»Was für ein Auto soll es denn sein?«
»Ist eigentlich egal Vero. Eben eins, wo man aufbauen kann. Also muss es genug Teile dafür geben und die Möglichkeit muss vorhanden sein, das Ding auch optisch aufzumotzen.«
Veronika schien aufgrund von Donalds Bemerkung einen Moment nachdenklich zu sein.
»Wie wäre es denn mit einem LeTomato Garzella?«
Donald schaute Perry an, der gleichzeitig Donald. Nicht, weil sie begeistert waren, sondern weil sie sich unter dieser Bezeichnung nichts vorstellen konnten. Fast gleichzeitig zückten sie ihre Handys und was da angezeigt wurde, verschlug beiden die Sprache.
Das angesprochene Auto sah schon ohne Modifikationen echt heiss aus. Flach, breit, Luftschlitze, versenkbare Scheinwerfer und PS hatte der von sich aus schon. Perry ging sofort auf die Suche und war beeindruckt, wie viel Tuning-Material es für diese Kiste gab. Billig waren die Teile nicht, aber daran sollte es ja nicht scheitern. Donald brachte es auf den Punkt.
»Das Ding wäre perfekt! Nur, wo kriegt man so einen Oldtimer her?«
»Von mir zum Beispiel. Ich habe so ein Ding in einer Lagerhalle stehen. Fängt nur Staub, da mir die Karre nicht gefällt. Zu protzig!«
Wieder schauten die Jungs sich an, aber auch die Mädels bekamen grosse Augen.
»Wie kommst du denn an ein Auto, dass du gar nicht willst?«
»Einfache Geschichte Elena. Vor ein paar Jahren wurde ich für Italien gebucht. Bin dann hin, habe meinen Vertrag erfüllt und dann stellte sich heraus, mein Auftraggeber war pleite. Natürlich habe ich meine Forderungen geltend gemacht und mein Anwalt hat es hinbekommen, dass ich tatsächlich ein bisschen Geld und eben diese Karre bekommen hab. Seitdem steht die nur rum.«
»Warum hast du sie nicht verkauft?«
»Wollte ich die ganze Zeit machen Claudia. Aber irgendwie vergesse ich das immer und wenn ihr jetzt nicht mit Autos angefangen hättet, wäre das Ding wahrscheinlich gänzlich aus meiner Erinnerung verschwunden.«
»Ja, okay. Was willst du für das Teil haben?«
»Leiht mir für ein paar Tage Waldemar Donald, dann könnt ihr das Ding haben!«
»Wie jetzt, umsonst?«
»Ja Perry! Geld hab ich noch, nur fehlt mir eben wirklich jemand, der unsere Protokolle auf Vordermann bringt. Ausserdem, wenn mein Shop endlich durch ist, dürftet ihr auch weitere Umsätze erhalten. Mit entsprechend guten Protokollen können wir auch weitere Produkte entwickeln, was euch ebenfalls nützt.«
Erneut ein Blickwechsel zwischen Donald und Perry.
»Also, ich für meinen Teil bin einverstanden! Wo steht das Ding, wann können wir uns das mal anschauen?«
»Von mir aus gleich Donald. Ist nicht weit von hier. Hinten im Lagerhaus-Viertel.«
»Meine Freunde, ich finde es ja ansprechend, dass meine Arbeit so hoch bewertet wird, um ein solches Luxusgut dafür herzugeben. Doch wäre es nicht auch angebracht, mich nach meiner Meinung darüber zu befragen?«
»Ruhe Waldi! Zum Einen willst du sowieso Veronika helfen, hast du schon ein paar Mal gesagt und zum Anderen, bei uns ist im Moment nicht viel, was du arbeiten könntest und du hasst es, nichts zu tun zu haben!«
»Das ist korrekt Perry. Dennoch könnte man mich wenigstens fragen!«
»Ja, ist ja gut. Also Waldi. Würdest du eine Zeit lang für Vero arbeiten, damit wir das Auto kriegen?«
»Nein, lieber Donald.«
Donald machte grosse Augen und eigentlich waren auch alle Anderen über diese Antwort fast schon schockiert.
»Nein? Was soll das heissen?«
»Das ich dazu eben nicht bereit bin!«
»Aber warum? Sagst du nicht dauernd, dass du Vero unter die Arme greifen willst, damit ihr Shop endlich veröffentlicht wird?«
»Doch, mein lieber Freund. Das sage ich und meine es auch so. Doch sehe ich hier auch ein Problem. Bekommst du einen solchen Wagen, dann wird deine Bereitschaft an den Updates zu arbeiten weiter sinken, da deine Aufmerksamkeit vornehmlich bei dem Auto liegen wird. Zudem sehe ich für mich noch keinen Profit und auch wenn ich damit nun egoistisch anmute, ich habe keinen Bedarf meine Leistung zu verschenken!«
»Oh Mann Waldi! Warum bist du nur immer so ein Sturkopf?«
»Du kannst mich titulieren, wie es dir beliebt. Doch wirst du mich damit von meiner Einstellung nicht abbringen, mein lieber Perry!«
Auch die Mädels wussten mittlerweile, dass Waldemar damit vollkommen Recht hatte. Auf diese Weise konnte man ihn nicht brechen. Da mussten schwerere Geschütze her.
»Also Waldi, in einer Hinsicht kann ich dir entgegenkommen. Ich mag zwar den Gedanken, dass mein Freund an einem Auto schraubt, aber trotzdem will ich, dass er bei seiner Arbeit bleibt. Folglich werde ich ihm schon in den Hintern treten, falls er zu viel beim Auto ist!«
»Und wer sagt mir, teure Claudia, dass Donald sich von dir beeinflussen lässt? Er ist nicht Perry und kann, falls du dich verweigerst, auf andere Frauen zurückgreifen!«
»Hallo? Ich kann auch Elena, Claudia und Veronika bumsen, wenn ich wollte!«
Perry war eingeschnappt.
»Ausserdem, Herr Waldemar, Claudia ist nicht irgendeine für mich! Ich bin mit ihr zusammen und muss zugeben, dass es eine wirklich schöne Zeit für mich ist! Ich könnte sie also nicht austauschen!«
Das war absolut die Wahrheit! Hatte Donald Anfangs noch ein bisschen Sorgen, dass die Beziehung nichts werden würde, hatten sich seine Sorgen mittlerweile zerstreut. Er war zwar nicht Perry, der durch einen Seitensprung seiner Freundin erregt wurde, aber ausmachen tat es ihm auch nichts. Die gemeinsame Zeit und auch der Sex waren einfach zu grandios für ihn und er war, anders konnte er es nicht ausdrücken, wirklich sehr glücklich.
»Nun, okay. Damit wäre der Teil mit meiner Besorgnis beseitigt. Bliebe noch die Frage meiner Vergütung!«
»Tut mir ja leid, aber denen das Auto geben und dich noch bezahlen wäre mir dann doch zu viel!«
»Warte mal Vero. Ich hab das Gefühl, Waldi hat da keine Bezahlung im Sinn, sonst hätte er es auch so ausgedrückt. Also Waldi, was willst du?«
»Ich bin erfreut, dass du mich mittlerweile zu kennen scheinst, Freund Donald. In der Tat habe ich keine Bezahlung im Sinn! Doch sehe ich in eurem Projekt ein grosses Problem! Wie ich euch kenne, fangt ihr kopflos an, dieses Vehikel zu verbessern. Das bedeutet, ihr werdet nicht darauf achten, dass eure Verbesserungen auch harmonieren! Ich möchte in das Projekt eingebunden werden! Die Berechnungen möchte ich durchführen und das Fahrzeug nebst Verbesserungen im Computer simulieren. Ausserdem möchte ich, dass eure Arbeit am Schluss als Werbeträger für unser Produkt dient!«
»Du, wir machen aus dem Ding keine Werbetafel!«
»Du missverstehst mich mal wieder, mein Freund Perry! Natürlich soll die Werbung so gestaltet werden, dass sie zum Fahrzeug passt!«
»Okay, von mir aus kannst du berechnen. Aber mit der Werbung muss ich Perry Recht geben. Wenn wir soweit fertig sind, zeigst du uns am Computer wie du dir das vorstellst. Dann entscheiden wir, ob es ans Auto kommt, oder nicht!«
»Einverstanden! Veronika, ich beglückwünsche dich! Du hast mich auf Zeit für deine Firma gewonnen!«
Veronika freute sich tatsächlich! Endlich war sie dieses dämliche Auto los und hatte nun Waldemar an der Angel.
»Gut, dann sind wir uns ja einig!«
Katja lachte.
»Ich hätte mir da ja eine andere Vergütung ausgesucht!«
»Ach ja? Welche denn?«
»Eine Runde mit Schnabeltier und Ente!«
Veronika dachte nach.
»Verdammt! Warum bin ich nicht drauf gekommen? Scheiss Arbeit!«
Nun lachte Perry.
»Versteh das jetzt nicht falsch, aber da hätte ich abgelehnt!«
Veronika bekam grosse Augen, während Katja grinste.
»Warum? Hat es dir nicht gefallen?«
»Doch, klar! Sehr sogar! Aber du bist nicht Katja und ich will nur sie. Das das keiner versteht!«
Katja verstand es und fand es super süss.
»Na welch ein Glück, dass ich dann diesen Vorschlag gemacht habe!«
»Definitiv. Aber, wie sieht es aus? Gehen wie uns die Karre anschauen?«
Natürlich gingen sie. Alle, inklusive Waldemar.