Mario und Waldemar

Es verlief alles etwas anders, als die Jungs sich das vorgestellt hatten. Anstatt die Pärchen beieinander zulassen, bestanden Katja, Claudia und Elena darauf, wieder das Zimmer bei Derrick zu beziehen. Auch mit gutem Willen war da kein Platz mehr für die Jungs. Perry und Donald wurden kurzerhand in dem freien Zimmer bei Amy einquartiert, während Waldemar in selbigem Zimmer bei Rebekka unterkam. Im ersten Moment gefiel das Elena überhaupt nicht, doch da sie sich sicher war, egal was Rebekka versuchen würde, bei Waldemar konnte sie nicht landen, verflogen diese Gedanken ganz schnell wieder.

Nachdem alles verstaut war, ging es zur Halle. Viper hatte dabei ein Anliegen.

»Wäre es für euch okay, wenn ich den Garzella zur Halle fahre?«

Perry schaute zu Donald, der zu Perry.

»Klar doch, dann fahre ich mit Sarah. Will ja wissen, mit wem ich es zu tun habe!«

Wieder tauschten Donald und Perry Blicke. Wer hatte denn Katja hier zum Chef gemacht? Da von ihnen aber keiner den Spielverderber geben wollte, schwiegen sie.

Kurz darauf ging es los. Die Jungs bei Janine und Rebekka im Lion, Amy bei Viper, Katja mit Elena und Claudia bei Sarah. Schon nach den ersten Metern hatte Katja Fragen.

»Du fährst schon lange Rennen?«

»Länger als Viper. Ich bin schon gefahren, da hat er nur für die Leute die Autos frisiert.«

»Na klasse. Ich bin genau ein Rennen gefahren und das in Pascals Kiste. Ich denke also mal, wer bei uns gewinnt ist eigentlich klar.«

»Jetzt mach dir mal keinen Kopf. Der Ruckzucki ist absolutes Neuland für mich. Ich fahre immer nur meinen Lion. Da muss ich nicht mehr drauf achten, wann ich schalten muss, wie ich anfahre und so. Den kenne ich in und auswendig. Den Ruckzucki gar nicht. Ausserdem hat der gute 100 PS weniger als dein Auto.«

»Trotzdem. Ich denke nicht, dass ich gegen dich eine Chance hab.«

So ging das bis zur Halle. Sarah versuchte zu beschwichtigen, Katja bekräftigte. Eine langweilige Diskussion, aus der sich Claudia und Elena vornehmlich heraushielten.

Als sie die Halle erreichten, hatten die Mädels und Jungs die gleichen Emotionen. Im Prinzip war alles wie in Heinzfort. Nur eben viel, viel grösser. Die Werkstatt der Jungs hätte ganz bequem in die Halle der Mädels gepasst. Auch der Blick hinein war heftig. Die Viper und der Lori standen total verloren darin. Auf der linken Seite der Lagerbereich war so gross, da konnte man ganze Autos als Ersatzteile lagern. Auch Rechts der Aufenthaltsbereich mit begehbarem Dach war grösser als das Pendant in Heinzfort. Gleiches galt auch für die riesige Werkbank, an deren rechtem Ende in Mann an einem Computer sass.

Nach dem allgemeinen Aussteigen erlebten die Freunde etwas, was sie bei Waldemar nicht kannten. Schon wieder. Der schien es nicht abwarten zu können, endlich Mario kennenzulernen.

»Mario!  Kundschaft!«

Perry musste schmunzeln. Zu gut kannte er diese Situation. Bei Waldemar war es auch so. Wenn der in seine Arbeit vertieft war, konnte neben ihm eine Bombe explodieren und er bekam es nicht mit. Genauso blöd schaute Mario, als Amy nach ihm rief. Er stand auf und kam heran.

»Katja, Elena, Claudia. Schön euch schon wiederzusehen.«

»Freut mich …«

»Hallo, mein Name ist Waldemar. Ich habe schon so viel von dir gehört!«

Damit schockierte Waldemar die Leute. Er sprang jemand ins Wort? War überhaupt nicht seine Art. Auch nicht, dass er sich unbedingt jemand vorstellen wollte und noch weniger, dass er sogar freiwillig seine Hand anbot. Mario ergriff sie.

»Waldemar, ja? Ich habe schon sehr, sehr viel von dir gehört! Freut mich dich kennenzulernen!«

»Hallo Mario. Das sind übrigens …«

»Das sind Donald und Perry. Mario, ich habe so viele Fragen. Dein elektrischer Kompressor, die zyklische Blattverstellung, dafür nimmst du doch sicher einen Stellmotor? Die KI in den Autos, wie viele Hidden-Schichten haben die neuronalen Netze? Werden die Sprachbefehle im System, oder über einen Server analysiert, welche Hardware verwendest du dafür?«

Perry und Donald nahmen es Waldemar nicht krumm, dass er sie so beiläufig vorgestellt hatte. So euphorisch hatten sie ihren Freund noch nie erlebt und da es genug gab, was sie sich noch anschauen konnten, war ein späteres Kennenlernen kein Problem für sie.

