Neuigkeiten für das Projekt

»Ich glaub dir. Aber es ist alles schon ganz schön komisch. Vor ein paar Wochen noch war ich die eiserne Jungfrau. Jeder Flirt ergab ein Korb und wenn es scheisse lief, haben mich die Frauen auch noch verarscht. Ihr zieht ein, sofort habe ich Sex. Dann direkt die zweite Frau, dann komme ich mit Katja zusammen und du bist jetzt meine Dritte. Das geht alles verdammt schnell!«

Claudia dachte nach.

»Kann ich mir alles nicht vorstellen. Ich wollte damals Sex und hab ihn bekommen. Bis heute eigentlich. Ich könnte dir auch nicht sagen, wie viele Männer ich schon hatte.«

»Du Bitch!«

Grinste Perry. Böse meinte er das natürlich nicht und Claudia verstand es auch richtig.

»Hey! Versuch mich nicht wieder geil zu machen!«

In dem Moment klopfte es recht heftig an der Tür.

»Seit ihr fertig da drin?«

Das war Katjas Stimme.

»Jaha! Warum? Hast du noch was vor?«

Katja öffnete die Tür und kam herein. Perry war das im ersten Moment unangenehm, weil er sich irgendwie erwischt fühlte. Doch Katja schien gar nicht zu registrieren, dass beide noch nackt waren.

»Ja, hab ich! Mein Papa hat gerade angerufen. Perry und die Jungs sollen Morgen früh bei ihm im Büro erscheinen. Es wäre super wichtig!«

Perry schnellte nach oben.

»Was? Wissen die Anderen das schon?«

»Klar wissen die das schon! Wir sitzen drüben und wetten, wann ihr fertig seit.«

»Sehr geil! Dann sollte ich wohl bald mal ins Bett!«

»Du bist im Bett Schnabeltier!«

»Richtig Claudi. Aber du liegst auf meinem Platz. Kusch dich!«

Sofort ging alles ganz schnell. Claudia stand auf, zog sich an und verschwand. Katja zog sich aus und kam zu Perry. Viel geredet wurde aber nicht mehr. Perrys Gedanken kreisten darum, was Katjas Vater wohl von den Jungs wollte. Wenn es wichtig war, war vielleicht die Entscheidung gefallen, ob er investieren würde. Das wäre richtig geil gewesen, denn zusammen mit den bisherigen Sponsoren wären die finanziellen Mittel der jungen Firma damit schon richtig gut!

Katja schubste Perry am kommenden Morgen schon früh aus dem Bett, eilte mit ihm unter die Dusche und sorgte dafür, dass er auch wirklich überall sauber war. In der Zeit, wo sich Perry ankleidete, machte sie Frühstück.

Donald fuhr die Jungs zum Treffen. Natürlich war Katja mit von der Partie, die ebenfalls ziemlich aufgeregt schien. Zumindest war sie genug abgelenkt, um bislang nicht eine einzige Frage über das Abenteuer mit Claudia zu stellen. Die Gruppe erreichte den Firmensitz von Katjas Vater und wurde umgehend in dessen Büro vorgelassen. Ein Vorstand war da zwar keiner, aber die konnten auch vorher schon entschieden haben. Als sie das Büro betraten, stand Katjas Vater auf, um die Jungs zu begrüssen.

»Waldemar, Donald, Perry, danke, dass ihr meiner kurzfristigen Einladung gefolgt seit.«

»Wir haben zu danken! Ich hoffe, es gibt gute Nachrichten?«

Perry war aufgeregt und ein wenig eingeschüchtert. Dort, wo Katjas Vater schon war, musste er erst einmal hin!

»Vielleicht!«

Perry bekam als Letzter von Katjas Vater die Hand gereicht und der hielt sie verdächtig lange. Auf einmal lächelte er.

»Verblüffend! Es kommt nicht oft vor, dass ich den Auserwählten meiner Tochter sogar zweimal sehe!«

»Papa!«

»Was denn? Normalerweise haben deine Freunde eine Halbwertzeit von 20 Minuten!«

»Aber nicht Perry! An den darfst du dich gewöhnen!«

»Beeindruckend! Junger Mann, diese Worte aus dem Mund meiner Tochter sind ein echtes Prädikat. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendjemand sie zähmen könnte.«

»Papa!«

»Ich würde nicht von zähmen sprechen! Vielmehr ist Perry …«

»Waldemar!«

Waldemar verstummte. Wenn Perry seinen vollen Namen aussprach, war das immer ein Zeichen für ihn, doch besser die Klappe zu halten. Katjas Vater schien amüsiert.

»In Ordnung. Wir sind ja auch nicht hier, um über das ausschweifende Leben meiner Tochter zu sprechen. Es geht ums Geschäft. Gentleman, der Vorstand ist zu einer Entscheidung gelangt. Wir wollen investieren!«

Sofort erhellten sich die Gesichter der Freunde. Dann sprach Katjas Vater weiter.

»Allerdings stellen wir auch eine Bedingung!«

Sofort wurden wie Minen wieder kühler. Katjas Vater ging wieder hinter seinen Schreibtisch und setzte sich. Es schien, als wolle er absichtlich eine dramatische Pause einfügen.

»Eure Software hat viel Potential. Doch ist dieses Verfahren für uns zu langsam! Wie mir zu Ohren gekommen ist, haben sich aber bereits andere Firmen als Investoren eingemischt. Ist das korrekt?«

»Sie sind korrekt informiert!«

Katjas Vater schaute zu Waldemar, der die Antwort gegeben hatte.

»Über diesen Umstand haben wir uns Gedanken gemacht. Da diese Unternehmen in einer gänzlich anderen Branche vertreten sind, könnte das unseren Interessen im Weg stehen. Deshalb meine Frage. Ist es möglich, in ihre Software eine Handelsplattform zu integrieren? Es nützt uns nichts, über ihr System zu kommunizieren, wenn dadurch der Handel ins Stocken gerät!«

Autsch! Perry erkannte sofort das Problem. Würden sie die Software für die Börse optimieren, könnten sich andere Investoren benachteiligt fühlen. Die Situation war also denkbar schlecht. Aber nicht für Donald.

»Das müsste sich über eine API für Erweiterungen lösen lassen!«

Waldemar und Perry schauten verwundert zu Donald. Ausgerechnet der Grafiker kam auf die Idee?

»Eine API. Ich verstehe. Dann müsste es eine entsprechende Erweiterung geben, über welche wir während der Kommunikation handeln können. Verstehe ich sie da richtig!«

»So war der Plan!«

»Und sie können das realisieren?«

Nun war Perry gefragt.

»Aus meiner Sicht steht dem nichts im Wege. Die Software ist zwar bislang nicht dafür ausgelegt, aber so gross dürfte der Aufwand nicht sein. Waldemar, du kannst dafür bestimmt die Protokolle erarbeiten, oder?«

Waldemar hatte die Arme verschränkt und dachte nach.

»Natürlich! Es müsste jedoch eine weitreichende API sein, um verschiedenste Erweiterungen zu realisieren!«

»Das sollte nicht das Problem sein.«

Katjas Vater mischte sich wieder ein.

»Ausgezeichnet! Ich möchte in einer Woche ein Konzept vorliegen haben, welches die Fähigkeiten einer solchen API aufzeigt. Wenn der Vorstand damit einverstanden ist, investieren wir Monatlich diese Summe!«

Ein Zettel wurde von Katjas Vater über seinen Schreibtisch geschoben. Perry nahm ihn und erstarrte. Auch die Augen seiner Freunde wurden gross, als sie diese Summe sahen. Das alleine war fast die Summe aller anderen Sponsoren zusammen. Wie war das möglich?

»Nur, wir bestehen auf Priorität!«

Das war schlecht.

»Das kann ich verstehen. Wir wollen aber die anderen Investoren nicht vor den Kopf stossen. Die haben schliesslich schon Geld investiert.«

»Ich verstehe. Vielleicht würde eine einmalige Zahlung eure Meinung ändern?«

»Das käme natürlich ganz drauf an, von welcher Summe wir hier sprechen!«

Perry war böse. Waldemar hätte das nicht alleine entscheiden dürfen. Katjas Vater schrieb jedoch sofort etwas auf ein weiteres Papier und schob es wieder über den Tisch. Als Perry es las, wollte sein Herz stehenbleiben und seine Hände zitterten, als er es seinen Freunden zeigte. Auch die staunten Bauklötze.

»Eine Woche? Schaffen wir, oder Jungs?«

»Ja, also ja, ja, ja, ich denke, ja eine Woche. Kein Problem!«

Katja musste lachen.

»Papa! Das ist mein Job, Perry zum stottern zu bringen!«

Auch Katjas Vater grinste.

»Dann auf Gentleman! Ich glaube, sie haben Arbeit vor sich und wie ich meine Tochter kenne, will die erst einmal feiern. Ich will euch also nicht aufhalten!«

Wie in Trance verschwand die Gruppe und realisierte erst im Auto, dass sie schon auf dem Heimweg waren.

Print Friendly, PDF & Email

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert