Und weiter mit der Party

Im Laufschritt eilte Perry aus der Wohnung, um sich in seiner eigenen neue Klamotten zu holen. Wie war er doch froh, dass er nicht zu viel Alkohol getrunken hatte und den Weg alleine schaffte. Claudia ging hingegen wieder zu Donald und erstattete ihm Bericht.

»Perry ist schon ein komischer Vogel echt! Aber du bist schon irgendwie gemein, dass du das gemacht hast.«

»Ja, vielleicht. Aber irgendwie hatte ich Lust drauf. Katja erzählt ja immer wieder, dass Perry so reagiert und ich wollte das mal selbst erleben. Ist schon einmalig! Der kommt einfach, obwohl nicht einmal die Hose offen ist!«

»Solange es ihm dabei gut geht, soll es mir egal sein.«

»Sagen wir mal so. Ich habe ihn zu nichts gezwungen, er hätte jederzeit etwas dagegen sagen können und hat nichts davon gemacht. Er hat sich meine Ansichten angehört, ist mit mir gegangen und hat nie ausgesehen, als tut ihm was weh.«

»Dann ist das ja prima. Wenn ich ehrlich sein soll, so eine Freundin würde mir auch gefallen, der es abgeht, wenn ich fremd vögele!«

Autsch! Auch wenn Donald es natürlich nicht mit Absicht gemacht hatte, für Claudia war das ein Schlag in die Magengrube. Sie gut sich Donald bislang als Mann ihres Lebens auch schlug, schlussendlich würde sie Treue von ihm fordern und es sah ganz so aus, als würde sie das vergessen können und Donald war als potentieller Partner aus dem Rennen.

»Seh ich auch so. Mein Mann müsste es auch akzeptieren, dass ich andere knalle. Aber er müsste selbst treu sein!«

»Süsse, Treue bei uns Männern ist ziemlich einfach zu erreichen. Gib uns im Bett was wir brauchen, dann haben wir gar keinen Bock was anderes zu ficken.«

Moment! Hatte Donald da etwa gerade angedeutet, dass er unter Umständen treu sein konnte? Müsste sie nichts anderes machen, als ihn im Bett völlig zu befriedigen? Da musste sie nachhaken.

»Ach komm schon. Nehmen wir mal uns beide. Denkst du wirklich, ich könnte dich weit genug befriedigen, dass du nicht mehr an Katja gehst?«

Donald war beeindruckt. Bislang war nach einem solchen Kommentar von ihm immer Schluss mit dem Thema. Claudia bohrte jedoch nach und das brachte ihn in Erklärungsnot, denn genau genommen hatte er sich über so etwas noch nie Gedanken gemacht.

»Hmm. Schwere Frage. Du lässt dich gut vögeln, definitiv. Du bläst, schluckst, lässt dich anspritzen und kannst mit deinen Händen umgehen. Du willst mich sogar im Hintern. Also theoretisch könnte ich mir schon vorstellen, dass du mich soweit zufriedenstellst, dass ich nicht mehr an Elena denke. Aber Katja? Vergiss nicht, die ist mein Eigentum! Ich will, sie macht auch wenn es ihr richtig heftig wehtut. Zwar bin ich eigentlich keiner aus der SM-Szene, aber diese Macht ist schon äusserst geil und erfüllend.«

Na toll. Was hiess das jetzt? Ja, oder nein? Musste sie sich auch ihm schenken, damit es funktionieren konnte?

»Also anders ausgedrückt, um auch Katja aus dem Rennen zu nehmen, müsste ich dir meinen Körper schenken?«

»Weiss ich nicht. Ehrlich. Wären wir zusammen, dann wüsste ich gar nicht, ob ich dich überhaupt verhauen könnte. Aber mal rein hypothetisch. Du würdest von mir verlangen, dass du deine Freiheit hast, während ich treu sein müsste. Gut, ist eine klare Ansage und zeugt davon, dass du weisst was du willst. Das mag ich eigentlich. Aber bei der Sache gibt es einen Haken. Egal ob ich, oder wer auch immer. Jeder Mann wird seine eigenen Vorstellungen von einer Beziehung haben und das heisst schlussendlich, auch du wirst Zugeständnisse machen müssen. Insofern du wirklich etwas mit einem Kerl anfangen willst. Schon einmal daran gedacht?«

Wenn Claudia ehrlich war, dann hatte sie das in der Tat noch nicht! Sie hatte ihre klaren Vorstellungen und sich nie darum gekümmert, ob ein Mann nicht auch etwas fordern würde. War sie denn bereit, Zugeständnisse zu machen?

»Gut, rein hypothetisch. Sagen wir mal, ich würde es mit dir versuchen wollen. Du kennst meine Vorstellungen. Was wären deine?«

Im ersten Moment dachte sich Donald, dass er darauf eigentlich gar nicht antworten müsste. Eine Beziehung war wirklich das Letzte, an was er dachte. Es gefiel ihm einfach viel zu gut, sein eigener Herr zu sein und tun zu können, was er wollte. Doch trotzdem hatte er so das Gefühl, eine Antwort konnte nicht schade.

»Okay. Sagen wir, ich würde es mit dir versuchen wollen. Gehen wir davon aus, dass du wirklich bereit bist meine Wünsche im Bett zu befriedigen. Halte ich nicht für ausgeschlossen, denn du hast es eigentlich ja drauf. Ich könnte mir also durchaus vorstellen, dass ich keinen Bedarf an Sex mit anderen Frauen haben würde. Bis eben, dass mit Katja ist etwas besonders und ich weiss nicht, ob ich das einfach aufgeben würde. Rein hypothetisch könnte ich dir also mit Treue teilweise entgegenkommen. Aber wahrscheinlich müsstet du mir zugestehen, dass ich Katja benutzen darf.«

Was war denn das für eine verzwickte Situation? Claudia wusste fast ihr ganzes Leben lang, wie ihr Partner zu sein hatte und nun kam da Donald und sie fing an zu überlegen, ob sie dieses Zugeständnis machen konnte. Doch bevor sie sich da einig werden wollte, musste sie noch etwas anderes fragen.

»Okay, Hochzeit. Standesamt, oder Kirche?«

»Also wenn, dann Kirche. Standesamt ist für mich so künstlich. Wenn man da hingehen, was unterschreiben würde und es wäre gut, von mir aus. Aber so wie ich es jetzt schon erlebt habe, nein danke. Wenn du aber von Hochzeit sprichst! Ich habe da auch meine Vorstellungen. Ich selbst würde nie einen Ring tragen. Ich finde das zutiefst hässlich bei Männern. Meine Frau hingegen müsste sich mit so einem Schmuckstück zieren lassen, dass so heftig ist, man müsste aus dem Weltraum erkennen können, die Alte ist verheiratet!«

Claudias Herz schlug höher. Ohne es zu wissen hatte Donald einen weiteren Punkt ihrer Liste gemeistert. Unglaublich! Dennoch versuchte sie cool zu bleiben.

»Okay. Hochzeitsnacht. Da bin ich speziell ich …«

Donald fiel ihr ins Wort.

»Hör mir nur auf mit Hochzeitsnacht! Wenn ich eins nicht leiden kann, dann wenn die Leute erwarten, dass man fickt. Nee du. An meiner Hochzeitsnacht gehe ich Abends mit meinen Freunden auf die Piste. Gefickt wird am nächsten Tag, oder wann ich und meine Frau das eben wollen. Auf keinen Fall in der Hochzeitsnacht!«

Und wieder wurde Claudias Herz schneller.

»Hmm, okay. Würdest du Sex dabei haben?«

»Nee du. Treue ist jetzt vielleicht nicht so mein Konzept, aber in der Hochzeitsnacht würde ich meinen Schwengel in der Hose lassen!«

Claudias Atem wurde immer schneller.

»Und was wäre mit mir? Dürfte ich mich flachlegen lassen?«

Donald dachte kurz nach.

»Denke schon. Spricht ja eigentlich nichts dagegen, wenn du ja eh untreu sein würdest. Also ja, wahrscheinlich wäre das in Ordnung!«

War Claudia in dem Moment so froh, als Katja und ihr Liebhaber aus ihrem Zimmer kamen. Wieder wurden sie sofort von allen kritisch beäugt und man wartete auf ihr Zeichen. Zwei erhobene Daumen, dass verlangte nach Applaus.

Der Applaus ebbte ab, da ging die Tür auf und Perry kam herein. Katja eilte auf ihn zu und sie machte den Eindruck, ihn anspringen zu wollen. Doch sie stoppte ihre Bewegung, bleib vor Perry stehen und musterte ihn.

»Hallo? Hat da jemand gevögelt?«

Perry war wieder peinlich berührt. Er schaute zu Boden.

»Claudia …«

Weiter kam er nicht.

»Echt jetzt? Du hast Claudi flachgelegt? Du Jagdhund!«

Perry schüttelte den Kopf.

»Nee. Claudia hat mir erzählt, was ihr da wohl treibt. Wir sind auch vor deine Zimmertür und haben ein bisschen gelauscht. Als du dann so laut gestöhnt hast, er sei der Beste, na ja. Unfall eben.«

Katja dachte kurz nach, fing dann aber an zu lachen.

»Ach herrje! Das war nur, um den zu motivieren. Der ist echt gut, ja, aber lange nicht der Beste.«

Perry schaute wieder auf.

»Nein?«

»Nee. Keiner ist besser als Donald!«

Und wieder zuckte Perry. Es gab zwar keinen weiteren Zwischenfall, aber die Erregung war mehr als deutlich und sein kleiner Schwanz in einer ungünstigen Lage.

»Tut mir leid Schatz. Wollte dir damit nicht wehtun. Du bist …«

Perry hob den Finger.

»Kein Wort von wegen, ich sei besser wegen Gefühle und so. Es geht nur um Sex und wenn Donald da besser ist als ich, muss ich mich eben mehr anstrengen!«

Katja grinste frech.

»Und dir einen längeren Schwanz wachsen lassen!«

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