»Ist das gigantisch hier! Das ist euer Lager?«

»Jupp Donald. Haben wir alles selbst gebaut. Da lagert noch alles vom Lion, was wir damals abgebaut haben. Aber für die meisten Dinge haben wir auch schon die richtigen Ersatzteile. Es ist einfach bescheuert, wenn du was tauschen willst und musst das erst kaufen.«

»Was heisst, habt ihr alles selbst gebaut Amy?«

»Na, die Halle selbst nicht. Die hat uns Pascal quasi besorgt. Aber hier drin alles. Das Lager, den Aufenthaltsraum und so.«

»War eine ganz schöne Schinderei! Das Zeug ist Sau schwer!«

Donald schaute zu Rebekka.

»Ja guck nicht so! Alles Stahl!«

Donald ging näher an das Lager heran. Die ganzen Stützen und so hatte er schon gesehen.

»Ist das Gerüstmaterial?«

»Klar. Haben wir alles in unserem Transporter damals her gekarrt. Das war noch einfach, aber alles hier aufzubauen. Boah!«

Die Idee fand Donald natürlich grossartig. Gerüst war stabil und konnte in allen möglichen Formen aufgebaut werden.

»Irre! Hier drin kann man ja wohnen!«

Janine musste lachen.

»Frag mal Mario.«

Natürlich liessen die Mädels es sich nicht nehmen, den Jungs alles zu zeigen. Aber auch Katja und die anderen Mädels schauten sich alles an. Sie waren zwar schon hier gewesen, aber für die Feinheiten hatten sie sich nicht sonderlich interessiert. Es war aber schon beeindruckend, die drei Etagen des Lagers zu sehen. Über einen Treppenturm kam man bequem nach oben und was da an Material lagerte war definitiv beachtlich. Von ganz oben hatte man auch einen wirklich hervorragenden Blick auf die Halle.

»Hier kann man doch bestimmt auch gut vögeln!«

Amy, Janine und Rebekka lachten.

»Kann man! Ich bevorzuge ganz oben. Die Beiden eher die Mitte.«

Donald und Perry mussten bemerken, dass diese Aussage natürlich ihr Interesse weckte.

»Warum ganz oben Amy?«

Amy ging an eines der Regale, was in Richtung Mitte der Halle angebracht war. Dort lehnte sie ihre Arme darauf und streckte den Hintern heraus.

»Weil man mich so sehr gut poppen kann und ich sehe dabei was unten abgeht.«

Donald und Perry schauten sich an. Dann kam Katja neben Amy und ging in die selbe Position.

»Stimmt. Ist bestimmt lustig, die da unten arbeiten zu sehen, während man schön gefickt wird.«

»Richtig lustig ist eigentlich das Geräusch.«

Viper ging hinter Katja, nahm sie bei den Hüften und simulierte ein paar feste Stösse. Das ganze Lager wackelte und gab Geräusche von sich. Perry registrierte es nur unterschwellig. Er sah nur seine Freundin, die gerade trocken von Viper gefickt wurde und er wusste ja, was Katja von ihm hielt. Seine Erregung sprengte mal wieder fast die Hose. Donald lachte hingegen.

»Also unauffällig geht es hier sicher nicht!«

Nun lachte Janine.

»Nein. Aber wer will denn unauffällig sein? Stört doch niemand, wenn hier jemand pimpert.«

»Ja, stört niemand. Zumindest solange nicht, wie ich alles aus den Videos raus schneide, ohne zu viel Material zu verlieren!«

Donald schaute nach unten. Das kam von Mario. Er hatte das Gespräch gehört, obwohl er von Waldemar mit Fragen überschwemmt wurde und ja schon einiges an Distanz zwischen ihm und der Gruppe lag? Donald war beeindruckt.

»Heul nicht rum! Du sagst immer es macht dir am Meisten Spass, wenn es aufwendig ist!«

Mario schüttelte nur den Kopf über Janines Bemerkung. Donald entdeckte aber noch etwas.

»Ist das da hinten ein Bett?«

»Jupp. Auch Eigenbau. Zwei auf vier Meter. Da lagern wir auch Knabberzeug und Getränke!«

Donald musste sich das anschauen. Es ging nach unten, dann zum Aufenthaltsraum und an dessen schmale Seite wieder eine Treppe nach oben. Unglaublich. In der Halle gab es wirklich alles! Es war kein Wunder, dass die Mädels so schwärmten.

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