Aufgestaute Geilheit

»Alter Schwede. Du fickst oft, richtig?«

Elena stand auf, als sie diese Frage stellte.

»Wann immer ich kann!«

»Merkt man. Ist es normal, dass die Frauen in deinem Auto so geil werden?«

»Schon. Nur lassen nicht alles sich sofort so davon leiten.«

Elena grinste.

»Na da bin ich mal gespannt, ob es den Anderen auch so geht.«

»Mit Sicherheit! Armer Manfred.«

Elena dachte über diese Aussage nach und verstand. Im Auto von Amy sass Katja, dazu noch Amy und Rebekka. Wenn die alle so reagieren würden, war der einzige Mann an Bord wohl wirklich bald im Stress.

So kam es jedoch nicht. Wohl auch, weil Amy nicht anhielt. Auch Janine fuhr nur ein Stück weiter, fuhr dann von der Autobahn ab, um in Gegenrichtung wieder drauf zufahren. Schon ging die Rückreise los. Amy, die den Lori schon in Gegenrichtung an sich vorbei zischen sah, drehte ebenfalls und fuhr ohne anzuhalten zurück.

Auch für Viper und Elena ging es an die Rückreise. Jedoch erst, nachdem Elena sich ihre Sachen wieder angezogen hatte. Natürlich trat Viper auch auf dem Rückweg voll auf den Pinsel und verschaffte Elena wieder das Gefühl, mit dem Sitz verschmelzen zu wollen. Kurz bevor die Autobahn wieder mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung belegt wurde, hatte die Viper den Lion eingeholt und konnte ihn sogar noch überholen. Für Elena unglaublich, wie schnell dieses Auto war.

In Heinzfort schaute Perry unentwegt auf sein Handy. Er verstand es nicht, dass seit der Ankunft keine Nachricht mehr angekommen war. Waren die Mädels denn alle schon so beschäftigt? In seinem Kopf malte er sich aus, wie seine Freundin sofort alles an männlichem Material einer genauen Prüfung unterzog und sich wie eine echte Bitch schon von so ziemlich jedem knallen liess. Das wiederum erregte ihn heftig und er entschloss ins Bett zu gehen. Weit vor seinen Freunden und draussen waren die letzten Sonnenstrahlen noch am Himmel.

Als die Mädels zurück in der Halle und ausgestiegen waren, besorgte sich Elena zuerst wieder ihre Kleidung und zog zumindest das Oberteil wieder an. Die Kommentare überschlugen sich. Noch nie hatten die drei Mädels etwas ähnliches erlebt und das musste nun ausgiebig diskutiert werden. Die Leute aus Neunburg standen nur daneben, grinsten und gaben hier und da ein Kommentar dazu ab.

Auch auf dem Rückweg zu Amys Haus plapperten die Mädels wie ein Äffchen. Amy, die zu gerne etwas dazu gesagt hätte, kam gar nicht zu Wort. Erst, als das Auto vor dem Haus geparkt wurde, kam zumindest ein kleiner Moment, wo Amy eine Frage stellen konnte.

»Ihr habt gefickt, stimmts?«

Katja und Claudia schauten sofort zu Elena, die nur grinsend auf dem Rücksitz sass.

»Aber so was von!«

Katja wurde neidisch und Claudia verfluchte das Versprechen, welches sie Donald gegeben hatte. Sie war so spitz, sie hätte mit ihrer Muschi die Wand hoch rutschen können und keine Erleichterung war in Sicht.

»War mir klar. Entweder werden Frauen in diesen Autos panisch, oder geil. Stimmts Mädels!«

Katja nickte sofort zustimmend. Claudia zwar auch, aber eher verhalten.

»Jetzt sag nicht, dass dich die Fahrt im Lori nicht heiss gemacht hat? Du hast doch nicht kreischend neben Janine gesessen, oder?«

»Nee. Geil bin ich schon geworden. Nur kann ich es nicht nutzen!«

Alle schauten verwundert zu Claudia.

»Warum nicht, wenn ich fragen darf?«

»Ganz einfach. Ich habe es meinem Freund versprochen.«

»Du hast was? Ich dachte, zwischen euch ist das geklärt?«

»Ist es auch Katja. Aber wir wollen unser Vertrauen prüfen. Deshalb haben wir gesagt, solange wir getrennt sind hat keiner Sex.«

Amy schüttelte den Kopf.

»Dann kommst du doch besser zu mir in die Wohnung. Wenn Derrick will, wirst du nicht nein sagen.«

»Och du, ich hab mich da schon unter Kontrolle!«

»Glaub mir, keine hat sich bei Derrick unter Kontrolle. Wenn der will, will sein Ziel auch. Das ist immer so!«

»Derrick ist doch das schlaksige Drogenopfer, oder?«

Amy musste grinsen.

»Japp.«

»Sorry, aber selbst in meinem Zustand würde ich da eher ablehnen, wenn er wollen würde.«

»Du glaubst gar nicht, wie oft ich das schon gehört habe. Aber wenn er sagt, dass er ficken will, wirst du mitmachen. Darauf geb ich dir Brief und Siegel.«

»Wetten nicht?«

»Um was?«

Claudia fühlte sich herausgefordert und wieder war Katja neidisch. Sie liebte solche Wetten, kam aber nicht oft zum Zug.

»Wenn ich nein sage, dann darf ich deinen Lion fahren.«

»Ähm, Lion und Lori gehören beide uns Mädels. Der Lion gehört mir nicht alleine.«

»Ist doch egal!«

»Von mir aus! Aber wenn du mit machst, dann darf ich dich vernaschen!«

Elena kicherte.

»Ja Claudi! Dann gibt es ein Runde unter euch Mädels. Darauf stehst du doch!«

»Tu ich nicht, dass weisst du genau. Aber okay, Wette gilt!«

Claudia und Amy schlugen ein. Beide waren sich sicher, dass sie diese Wette gewinnen würden.

Einige Zeit später, in der die Erregung bei den Mädels einfach nicht abklingen wollte, sassen alle draussen und redeten noch. Die Mädels erzählten von ihrem Leben in Heinzfort, während die anderen Anwesenden Geschichten erzählten, die sie wahrscheinlich aus einem Film geklaut hatten. Angeblich waren sie vor nicht allzu langer Zeit als Agenten tätig gewesen, um ein Flugzeug von einer Insel zu klauen. Irgendwie drückte das die Stimmung. Zwar war das, was die Leute da erzählten, sehr detailliert, doch glauben taten ihnen die Mädels kein Wort.

Dadurch hatten die Mädels aber auch Zeit, den Jungs zu schreiben. Katja war traurig, dass ihr Freund mit amtlicher Erektion in seine Bett lag und sie nicht dran konnte. Claudia hingegen erzählte Donald alles, was bisher passiert war und auch von der Wette. Dem gefiel das natürlich alles nicht. Weder, dass seine Freundin in so einem Auto mitfahren durfte und er zuhause Filme schaute, noch dass sie so geil war, oder so eine Wette einging. Aber, so dramatisch war das nicht. Für ihn war klar, auch wenn sie die Wette verlieren würde, eine Szene würde er ihr nicht machen.

Es wurde Zeit fürs Bett. Auch wenn die Mädels hier Urlaub machten, Amy und ihre Freundinnen, nebst Phillip und Derrick mussten am nächsten Tag an die Arbeit. Bei Amy zeichnete sich schon deutlich ab, dass sie starkes Interesse an ihrem Freund hatte. Katja hingegen liebäugelte stark mit Pascal, der aber bald schon die Segel strich und verschwand. Elena hatte Mühe, die Finger nicht dauernd an Viper zu haben und Claudia behielt die ganze Zeit eine Flasche in den Händen, um nicht auf dumme Ideen zu kommen.

Als die Anwesenden schliesslich aufstanden, um in die Wohnungen zu gehen, verschwanden zuerst Mario und Luigi. Dann Amy und Phillip. Manfred und Janine zogen ebenfalls gemeinsam von Dannen. Blieben also noch Viper und Derrick. Doch auch Viper wurde schon bald von Elena aufgefordert, ihr mal sein Schlafzimmer zu zeigen. Katja fand das ziemlich unfair. Sie hatte ihn doch schon und eigentlich konnte sie ihm ihr überlassen. Doch nein, Elena blieb egoistisch.

Das hiess also, Katja und Claudia und ein einsamer Derrick. Dummerweise, auch wenn beide Mädels immer noch unglaublich heiss waren, Derrick konnten sie sich nicht als Spielgefährte vorstellen. Also, unbefriedigt in die Heia. Derrick selbst hatte aber noch keinen Bedarf am schlafen. Er ging zwar mit den Mädels in die Wohnung, dort aber in Richtung Wohnzimmer.

»Ich dachte, du musst morgen auch aufstehen?«

»Ist auch so. Aber ohne Medizin schlafe ich nicht besonders gut Katja!«

»Medizin?«

Claudia machte sofort grosse Augen. Ihr war klar, dass es hier nicht um herkömmliche Medikamente ging.

»Ja, Medizin. Ihr versteht schon!«

»Hast du was da?«

»Was für eine Frage!«

»Teilst du?«

Auch Katja wirkte interessiert.

»Natürlich! Kommt mir, wir ziehen uns noch einen Film rein. Hab genug für Alle.«

Diese Einladung liessen die Mädels sich natürlich nicht entgehen. Es half ein bisschen darüber hinweg, dass Elena bei Viper war.

Print Friendly, PDF & Email

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert