Herausforderung angenommen

»Kann ich nicht leugnen. Er ist irgendwie anders. Kann ich nicht wirklich beschreiben. Aber es ist gut, was er macht.«

»So, eins haben wir noch nicht besprochen. Was wir mit deinem Hintern?«

»Der kam auch noch dran. Aber erst hat der mich noch zum Höhepunkt geknallt. Total irre, hätte ich nie für möglich gehalten. Für ihn war es wohl nicht besonders schwer.«

»Kenn ich. Bei unserem ersten Mal bin ich auch schon früh gekommen und dachte, dass kann nicht sein.«

»Aber gut. Ich hab kurz verschnauft, dann ging es um meinen Hintern. Hab mich wieder hingekniet und was macht der? Leckt mir den Po!«

»Echt jetzt?«

»Ja! Nicht lange, aber soll ich dir was sagen? Danach hat es geflutscht! Vielleicht war es auch, weil er ja echt nicht der Längste ist, aber es hat nicht einmal weh getan.«

»Und dein Fazit?«

»Mein Fazit? Du hast mal wieder unverschämtes Glück! Perry ist nicht nur ein total lieber Kerl, sondern auch ein echter Rammler. Wenn der noch gut aussehen würde, dann wäre ich richtig neidisch auf dich!«

»Yeah! Das wollte ich hören.«

»Das ich neidisch bin?«

»Nein, eher, dass du jetzt nachvollziehen kannst, warum ich mit Perry zusammen bin.«

»Ach so. Warum ist dir das wichtig? Ich meine, du musst doch glücklich sein?«

»Weil du und Elena meine Familie seit. Schwer zu erklären.«

Nun gut. Die Zeit schritt voran und Katja hatte immer mehr den Wunsch, nach drüben zu gehen und ihren Freund zu entführen. Aber, die Jungs hatten ja ihre Deadline und sie wollte sich da nicht einmischen.

Drüben in der WG glühten die Köpfe. Perry hatte sich alles herausgesucht, was man mit einer API ansprechen können sollte. Das war schon einiges, würde das Programm aber derart flexibel machen, dass man es eigentlich als Fundament ansehen konnte. Es wäre theoretisch gesehen damit sogar möglich gewesen, grosse Anlagen zu steuern. Beispielsweise in einer Fabrik könnte ein Team die Gerätschaften überwachen, auch wenn sie gar nicht im Gebäude waren. Perry dachte auch an Observatorien. Wie Menschen rund um die Welt an einem solchen Teleskop hingen und gemeinsam die eingehenden Daten prüfen konnten. Ja, auf diese Weise wäre sehr viel möglich gewesen.

Waldemar fühlte sich von dieser Herausforderung geradezu magisch angezogen. Protokolle waren ja voll sein Ding und dieses erforderte wirklich seine ganzen Fähigkeiten. Wie konnte es funktionieren. Einerseits musste eine Erweiterung nahezu die ganze Software steuern können. Gleichzeitig durfte sie aber auch nichts machen, wo gesicherte Daten in Gefahr kamen. Dazu musste alles noch unglaublich schnell sein. Es würde nichts nutzen, wenn zum Beispiel Katjas Vater mit einer Erweiterung hätte handeln können, deren Ausgaben aber nicht 100% aktuell waren. Nein, es musste so schnell sein, wie irgendwie möglich und das hiess, Waldemar musste bis aufs letzte Bit optimieren.

20 Uhr rückte näher. Die Entscheidung, ob nun auch ein Waldemar mit in die Kneipe kommen würde stand an. Waldemar dachte kurz nach und nickte. Es war zeitlich machbar, demnach konnte er sich diese Auszeit erlauben.

Eine gute Nachricht! Die Jungs, also Perry und Donald, gingen in ihre Zimmer und zogen sich um. Waldemar blieb wieder wie er war. Warum sich dafür umziehen? War doch sinnlos! Nun, auch Donald und Perry machten da kein grosses Fass auf. Genau genommen blieben sie bei der gleichen Art von Kleidung, die war einfach nur frisch.

Punkt 20 Uhr, auftritt der Mädels. Katja trug ein bauchfreies Oberteil mit Ausschnitt und einen Rock samt High-Heels, Claudia in etwa das Gleiche nur Elena trug ein rotes Kleid. Definitiv drei Frauen zum Anbeissen. Das dachten zumindest Donald und Perry, für Waldemar war ihre optische Erscheinung absolut nebensächlich!

Zu Fuss ging es in die Kneipe. Dort beklagten sich viele der Anwesenden, dass die Mädels sich so unglaublich rar gemacht hatten. Die entschuldigten sich und nach etwa einer Stunde waren dann alle Fronten so weit geklärt, dass die Mädels zum Tisch der Jungs kommen konnten. Erst wurde bestellt, dann fingen die Frauen an zu überlegen.

Ziel der Mission war es, irgendeinen dieser ganzen Kerle hier davon zu überzeugen, dass er von hinten an ihre Brüste packt, während sie ein Selfie machten. So schwer durfte das doch nicht sein, oder? Zumindest nicht für Claudia. Die zog nach ein paar Minuten davon, verschwand aus dem Blickfeld der Anderen und als sie zurück kam, hatte sie ihr Bild im Kasten. Das sah nicht einmal gestellt aus! Man sah die Geilheit im Blick des Mannes, den Claudia allerdings so gar nicht gut fand. Der Griff nach den Brüsten musste für den also Dank genug sein.

Das liess Katja natürlich nicht auf sich sitzen. Wenn Claudia das ja konnte und der ihr Bild schon auf dem Weg in die Gruppe war, dann konnte sie das auch! Doch da lag sie falsch! Nun, eigentlich hätte sie jemand nehmen können, den sie schon kannte. Das wäre aber einerseits gegen die Regel gewesen und andererseits wäre damit vielleicht ein gestelltes Bild entstanden. Die Kerle, die aber für Katja noch unbekannt waren, liessen sich auf das Spielchen nicht ein. Die hatten nämlich mitbekommen, dass Katja einen Freund hatte und wollten sich da nicht einmischen.

Was für eine Scheisse war das denn? Katja war doch alt genug um entscheiden zu können, was sie wann von wem wollte. Für wen hielten die Typen sich, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen?

Schlimm wurde es eigentlich, da Katja keine Möglichkeit fand, dieses Verhalten auszuhebeln. Selbst die Aussicht, nach so einem Bild auf der Toilette, oder draussen ihr Brüste mal ohne das Oberteil sehen und vielleicht anfassen zu können, brachte keine Besserung. Nein, nicht einmal die Aussicht auf Oralverkehr, oder richtigen Verkehr konnte diese Männer umstimmen.

Katjas Weltbild geriet ins wanken. Sie hatte noch nie ernsthafte Schwierigkeiten damit, dass zu bekommen, was sie haben wollte. Noch nie! Selbst verheiratete Männer waren kein Problem. Nun war jedoch sie in einer Beziehung und auf einmal ging nichts mehr? Lag es vielleicht daran, dass die Männer der Meinung waren, Donald wäre ihr Freund und deshalb die Füsse stillhielten? Katja stellte es auf die Probe. Doch nein, es spielte keine Rolle.

Katja wurde zusehends verzweifelter. Wie zur Hölle konnte sie diese Umstand bereinigen? Da musste eine List her. Katja verzog sich an einen der hinteren Spielautomaten und warf ein wenig Geld in das Ding. Ein potentieller Mann spielte neben ihr. Der war zwar jetzt kein Hingucker, aber er erfüllte die Bedingungen. Er war Katja nicht bekannt, ein Mann und Schlussendlich hatte er Hände, mit denen er zupacken konnte. Also.

Nun war die Frage. Wie konnte sie sich so verhalten, dass der nach ihren Brüsten greifen würde? Sie musste irgendwie mit dem Rücken zu ihm stehen, sich rückwärts bewegen und dann auf ihn zufallen. Wenn überhaupt, dann ging es so.

Gut. Katja nahm sich ihr Handy und stellte die Kamera ein. Sie tat so, als würde sie irgendwie mit dem Automat posieren, näherte sich dabei aber immer mehr dem Mann an. Der hörte natürlich den dauernden Auslöser ihrer Kamera und drehte sich zu Katja um. Genau in dem Moment blieb Katja mit ihrem Absatz hängen, was nicht beabsichtigt war. Sie kam tatsächlich ins straucheln und aus der Finte wurde ein Ernstfall. Zum Glück tat der Mann genau das, was Katja haben wollte. Er hielt sie und zwar genau an ihren Möpsen. Katja, die vor lauter Schreck den Finger auf dem Auslöser lies, lichtete die Situation in einer gigantischen Serien an Bildern schliesslich ab.

Katja entschuldigte sich natürlich für diese Unannehmlichkeit, gab dem Mann ein Getränk aus und eilte zu den Anderen. Eines der Bilder musste einfach ein Treffer gewesen sein. Gemeinsam mit Perry ging sie die Bilder durch und ja, da waren gleich mehrere potentielle Schnappschüsse dabei, wo ihr und sein Gesichtsausdruck wirklich köstlich waren. Katja wählte eins aus und schickte es ab. Niemals hätte sie gedacht, dass sie so einen Stress mit so einer einfachen Aufgabe haben konnte.

Elena fehlte noch. Doch es war jetzt schon abzusehen, dass sie damit keine Probleme haben würde. Elena war schliesslich ungebunden und demzufolge durften die Männer sich nicht gehindert fühlen.

In Katja stieg aber auch ein Gedanke auf. Wenn man so auf ihre Beziehung zu Perry reagieren würde, dann musste daran ganz schnell etwas geändert werden. Nein, von Perry trennen würde sie sich natürlich nicht, aber wenn sie zusammen unterwegs waren, sollten sie sich ein wenig zurückhalten. Damit Katjas Chancen nicht wieder so stark schwanden. Perry hatte damit keine Probleme. Solange Katja ihm zeigte, dass sie gerne mit ihm zusammen war, konnte sie in der Kneipe ruhig den Single spielen. Wenn alles passte, hatte er schliesslich auch etwas davon.

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