In der ganzen Aufregung war eins untergegangen. Die zweite Challenge war öffentlich und die Mädels verpassten gemeinsam den Start. Katja sass noch im Auto, als ihr Handy Töne von sich gab und als sie in der Gruppe sah, dass eines der Mädels der Gruppe sich nun in diese Herausforderung eingemischt und schon ein Bild veröffentlicht hatte, bekam sie fast Panik. Sofort ging eine Nachricht an Claudia und Elena. Auch die hatten nicht auf die Homepage ihres Bekannten geachtet und folglich auch nicht an die Challenge gedacht.
Gut, es musste ein Fremder sein. Das hiess, die Mädels konnten sich nicht einfach einen der Jungs schnappen, mit dem posieren und die Sache war im Kasten. Erst musste da ein Fremder aufgetrieben werden und das bedurfte etwas Zeit. Nun kontrollierte Katja doch den Blog ihres Freundes und war erleichtert. Diese Aufgabe würde erst am darauffolgenden Tag morgens beendet sein. Also noch genug Zeit, jemanden zu finden.
»Jungs, sollen wir heute Abend in die Kneipe gehen, um zu feiern?«
»Bedauere Katja! Uns wird eine wirklich knappe Deadline gesetzt, in welcher wir ein grosses Problem bewältigen müssen.«
»Waldi, der will in einer Woche nicht die ganze Bibel! Nur das Inhaltsverzeichnis!«
»Das ist mir wohl bewusst Donald! Dennoch sehe ich keinen Grund, jetzt Zeit zu verschwenden!«
»Dann bleib du eben daheim! Ich gehe heute Abend mit in die Kneipe.«
Waldemar war bestürzt über Perrys Worte.
»Waldi, jetzt stell dich nicht so an! Zwei Stunden. Wir gehen um 20 Uhr, also habt ihr noch jede Menge Zeit, euch der Sache anzunehmen. Du machst heute einfach zwei Stunden früher Feierabend. Mehr nicht!«
»Vorschlag Waldi! Wenn wir daheim sind erstellen wir erst einen Fahrplan und setzen dort alles drauf, was wir bis nächste Woche erreicht haben wollen. Daraus wird sich ergeben, wie viel Zeit wir für jeden einzelnen Punkt haben und wenn 20 Uhr ist, wie Katja vorgeschlagen hat, sehen wir ja, wie weit wir gekommen sind.«
Waldemar dachte einen Moment nach.
»In Ordnung Freund Donald. Lasst uns einen Plan erstellen. Wenn wir bis 20 Uhr soweit gekommen sind, dass der Zeitplan einzuhalten ist, dann komme ich mit!«
So wurde es gemacht! Die Gruppe kam beim Haus an, gemeinsam ging es nach oben, wo Katja sich verabschiedete. Perry sollte sich anstrengen. Wenn sie nicht weit genug kamen, dass Waldemar mitkommen würde, wäre sie sehr traurig und würde die Nacht in ihrer Wohnung verbringen.
Alleine der Gedanke brach Perry fast das Herz. Waldemar staunte nicht schlecht, als Perry mit einem Mal mehr Arbeitseifer an den Tag legte, als er selbst.
Weniger als eine Stunde dauerte es, bis die drei Männer eine Liste von Dingen zusammengestellt hatten, die bis zum Termin erledigt sein sollte. Sieben Tage hatten sie und auf der Liste standen 20 Punkte. Ergo, drei Punkte mussten an einem Tag abgearbeitet werden, dann würde es passen. Perry war sich dabei eigentlich auch sicher, dass sie zu viel aufgeschrieben hatten. Wenn sie wirklich alle Punkt abhaken konnten, war schon die grundsätzliche API implementiert. Katjas Vater wollte jedoch eigentlich nur wissen, ob so eine API möglich war und was die können würde. Von einer lauffähigen Variante war nicht die Rede.
Seis drum. Anstatt sich über diesen Punkt zu streiten, ging es an die Arbeit. Donald hatte den einfachsten Teil. Er entwarf lediglich eine ansprechende Grafik, welche die neue Fähigkeit des Programms zeigen sollte. Perry hingegen war ganz schön in Nöten. Zwar würde es an diesem Tag reichen, wenn er die ganzen Funktionen benennen würde, in welche man die Schnittstelle einbauen musste, doch bei dem grossen Code war das schon einiges.
Aber auch Waldemar hatte da einiges vor sich. Ein Protokoll musste her und das hatte es wirklich in sich. Schnell musste es sein, dass war klar. Es musste die Möglichkeit beinhalten, möglichst flexibel mit dem Programm interagieren zu können. Besonders wichtig war jedoch, darin durfte keine Schwachstelle stecken! Eines der Verkaufsargumente der Software war die hohe Sicherheit. Eine API konnte da ein Problem darstellen. Die musste absolut lückenlos sicher sein. Auf keinen Fall durfte man diese Schnittstelle dafür einsetzen können, irgendwelche Daten abzugreifen. Gar nicht so einfach!
Durch die ganze Hektik hatte Katja bislang nicht die Zeit gefunden, sich mit Claudia zu unterhalten. Auch nach ihrer Rückkehr hatte sie zuerst im Kopf, wie sie einen Typ davon überzeugen konnte, ihr an die Hupen zu gehen. Eine einfache Aufforderung wäre mit Sicherheit zielführend gewesen, aber für Katja war das gestellt. Das gefiel ihr nicht. Ihr Kopf war der Meinung, wenn sie einen Kerl dazu verleiten konnte, ohne es auszusprechen, dann wäre sein Gesichtsausdruck sicherlich besser gewesen, als hätte er es nach einer Aufforderung gemacht.
Tatsächlich war es Claudia, die in Katjas Zimmer kam und sie einen Moment beobachtete, wie diese ihren Kleiderschrank durchwühlte. Besser gesagt ihr halbes Zimmer, denn da Katja kein System in ihren Schränken hatte, war das Zeug ganz schön verteilt.
»Noch nicht eine Frage, wie dein Freund denn war?«
Katja, die gerade mit dem Kopf im Kleiderschrank steckte erschrak, richtete ihren Oberkörper auf und räumte damit die Kleiderstange ab. Sämtliche aufgehängten Klamotten machten einen Abflug und Katja gab ein grossartiges Bild ab, wie die Stange über ihren Schultern lag und überall Kleider an ihr hingen.
Claudia lachte. Mit so einer Reaktion hatte sie gar nicht gerechnet.
»Ist bei dir alles in Ordnung? Hätte ja nicht gedachte, dass du auf meine Frage gleich den Kleiderschrank ausmistest!«
»Wirklich sehr komisch Claudia! Warum fragst du mich das gerade jetzt?«
»Weil ich doch mal wissen will, warum du noch nicht gefragt hast. Normalerweise bist du die Neugier in Person und bei Perry noch nicht einmal eine Andeutung?«
»Wenn ich ehrlich bin, ich hab gar nicht dran gedacht! Erst das mit meinem Vater, dann die Challenge, da ist das irgendwie untergegangen.«
»Verstehe.«
Katja setzte sich auf ihr Bett.
»Aber wenn du es schon ansprichst, erzähl! Wie findest du meinen Freund?«
»Wie erwartet. Dick, klein und lahm.«
Katja riss die Augen auf. Das konnte einfach nicht die Wahrheit gewesen sein. Sie selbst konnte ja viele Vergleiche ziehen und auch Elena hatte Perry Qualität bescheinigt. So schlecht konnte Perry gar nicht gewesen sein! Das war unmöglich!
»Das kann ich nicht glauben! Perry ist sehr gut im Bett. Er ist vielleicht nicht dein Traum, aber gefallen muss es dir haben!«
Claudia grinste.
»Ist ja schon gut! Hast natürlich Recht. Anfangs war ich so gar nicht begeistert, aber als er mich dann geleckt hat, wurde mir schon anders!«
»Geleckt hat er dich?«
»Jupp. Geleckt und gefingert. Ganz ehrlich? Das war schon sensationell!«
Katja lächelte.
»Ja, der kann. Sag ich doch die ganze Zeit. Was ist mit dir? Geblasen?«
»Jupp. Aber nicht freiwillig. Zumindest am Anfang. Perry hat meinen Kopf Richtung Schwanz geschoben. Ich hab dagegen gehalten und wollte gerade protestieren, als er dann meinte, du und Elena habt das auch gemacht.«
»Echt jetzt? Mein Freund hat dich dominiert?«
»Na hör mal, übertreiben musst du jetzt auch nicht! Er war etwas bestimmend und ich hab im falschen Moment den Druck kurz aufgegeben.«
»Und dann?«
»Hab ich eben doch geblasen. Ist komisch, auch wenn das Ding ja doch recht klein ist, macht es Spass!«
»Ja. Auf seine Art. Weiter!«
»So. Irgendwann wollte ich dann doch mehr. Ich meine, ich hatte das Ding jetzt schon im Mund und der seine Finger in mir. Ich bin auf alle Viere und er hinter mich.«
»Und? Jetzt sag schon!«
»Erst normal.«
»Hallo? Wie war er?«
»Ja, ja, ist ja gut. Ja, dein Freund ist schon ganz gut im Bett. Bin überzeugt!«
Katja lächelte und war unglaublich glücklich.
»Sag ich doch! Mein Schatz kann im Bett ein ganz schönes Tier sein!«