit einer Situation nicht klarkam. Aber, welche sollte das sein? Sie fand darauf keinen Reim, wollte es aber wissen. Nun, Waldemar schlief ja in ihrem Zimmer und sie wusste genau, waren seine Augen zu, schlief er auch. Das hiess, sie konnte mal schauen, was er in sein Handy getippt hatte.
Waldemar war kurz vorm durchdrehen. Egal wie er die Fakten drehte und wendete, er fand einfach keinen Grund für seine Reaktion. Aber es musste einen geben! Sein Körper hatte doch noch nie so etwas gemacht und er wusste nicht warum es so war! Der Grund musste doch zu finden sein! Warum war Amy auf einmal reizvoll, wenn er doch die ganzen anderen echten Superhelden kannte.
Da dämmerte es ihm. Es waren keine echten Superhelden! Es waren Helden aus dem Fernsehn, während Amy wirklich echt war! Sie hatte das alles wirklich drauf und auch schon einen Einsatz erlebt. Daran musste es liegen! Da bliebe nur die Frage, wieso erregte es ihn? Was hatte ein Superheld einer normalen Frau voraus?