Umsetzung

Die Umsetzung des Plans gestaltete sich die nächsten Tage etwas schwierig. Da war zum Einen Perrys Training, welches schon knappe zwei Stunden des Morgens beanspruchte. Anschliessend noch die reguläre Arbeit und dann musste Donald Waldemar seine 3D-Software erklären. Hier zeigte sich wieder Waldemars Schwäche und Stärke. Donald musste ihm alles immer mehrfach erklären, bis er es verstand. Selbst total banale Dinge waren für Waldemar kaum zu begreifen. Hatte er sie dann jedoch verinnerlicht, fing er an Donald etwas vorzumachen. Nichts desto weniger dauerte es ein paar Tage, bis Waldemar endlich soweit war, selbstständig mit dem Programm arbeiten zu können.

War Donalds Lehrstunde beendet, ging es dann in aller Regel in die Werkstatt. Waldemar nahm weiter Mass, während Donald und Perry sich um die Schläuche kümmerten. Am Motor war das noch relativ einfach. Zumindest im Vergleich zu den Schläuchen der Bremsanlage. Dort gab es nur insgesamt vier Stück, doch während diese an den Bremsen selbst sehr gut zugänglich waren, waren sie am anderen Ende kaum zu erreichen und erst mussten dafür andere Teile abgebaut werden.

So vergingen die Tage und der Einzige, der wirklich vorzeigbare Fortschritte erzielen konnte, war Waldemar. Der bestand jedoch immer darauf, dass die Arbeit am Auto so beendet wurde, um pünktlich um 20 Uhr wieder zurück in der Wohnung zu sein. Auf diese Weise hatte er noch zwei Stunden, in denen er seine Masse in den Computer übertragen konnte.

Das die Mädels mittlerweile Tag für Tag ihren Spass hatten und auch immer wieder das Bett mit verschiedenen Männern teilten, bekamen die Jungs nur ganz am Rande mit. Donald eigentlich nur, weil er immer wieder die Gruppe im Auge behielt und dort klar zu lesen war, was die Mädels vorhatten und wer sich um sie bewarb. Claudia selbst erzählte in der Nacht nichts, oder nur ganz wenig. So wie Donald es haben wollte. Perry hingegen bekam natürlich Nachts von Katja einen nahezu vollständigen Bericht. Doch war er in aller Regel so abgespannt vom Tag, dass er sich fast nur auf ihre Taten konzentrierte und ihre Worte fast nur vom Unterbewusstsein registriert wurden.

Die Mädels hatten also durchgehend ihren Spass, was auch für Veronika galt. Sie gab alles, wo ihre Firma Probleme hatte, an Waldemar weiter und der kümmerte sich mit der gewohnten Effizienz darum. Der Spezialist, den Veronika ja eigentlich einstellen wollte, liess dabei auf sich warten. Kein Beinbruch, denn was Waldemar da ablieferte, verhalf Veronikas Shop schnell zu einer gewissen Brillianz. Nicht nur, dass er mit jeder Verbesserung von Waldemar sicherer wurde, auch die Übertragungsgeschwindigkeit steigerte sich signifikant.

Nachdem einige Tage vergangen waren, zeigte Waldemar schliesslich den Jungs das Ergebnis. Die staunten nicht schlecht! Waldemar hatte im Innenraum mit dem Nachbau angefangen und zeigte ein Detailreichtum, der wirklich beachtlich war! Jede Naht der Sitze war vorhanden und auch das Armaturenbrett suchte seinesgleichen. Alles waren einzelne Objekte, die nach Belieben getauscht werden konnten. In der Tat, auf diese Weise konnten sie Veränderungen schon sehen, bevor sie diese auch vornahmen!

Schliesslich kam der grosse Moment. Alle neuen Teile waren verbaut und die Jungs hatten, so wie sie es im Internet gelesen hatten, auch schon die Bremsen entlüftet. Auch das Kühlsystem war gespült, mit frischem Wasser versorgt und entlüftet worden. Einen Ölwechsel hatten sie schon vorgenommen und sowohl einen neuen Öl-, wie auch Luft- und Treibstofffilter verbaut. Zum Schluss dann noch eine neue Batterie und der grosse Moment konnte kommen.

Der war besonders für Perry sehr aufregend. Zum ersten Mal war er persönlich dafür verantwortlich, dass ein eigentlich defektes Auto zumindest theoretisch wieder fahrbereit war. Gut, die Reifen mussten noch ersetzt werden, aber dabei handelte es sich ja eigentlich nur um eine Nebensächlichkeit. Neue Felgen mit Niederquerschnitt waren schon geordert, mussten jedoch noch geliefert werden. Die maximale Grösse, die man unter das Auto schrauben konnte. Nicht billig, aber schon auf den Bildern sahen die toll aus! Waldemar hatte natürlich auch schon ein 3D-Modell davon erstellt und wenn es real so aussehen würde, wie am Computer, dann werteten alleine schon die neuen Felgen das Auto noch deutlich auf.

Nun war jedoch die Frage, wer sollte die Ehre haben, den Motor zum ersten Mal zu starten? Perry fand es unfair, Donald diesen Job abzunehmen. Der hingegen wollte aber auch nicht, dass er die Ehre haben sollte und Perry leer ausging. Waldemar verweigerte sich gänzlich. Also, die Mädels mussten ran. Doch wer?

Donald wollte Claudia. Perry jedoch Katja. Schliesslich mischte sich Waldemar ein. Die einzige Frau, die bei den Jungs nicht berücksichtigt wurde, war schliesslich Elena. Seiner Meinung nach, sollte ihr diese Ehre zuteil werden.

Die Sache war beschlossen. Elena stieg ein und wartete noch einen Moment, bis sich alle vor dem Auto positioniert hatten. Perry hatte Ameisen im Bauch und auch Donald konnte nicht leugnen, dass er wirklich aufgeregt war. Was würde passieren?

Elena drehte den Schlüssel. Sofort meldete sich der Anlasser, doch sonderlich fit schien der nicht mehr zu sein. Er hatte seine Mühe, den Motor zu drehen. Zumindest im ersten Moment. Danach hörte es sich schon deutlich besser an, doch anspringen wollte die Kiste nicht.

Von Donald kam die Anweisung, Elena sollte beim Anlassen ein bisschen Gas geben und auch mal mit dem Gas-Pedal pumpen. Sie folgte seinem Rat, drehte wieder den Schlüssel und fing an zu pumpen. Nach einigen Malen erwachte das Triebwerk schliesslich lautstark zum Leben!

War das ein Gefühl! Sowohl Donald wie auch Perry hatten Gänsehalt. Ihre Arbeit hatte sich gelohnt und das war ein sagenhaftes Gefühl. Perry verspürte ähnliche Befriedigung wie damals, als er zum ersten Mal mit Katja intim war. Einfach unglaublich und dabei hatten sie eigentlich noch gar nichts nennenswertes gemacht. Nur ein paar Schläuche und Kabel ersetzt. Wie würde das erst sein, wenn die Karre mal aufgemotzt war? Wenn sie wirkliche Veränderungen vorgenommen und die auch noch ihren Zweck erfüllten, wie krass würde dieses Gefühl dann erst sein?

Natürlich freuten sich auch die Mädels. Die waren eigentlich sogar voll aus dem Häuschen und jubelten lautstark. Die Jungs wurden auch heftigst abgeknutscht, als hätten sie gerade die Welt vor feindlichen Aliens gerettet. Elena, welche die ganze Zeit im Auto verblieb, hatte dabei den Eindruck, auch in Waldemars Gesicht eine gewisse Zufriedenheit zu erkennen.

Doch damit war die Sache natürlich noch nicht erledigt. Donald wies Elena an, immer mal wieder spontan Gas zu geben und den Motor schön hoch zu drehen. Er wollte dadurch herausfinden, ob die Kiste warm wurde und auch korrekt kühlen würde. Das dauerte natürlich seine Zeit. Elena gab dabei immer wieder durch, bei welcher Temperatur der Motor sich befand und es hiess warten.

Die Temperatur kletterte über die 90 Grad Celsius und stieg weiter. Die Frage war nun, würde der Lüfter anspringen? Bange Minuten für die Jungs. Die Temperatur stieg und stieg. Elena rief aus dem Auto, dass die 100 Grad Celsius überschritten wurden und langsam die Nadel in den roten Bereich verschwand. Donald fing an sich Sorgen zu machen, während Perry schon in Panik verfiel und dauernd wollte, dass Elena den Motor abstellen sollte.

Da kam ihm Donald jedoch in die Quere. Niemand der Jungs hatte einen Plan, bei welcher Temperatur der Lüfter eigentlich einschalten sollte und folglich mussten sie abwarten. Waldemar hingegen liess das alles unbeeindruckt. Hier ging es um Dinge, mit denen er eigentlich nichts zu tun hatte. Würde der Lüfter anspringen, war das in Ordnung. Wenn nicht, war es das Problem seiner Freunde.

Die Temperatur stieg weiter und befand sich schon im roten Bereich. Kein Lüfter. Als Elena schliesslich rief, dass gerade die Kontrollleuchte angegangen war, schien die Sache klar. Der Lüfter meldete sich nicht, da war offensichtlich noch etwas im Argen. Nun wollte auch Donald, dass der Motor abgeschaltet werden sollte.

Perry fand seine Reaktion darauf sehr interessant. Da war anscheinend noch etwas kaputt, doch anstatt sich darüber aufzuregen, freute er sich eher schon auf die Fehlersuche. Das war nicht so offensichtlich, wie ein defekter Schlauch! Hier würde sich nun zeigen, wie gut er und Donald sich auf die Technik eines Autos verstanden. Im Prinzip war das ja kein Hexenwerk. Es gab nur eine Handvoll Dinge, die für die Funktion des Lüfters verantwortlich waren. Von daher mussten sie nur herausfinden, wo diese Komponenten sassen, die ausbauen und prüfen und dann würde sich der Fehler schliesslich finden.

Doch dieses Mysterium würde nicht mehr an diesem Tag geklärt werden. Der Motor musste erst abkühlen und die Jungs waren so aufgekratzt, dass sie sich nach Spass mit den Mädels sehnten. Doch während Perry Verlangen nach Katja verspürte, wollte Donald neben Claudia auch noch Elena haben.

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