Perrys geheimes Vorhaben

Die Zeit verstrich. Katja fragte sich manchmal, ob die Mädels nicht ein besserer Zeitvertreib waren, als die Gruppe mit den vielen Kerlen. Es war lustig, die Zeit verflog einfach nur und nie hatte irgendjemand das Gefühl, sich zu langweilen oder vernachlässigt zu werden. So merke auch niemand, welche Stunde geschlagen hatte. Bis Elena herein kam.

»So, die Jungs kommen gleich rüber. Perry will dann endlich sagen, was er für heute geplant hat. Ich bin extrem gespannt weil er sagt, damit würde niemand rechnen.«

»Dann hat es doch was mit Sex zu tun!«

Warf Claudia sofort ein.

»Glaub ich nicht. Der hat mich, Rebekka und Amy gestern gefickt, der hat im Moment sicher keinen Bedarf an anderen Frauen.«

»Euch alle drei?«

Elena sah Amy und Rebekka, die ganz langsam nickten.

»Junge, Junge. War gut?«

Nun nickte auch Katja im Gleichklang mit den Mädels.

»Soll man nicht glauben, was in unserem Schnabeltier steckt.«

»In meinem Schnabeltier!«

Meuterte Katja sofort.

»Von mir aus. Ich will aber …«

Da ging die Tür auf. Donald, Perry und Waldemar kamen herein. Donald suchte natürlich sofort seine Freundin und pflanzte sich neben sie.

»Los Schatz, wir sind bis zum Anschlag neugierig. Jetzt erzähl auch!«

»Alles klar. Amy, ich hoffe das waren nicht nur leere Worte?«

»Nope. Ich stehe zu dem was ich sage und du hast die Bedingungen absolut erfüllt!«

»Okay. Ich will, dass du uns mit dem Garzella hilfst! Der soll so schnell es geht ein echtes Monster werden!«

Amy machte grosse Augen. In der Tat hatte sie sich so einiges ausgemalt, aber daran nie gedacht.

»Ja toll. Wie soll ich das machen? Eigentlich müssen wir morgen ja schon wieder zurück, wegen den Rennen.«

»Du hast gesagt, du machst was ich will und das will ich.«

»Stell dich nicht so dran Amy. Wir fahren in die Werkstatt und schauen uns das Auto mal ganz genau an. Waldemar kann uns da bestimmt auch einiges sagen. Morgen packen wir den ganzen Trupp ein und fahren nach Neunburg bis Sonntag und kommen einfach wieder her. Wo liegt das Problem?«

»Ja gut Rebekka, Neunburg ist jetzt nicht wirklich weit weg. Aber ich denke trotzdem das es dauert, bis wir die Karre richtig flott haben.«

»Ähm, ich will da übrigens auch mithelfen!«

Perry und Donald schauten verwirrt zu Katja.

»Du hast aber doch genauso wenig Ahnung wie wir?«

»Stimmt schon Entchen, aber ich will trotzdem helfen.«

»Also, ich würde mir schon auch die Finger schmutzig machen, so ist das nicht!«

Und wieder verwunderte Blicke der Jungs. Dieses Mal jedoch zu Claudia.

»Und ich helfe Waldi bei seinen Berechnungen und so.«

Was war denn hier eigentlich kaputt? Auf einmal waren alle geil auf das Auto?

»Soll mir alles Recht sein. Aber Amy, was ist? Das ist mein Wille an dich.«

»Was soll sein? Ich habs dir gesagt, du hast deinen Teil erfüllt, also erfülle ich auch meinen. Dann fahren wir in die Werkstatt und schauen uns das Ding mal ganz genau an. Wir werden Teile brauchen. Das wird wohl nicht so nebenbei zu realisieren sein. Die müssen auch noch eingebaut werden und billig wird das sicher auch nicht.«

»Meine liebe Amy. Diese Ausgaben betrachte ich persönlich als Investition. Ein aufgerüsteter Garzella, der bei euren Rennen mit Werbung auf den Seiten antritt und gewinnt, sollte unsere Popularität auf jeden Fall steigern. Ich würde deshalb sagen, Geld spielt keine Rolle.«

Das Perry diese Worte mal hören würde. Vor einigen Monaten spielte Geld noch eine sehr grosse Rolle. Sie waren zwar noch lange nicht so reich wie die Mädels, oder die Eltern von Claudia, Elena und Katja, aber da sie nur minimale Ausgaben hatten und das Programm sich hervorragend verkaufte, spielte Geld tatsächlich keine wirkliche Rolle mehr.«

»Und wie stehst du zu einem Wochenende Neunburg Waldi?«

»Perry, mein lieber Freund, es würde mich nicht wundern, wenn mein Bestreben nach Neunburg zu fahren grösser wären, als das deine. Ich verspüre den grossen Wunsch, Mario, den Schöpfer dieser unglaublichen KI kennenzulernen.«

»Dann ist ja alles geritzt. Mädels, habt ihr Overalls?«

Hatten sie, aber die waren zum weggehen gedacht und nicht zum arbeiten. Von daher schüttelten sie den Kopf.

»Alles klar. Jungs, ihr fahrt in die Werkstatt. Macht dort alles einsatzbereit. Wir gehen noch schnell shoppen.«

»Amy, wir sind sechs Mädels. Sollen wir dann mit zwei Autos fahren?«

»Ach quatsch Elena. Ich fahre mit den Jungs. Die sollen mir schon mal zeigen, wo alles ist. Ich mache dann einen vorläufigen Plan, was da alles fehlt.«

Irgendwie fühlte sich Donald überfahren. Sie hatten doch eigentlich alles, was man brauchen konnte. Aber gut, wenn Rebekka mit wollte, ihn störte es im Prinzip nicht.

