Pascal, Amy und Katja (Teil 1)

Katja blieb bei Mario, bis der mit dem Schnitt fertig war. Sie konnte zwar bei seiner Arbeit nicht auf das Endprodukt schliessen, doch wenn es ähnlich gut wurde wie das von Claudia, dann würde Perry und Donald ihren Spass haben.

Es wurde langsam dunkel, als die Beiden im Arsch ankamen. Katja hatte die Zeit dazu genutzt, Mario besser kennenzulernen und er war tatsächlich ein Mensch, den man als Freund haben wollte. Freundlich, lieb, witzig, intelligent, frech, nur eben zu schwul, um mehr von ihm wollen zu können.

Überraschenderweise fand sich Pascal im Arsch wieder. Er hockte bei den Leuten und Viper fluchte über seine erneute Niederlage gegen den Lori. Pascal scherzte dabei und meinte, am Wochenende würde er dann ja zwei Niederlagen kassieren. Sofort war Viper wieder siegessicher und konterte mit entsprechenden Kommentaren.

Als Mario und Katja zu der Gruppe stiessen, wurde Katja von Pascal einen Moment angeschaut, dann trank er aus und verabschiedete sich. Katja fand das schade, denn zu gerne hätte sie auch mit ihm ein paar Worte gewechselt. Nun, am Wochenende vielleicht.

Die Mädels erkannten viele Parallelen zum Hot-Shots. Aisha schien Hicks nacheifern zu wollen, hatte aber dennoch einen eigenen Stil. Die Bedienungen zum Beispiel. Zwar hatten sie, dem Hot-Shots gleich, keine Uniformen, doch war der Kleidungsstil eher orientalisch angehaucht. Das konnte zwar auch ein Zufall gewesen sein, doch wirkte es wie beabsichtigt.

Hier hatte Amy jedoch nicht den Anflug, eine Schicht zu übernehmen. Man merkte auch, hier war sie einfach Gast. Im Hot-Shots wirkte sie mit allem so vertraut. Sie wusste, wo alles war, was wohin gehörte, während sie hier diesen Eindruck nicht vermitteln konnte.

In einer Sache waren die Lokalitäten jedoch gleich. Dort zu sein war sehr angenehm. Wäre das Arsch näher an Heinzfort gewesen, wäre es mit Sicherheit die neue Stammkneipe der Gruppe geworden. Klar war aber auch, die 50 Kilometer waren keine Herausforderung und die Mädels würden definitiv öfters hier zu finden sein.

Es war schon ein bisschen Zeit vergangen, als Katja Amys Aktivität an ihrem Handy auffiel. Sie schaute zwar öfters darauf, steckte es jedoch dann sofort wieder weg. Bis auf einmal das kleine Teil die ganze Zeit in ihren Händen verblieb. Irgendwas schien sie da zu beschäftigen. Mit einem Mal, anscheinend hatte Amy gerade eine Nachricht bekommen, wurde sie hektisch. So hatte Katja diese Frau noch nicht erlebt. Sie schien auf einmal rastlos zu sein. Dann vibrierte auch Katjas Handy.

In Heinzfort war das normal. Da verging nie viel Zeit, bis sich das Gerät meldete. Doch seit sie in Neunburg waren hatte sich die Aktivität stark reduziert. Logisch, sie waren eh nicht dazu in der Lage, bei irgendetwas aus der Gruppe teilnehmen zu können. Katja nahm das Mobiltelefon, öffnete die Nachricht und war verwundert. Da stand eine ihr unbekannte Telefonnummer und ein merkwürdiger Satz.

»30 Minuten. Folge Amy!«

Hatte Donald etwa eine neue Nummer? Das war zwar nicht sein Schreibstil, doch fühlte Katja dieses Gefühl in sich, welches sie bei Donalds Befehlen normalerweise hatte. Doch war die Nachricht für sie nicht verständlich. Wenn es Donald war, was bezweckte er damit? Sie solle Amy folgen, die gerade auf sie zu kam. Wohin? War Donald hergekommen und wollte sie nun beide benutzen? Katja war ratlos.

»Hopp, mitkommen! 30 Minuten ist nicht viel Zeit!«

Amy nahm Katja bei der Hand und die hatte so eigenartige Gefühle in sich. Elena und Claudia schauten den Beiden fragend hinterher, als sie im Laufschritt das Arsch verliessen. Die Anderen schienen das eher normal zu finden und kümmerten sich nicht darum.

Was war da nur los? Amy zerrte Katja hinter sich her bis zum Auto. Während Amy bislang in der Stadt einen eher verhaltenen Fahrstil zeigte, heizte sie die Kiste nun über die Strasse, dass sogar einige Drifts dabei entstanden. Mit stehenden Rädern rutschte die Kiste die letzten Meter bis vor Amys Haus, wo sie hinaus hechtete und wieder sofort Katja bei der Hand nahm.

Ein unglaublicher Stress und Katja wusste immer noch nicht, um was es überhaupt ging. Sie hatte versucht Amy danach zu fragen, doch reagierte die nicht darauf. Katja verstand auch nicht, warum sie das alles einfach über sich ergehen liess und sogar der Meinung war, es wäre richtig. Nun, Donald eben.

Es ging ins Bad. Katja stand da, sah zum ersten Mal wie Amy den Haarreif abnahm und sich sofort die Haare mit einer grossen Bürste kämmte und zu einem Pferdeschwanz band. Schon hatte Katja die Bürste in der Hand.

»Los, nachmachen! Keine Zeit!«

Ja. Dieses keine Zeit verstand Katja. Auch sie fühlte sich gedrängt und hatte den Eindruck, sie müsse sich beeilen. Sich die Haare machen war nun nicht unbedingt etwas, wo sie normalerweise drauf ansprang, doch da war etwas. Ja, sie musste es einfach tun! Es war richtig!

Während sie sich ebenfalls einen Pferdeschwanz band sah sie Amy, die sich gerade ihren Zopf durch das Loch eines Duttkissens zog und anfing die Haare darum zu legen und zu fixieren.

Zeitgleich wurden die Mädels fertig. Amy sah unglaublich gut aus mit dieser Frisur. Sie hatte so einen Touch von strenger Lehrerin und sexy Vamp, auch wenn das eigentlich nicht vereinbar war. Eine schmale Brille hätte ihr noch ganz gut gestanden. Katja bekam nun ebenfalls ein solches Kissen gereicht.

»Kommst du damit klar?«

»Keine Ahnung! Nie versucht!«

Sofort stand Amy hinter Katja. Im Spiegel sah sie, wie Amy das Ding in ihre Haare fummelte und kaum spürte sie es an ihrem Kopf, hatte Amy diesen auch schon nach vorne gedrückt. Irgendetwas wurde da an ihre gefummelt. Dann noch ein Haargummi drum und eigentlich war Katja unzufrieden. Was sollte der Quatsch? Ihre Mähne gehörte offen. Doch sie sagte nichts, denn da war definitiv etwas in ihr, was genau das alles wollte.

»So, fertig! Sieht gut aus!«

Katja hob den Kopf. Beide Mädels schauten sich im Spiegel an und während Katja, bei der Nummer mit dem Kostüm für Perry sich mit der Frisur nicht besonders toll fand, war diese in der Tat auch bei ihr sehr ansprechend.

Und wieder ging es weiter. Amy hatte Katja schon wieder an der Hand und es ging wieder nach draussen. Zurück ins Auto und wieder mit halsbrecherischem Tempo über die zum Glück fast leeren Strassen der Stadt. Bis zu einem grossen Gebäude. Das konnte nur Pascals Erotic-Store sein. Katja dachte nach. Was wollten sie hier? Es war doch viel zu spät, um hier noch etwas zu kaufen.

Auch wenn Katja diesen inneren Drang in sich hatte, dieses dauernde Gezerre von Amy ging ihr langsam auf den Sender. Sie war doch nicht zu dumm, um Amy nachzulaufen und eilig hatte sie es ja irgendwie auch. Das nervte.

Amy steuerte nicht den Haupteingang an, sondern eine kleine Tür auf der Seite. Die war nur angelehnt. Amy eilte hinein, durch einen Raum, den Verkaufsraum und dann bis zu einem grossen, roten Vorhang. Hatte Veronika nicht so etwas erwähnt?

»Okay Katja. Bis hier hin kann ich dich bringen. Ich gehe da jetzt rein und du sollst mitkommen. Aber mach dir klar, gehst du da hindurch gibt es kein Zurück! Deshalb bringe ich dich nur bis hier her. Ob du durch gehst ist deine Entscheidung!«

Schon war Amy verschwunden. Ja? War es Katjas Entscheidung? Vielleicht prinzipiell, doch hatte Katja schon fast einen inneren Zwang, der ihr befahl diese Grenze zu überschreiten. Da gab es nicht zu überlegen und nichts zu entscheiden. Sie zog den Vorhang zur Seite und ging hindurch. Auf der anderen Seite stand Amy.

»Dachte ich mir. Zieh dich aus. Schnell!«

Seltsamerweise hätte Amy das nicht sagen müssen. Katja wollte sich ausziehen. Es war fast so, als müsste es einfach so sein. Entsprechend folgte sie auch der Anweisung, bis beide Mädels nackt voreinander standen. Amy nahm breite Hand- und Fussfesseln von einem Brett. Katja fragte sich, wieso sie sich so unglaublich darauf freute, diese angelegt zu bekommen. Voller Hingabe hielt sie Amy ihre Arme hin und stand ganz still, als Amy ihr die Teile an die Füsse legte. Die waren stramm, aber genau das musste auch so sein.

Als auch Amy ausgestattet war, ging sie auf einen Eck zu. Katja schlich ihr hinterher. Auch, als Amy auf die Knie ging und sich in eine Haltung brachte, wo beide Beine fest aneinander lagen und sie ihre Hände auf die Oberschenkel gelegt hatte wusste Katja genau, auch sie musste sich so positionieren. Nachdem sie das getan hatte, sank ihr Blick automatisch zu Boden.

Beide knieten da und warteten. Niemand sagte etwas, niemand bewegte sich. Katja hatte das Gefühl, sie könne ewig so knien bleiben. Sie könnte und sie wollte. Sie war exakt dort, wo sie sein sollte und wo sie sein wollte. Ganz egal was da auf sie zu kam, es musste so sein. Nichts machte sie in dem Moment glücklicher, als genau in dieser Position zu sein und zu warten.

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