Rebekkas zweite Attakte

Als der Lion zurück in der Werkstatt war, hatten Claudia und Katja alles wirklich fast wieder neuwertig gesäubert. Amy war beeindruckt, hatte aber auch schon die nächste Aufgabe. Die Bremse musste da wieder rein. Da sie ja eine Anlage ausfindig machen konnten, die für den Garzella angepasst war, mussten sie da nichts weiter demontieren. Donald und Perry wurden zu Zuschauern degradiert. Amy leitete Katja genau an, wie sie was einzubauen hatte und auf was dabei zu achten war, Katja führte es aus, die Jungs schauten zu.

Im Aufenthaltsraum, wo Waldemar seinen Laptop aufgebaut hatte, standen Rebekka und Elena hinter ihm und schauten zu, wie er den Turbo virtuell erschuf. Immer wieder zeigte Rebekka ihm auf, wo er da Fehler machte, was Elena irgendwann langweilte. Sie stand nur rum und hatte nicht wirklich etwas zu sagen. Also entschied sie, zu den Anderen zu gehen. Das gab Rebekka Zeit, einen neuen Angriff zu starten.

»Waldi, so kannst du die Kabel nicht führen!«

»Und warum nicht, liebste Rebekka?«

»Weil du sie genau in den Luftstrom legst! Das gibt Verwirbelungen und der Strom muss möglichst glatt sein!«

»Das ist mir durchaus geläufig. Doch hast du eine Idee, wie ich das verbessern könnte?«

Rebekka wollte es ihm auf dem Bildschirm zeigen. Dabei stellte sie sich jedoch so ungeschickt an, dass Waldemar ihr dauernd im Weg war. Natürlich eine geplante Sache.

»Boah, so geht das nicht!«

Mit einem Ruck zog sich Waldemar samt Stuhl etwas zurück und bevor der etwas sagen konnte, sass sie schon auf seinem Schoss. Ein Arm um seinen Nacken gelegt, hatte sie nun den perfekten Platz, um ihm alles zu zeigen.

»Schau. Du setzt den Motor so, dass die Kabel im Luftstrom liegen. Setz ihn doch einfach vor das Turbinenrad! Da spielt es nicht so die Rolle, ob die Luft nun verwirbelt ist, oder nicht.«

Waldemar hörte zwar ihre Worte, doch dass sie auf ihm sass und sogar einen Arm um ihn liegen hatte, irritierte ihn zu heftig. Nicht, weil es ihn erregte, sondern weil da ein Mensch mehr als deutlichen Körperkontakt hatte und er schon wieder Sorgen wegen seiner Seele bekam. Er fing an zu stottern.

»Liebste, also Rebekka. Du, warum, wieso, was du, warum sitzt du und dein Arm?«

»Beruhig dich, so kann ich dir das nur besser zeigen.«

»Aber, ich, meine Seele, du …«

»Deine Seele? Was ist damit?«

»Du, dein Körper, ich …«

»Rebekka rutschte ein bisschen mit ihrem Hintern auf Waldemar herum. Sie war total schockiert, als da wirklich nichts hartes zu spüren war.«

»Hallo? Ich sitze hier auf dir und das erregt dich wirklich nicht?«

»In Erregung, also da ist, derzeit also, meine Seele …«

»Wieso immer Seele? Denkst du, ich klaue dir deine Seele, weil ich auf die sitze? Waldi, mal ganz ehrlich. Ich hab schon bei vielen Leuten auf dem Schoss gesessen und alle haben noch ihre Seele. Jetzt beruhig dich mal, ich bin kein Vampir!«

»Vampire trinken Blut und rauben nicht die Seele, liebste Rebekka.«

Ah, so lief der Hase also! Wenn man Waldemar zum Klugscheissen animierte, verlor er anscheinend seine Scheu.

»Also gut. Dann trinken die eben Blut, von mir aus. Aber siehst du, was ich meine?«

Sie zeigte wieder auf den Monitor.

In dem Moment kam Elena zurück und blieb in der Tür stehen. Sie hatte mit Allem gerechnet, aber nicht mit einem solchen Anblick.

»Leute, kommt her, dass müsst ihr sehen!«

Kurz darauf drängten sich auch Perry, Donald, Claudia und Katja in der Tür. Auch Amy und Janine versuchten einen Blick zu erhaschen, doch war die Sicht durch die Anderen versperrt.

»Was ist denn da kaputt? Sitzt Rebekka wirklich aus Waldis Schoss?«

»Siehst du doch Perry. Unglaublich!«

»Und er hat keine Angst um seine Seele?«

»Woher soll ich das wissen Entchen! Sieht aber nicht so aus.«

Amy lachte.

»Ja, Rebekka eben. Sie hat es drauf.«

Das konnte keiner abstreiten. Sie hatte ihn zwar nicht im Bett, aber war schon deutlich weiter, als sonst wer. Elena gefiel das überhaupt nicht.

»Was eine Bitch!«

Diese Aussage verwunderte die Anderen. War sie etwa eifersüchtig?

»Ganz ruhig Elena. Rebekka nimmt ihn dir schon nicht weg!«

»Pff, mir doch egal.«

Ja, ihr war es ganz sicher egal. Deshalb drängte sie sich auch durch die Anderen, um zurück in die Garage zu gelangen. Auch Katja fühlte sich genötigt, wieder an die Arbeit zu gehen. Weniger genötigt, mehr war es ihr Wille, denn es machte ihr wirklich viel Spass.

Rebekka hatte den Auflauf natürlich registriert. Waldemar jedoch nicht. Als die Leute wieder weg waren, ging es weiter.

»Passen die Halterungen, die du da schon angesetzt hast? Für mich sieht es aus, als wären die nicht so ganz korrekt.«

»Liebste Rebekka. Die Halterungen sind exakt an den Stellen, die ich im Motorraum ausgemessen habe.«

Was Waldemar auch nicht registrierte, geschickt hatte Rebekka dafür gesorgt, dass ihr Bandeau unter ihre Brüste gerutscht war. Alles, was sie obenrum noch an Stoff trug, war der schwarze Blaumann.

»Aber Waldi, du presst die Luft hier direkt in eine Krümmung. Macht dir das keine Sorgen?«

Für Rebekka war es gar nicht einfach, irgendwelche Problemstellen zu nennen. Es gab eigentlich keine. Was Waldemar da machte war genauso professionell, wie die Arbeit von Mario. Der hatte zwar mittlerweile mehr Erfahrung, aber Waldemar machte seine Sache ausserordentlich gut.

»Liebste Rebekka. Du kannst dir sicher sein, dass ich solche Dinge berücksichtigt und auch berechnet habe. Die Krümmung stellt kein Problem dar!«

»Sehr gut. Es ist wichtig, dass du so etwas im Auge behältst. Sonst ergibt sich ein Rückstau und du verlierst Leistung.«

»Das ist mir geläufig, liebste Rebekka.«

»Du siehst wirklich alles, oder?«

»Ich nehme es stark an, liebste Rebekka.«

»Hmm. Dann wundert mich das da schon ein bisschen!«

Wieder rutschte sie mit ihrem Hintern auf ihm herum.

»Was, wenn ich fragen darf, wundert dich?«

»Das da immer noch nichts zu spüren ist, obwohl du ja alles siehst!«

»Was solltest du da spüren liebste …«

Waldemar unterbrach seine Worte. Er schaute mitten im Satz an Rebekka hinab und nun viel ihm auf, dass er ziemlich freies Blickfeld auf ihre grossen Brüste hatte. Das irritierte ihn heftig, doch spüren konnte Rebekka dennoch nichts.

»Dein Ernst? Du siehst meine Titten und trotzdem regt sich bei dir nichts? Bist du schwul?«

Waldemar war total irritiert.

»Aber nein, liebste Rebekka! Doch ich bin verwirrt. Warum lässt du deine Hülle fallen? Es hat bei mir keinen Zweck, denn ich sehe in Sex nur die Fortpflanzung und da die bei mir derzeit überhaupt nicht zur Debatte steht, wird mich dein Anblick auch nicht erregen!«

Das war Rebekka zu viel. Wütend stand sie auf und stürmte zu den Anderen, während sie sich das Bandeau wieder richtete.

»Boah, was ist das für einer? Ich rutsche auf ihm rum, zeige ihm meine Möpse und der denkt nur an Fortpflanzung, auf die er noch keinen Bock hat! Kein bisschen Erregung! Ist doch nicht normal!«

Einer gefiel die Reaktion. Elena. Rebekka war mit ihrem Vorhaben gescheitert und das gefiel ihr unglaublich gut.

»Ganz ruhig! Waldi ist eben so. Sex ist etwas, was nicht in seine Welt passen will. Er sieht da keinen Spass und in Frauen auch nichts reizvolles. Hat wohl was mit seiner Störung zu tun.«

»Weisst du wie egal mir das ist Donald? Es gab ja schon Kerle, bei denen ich es echt schwer hatte. Aber das? Der ist ein gefühlloser Klotz! Eis reicht da nicht. Stein, oder was weiss ich.«

Das sorgte für Heiterkeit. Besonders eben bei Elena.

Nach einiger Zeit war die Bremse wieder montiert und es ging ans entlüften. Donald hockte sich ins Auto und pumpte, während Katja immer wieder das Ventil öffnete und die Flüssigkeit durch einen Schlauch auslaufen sah. Als keinerlei Luftblasen mehr zu erkennen waren, gab sie Donald das Zeichen, dass nun alles in Butter war. Ihre erste montierte Bremse. Die Hände komplett verschmiert und Kraft hatte es sie auch gekostet. Aber es gefiel ihr sehr! Langsam wurde sie zum Mechaniker.

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