Da das damit soweit geklärt war, wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Die Jungs und Rebekka krabbelten in Donalds Auto, der Rest in den Lion. Bald trennten sich ihre Wege und Donald steuere die Garage an. Was von den Jungs keiner wusste, für Waldemar hatte diese Werkstatt etwas besonderes. Es gab viele Filme und Serien, wo in einer geheimen Garage an einem geheimen Auto, Motorrad, oder Hubschrauber gearbeitet wurde. Für ihn war es im Prinzip das Gleiche. Auf der einen Seite waren sie die gewöhnlichen Nerds, mit klapprigen Autos und so, auf der anderen Seite arbeiteten sie im Geheimen an einem Super-Auto. Vielleicht nicht genauso, wie in den Serien, aber im Prinzip passte es.

Schnell war dort alles startklar. Während Perry und Donald anfingen, Rebekka die Ausrüstung zu zeigen, fing Waldemar an zu planen. Er wollte hier einen Arbeitsbereich für sich haben. Da der Aufenthaltsraum dafür keinen Platz mehr bot und ihm die Garage nicht sauber genug war, blieb nur der Vorraum. Dort, wo man einst die Essen bestellen konnte.

Da war noch eine Theke drin, die sich Waldemar ganz gut als Arbeitsfläche vorstellen konnte. Platz für Monitore, Mouse und Tastatur waren vorhanden und das Ding war höher, als ein normaler Schreibtisch. Er konnte also sowohl auf einem Stuhl davor sitzen, aber auch im stehen am Computer arbeiten. Das war ihm wichtig. Auch Platz für einen Drucker und natürlich den 3D-Drucker war hier vorhanden. Steckdosen gab es auch genug und seiner Meinung nach war alles gut genug abgesichert. Das grosse Fenster sollte vielleicht noch verändert werden, damit nicht jeder sofort sah, was hier drin los war. Dazu wollte er auf jeden Fall noch eine Alarmanlage und was ihm besonders gut gefiel, hier gab es bereits ein Feuerlöschsystem. Sollte sein Drucker also irgendwann mal aus irgendeinem Grund Feuer fangen, wenn sie gerade nicht da waren, entstand zumindest kein Totalschaden.

Unterdessen schaute sich Rebekka den Garzella genau an. Punkt eins, da musste eine bessere Bremsanlage rein. Bevor die nicht drin war, würde sie dem Ding nicht ein PS mehr spendieren. Alleine das würde schon ein dicker Posten werden, denn um so eine Veränderung eingetragen zu bekommen, musste eine Einzelabnahme beim TÜV her.

Aber auch für den Motor hatte sie einige Idee parat. Anderer Luftfilter, aber den Punkt hatten sie ja schon. Waldemar wollte ohnehin da was bauen. Eine andere Nockenwelle konnte auch nichts schaden. Es gab viele Dinge, die sie sofort erkannte.

Doch auch sie war der Meinung, da musste definitiv ein anderes Getriebe rein. Elektronisch, mit Schaltwippen usw. Ebenfalls eine sehr kostspielige Angelegenheit. Das Waldemar das Cockpit ohnehin digitalisieren wollte, kam Rebekka sehr entgegen. Beim Lion hatte sie schon gemerkt, welchen Nutzen das haben konnte, wenn man alles über einen Computer steuerte. Gerade, wenn mehrere Fahrer ein Auto pilotieren sollten. Auf diese Weise konnte man die Kiste auf jeden Fahrer individuell anpassen, die Einstellungen speichern und bei Bedarf wieder laden.

Was Rebekka aber überhaupt nicht gefiel waren die Spoiler. Sie waren einfach statisch. Selbst wenn man den Abtrieb nicht brauchte, sie generierten ihn trotzdem. Das ging natürlich auf Kosten der Beschleunigung und Endgeschwindigkeit. Ein Lion-Jäger würde so nicht aus dem Garzella werden, aber die Kiste konnte trotzdem gut genug werden, um sich mit den Top-Autos der Wochenenden zumindest messen zu können. Schliesslich kam es ja auch immer noch auf den Fahrer an, was er aus seinem Material machte. Zumindest in dem Punkt konnte Rebekka aber nicht viel tun.

Print Friendly, PDF & Email

2 Kommentare

  1. Wie du die Charas weiter entwickeltst sie mit immer Persönlichkeit fühlst und Karma ist beeindruckend.

    Ich hab es mir genauso vorgestellt wie es sich entwickelt hat was Waldi und Perry angeht , echt da zeigst du was in dir steckt.
    Auch Claudi und Donald sind wunderbar im ganze, macht Spaß das zu lesen .

    Katja ist auch menschlich gereift, gefühlvoll nicht nur auf Sex redziert , ganz wichtig.

    Elena ist ein Engel die mag ich gerne auch weil da was ist mit Waldi was nicht den Sex angeht.
    Hier könnte wenn es in deine Sichtweise passt man etwas aufbauen das über den Sex hinaus geht .

    Das Waldi vll der wichtigste Mensch für sie wird oder ist bzw umgekehrt.

    Auf jeden Fall ich liebe es jeden Tag zu lesen mit großer Spannung was meine Lieblinge heute wieder anstellen werden, danke dafür.

    LG
    Maia

    1. Ich freue mich immer deine Kommentare zu lesen. Manchmal bin ich mit etwas unsicher, weil sich gerade Perry doch etwas anders entwickelt hatte, als ich ursprünglich geplant hatte. Das es aber ankommt freut mich natürlich sehr.

      Wie und was mit denen noch passieren wird, zeigt erst die Zukunft. Ich habe da aufgegeben was zu Planen. Der Ausflug nach Neunburg ist ja auch schwer aus dem Ruder gelaufen 😉

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert