Drei Teams aus Heintfort

Es begann. Neben dem Garzella, der ja schon im aktiven Einsatz war und nur weiter verbessert wurde, gab es da auch nun den Lipizzaner, der in der Werkstatt von Maia und Matteo Einzug hielt. Der Leviathan bekam derweil auch schon erste Teile bestellt, die der Lori angeraten hatte. Alles so, dass die Mädels auch damit etwas anfangen konnten und die lernten ziemlich schnell.

Beeindruckend zeigte sich dabei Waldemar. Besser gesagt, seine beiden Persönlichkeiten. Waldemar, der ja mit dem ganzen Unternehmen mittlerweile vollkommen einverstanden war und immer mehr Kraft gegen sein alternatives Ego entwickelte, so dass sich beide mittlerweile fast schon in einem Gleichgewicht befanden, schirmte sich gegen Matteo mittlerweile genauso gut ab wie Matteo vor ihm. Das führte dazu, dass der Mensch Waldemar seine Intelligenz am Garzella nutzte und Matteo am Lipizzaner, ohne dass sie von ihrer jeweilig anderen Tätigkeit irgendetwas erfuhren.

Damit änderte sich aber auch der Tagesverlauf. Bis Feierabend der Jungs blieb soweit alles beim alten. Ab dem Moment jedoch, spalteten sich die Freunde in drei Lager auf, wobei hier wieder das Problem mit Waldemar war. An dem einen Tag ging er nach Feierabend zum Garzella, arbeitete dort so lange es sein musste und ging dann noch zu Maia, um Matteo zu werden, am nächsten Tag war es anders herum. Er beeindruckte alle damit, dass er dennoch zu seiner gewohnten Zeit im Bett lag und schlief.

Für die Mädels entstand aber ein kleines Problem. Ihnen fehlte Zeit für die Veranstaltungen! Auf die wollten sie aber auch nicht verzichten. Da kam Claudia auf die zündende Idee. Warum nicht die Veranstaltungen in ihre Werkstatt verlegen? Platz gab es da mehr als genug und so waren auch immer starke Männer am Start, falls mal etwas mit purer Muskelkraft erledigt werden musste.

Nach einiger Zeit lag Perry unter dem Garzella und baute mit Donald zusammen etwas am Motor um. Waldemar sass an seinem Computer und entwarf irgendetwas, was die wichtigsten Daten in die Windschutzscheibe projizieren sollte.

»Alter, merkst du irgendwas an Katja?«

»Ölgeruch Donald. Mehr eigentlich nicht, warum?«

»Weil Claudi immer merkwürdiger wird. Sie verbringt den ganzen Tag an ihrem Laptop, macht ihren Blog und vertickt ihre Drogen. Alte, ich hab mir mal ihre Finanzlage angeschaut. Die verdient mittlerweile so viel wie wir und ich schätze mal, dass wird noch mehr!«

»Freu dich doch, dass du eine erfolgreiche Freundin hast!«

»Tue ich doch. Aber ich hab mich mal in die notgeile Bitch verliebt. Nicht in die übertrieben erfolgreiche Geschäftsfrau.«

»Dein Ernst? Fickt ihr nicht mehr, oder wie?«

»Doch klar! Da hat sich nichts geändert!«

»Aber?«

»Na ja. Sie war eben mal einfach nur eine Bitch. Ficken, kiffen, Partys. Heute ist es irgendwie nur noch Arbeit und ficken.«

»Alter! Du kannst das Ding doch nicht einfach loslassen!«

Perry musste mit aller Kraft gegen das Bauteil drücken, was sie da gerade am umbauen waren. Das hatte Gewicht und Donald hatte es die ganze Zeit fest gehalten, während Perry es in Position gebracht hatte und anschrauben wollte. Wie glücklich war er, dass er mittlerweile auch wirklich Kraft in den Armen hatte, sonst hätte ihm dieses Ding sicherlich Schaden verursacht.

Donald griff sofort wieder zu.

»Sorry Alter, kommt nicht wieder vor!«

»Das will ich hoffen! Denk dran, ich lieg da  drunter. Falls du nicht einen Freund weniger haben willst, solltest du so einen Quatsch wirklich unterlassen!«

»Hast ja Recht. Mir geht das nur irgendwie auf die Nerven. Elena und Katja sind immer noch die Bitches. Nur meine Freundin nicht.«

»Dann benutz doch Katja! Ist doch dein Eigentum, oder etwa nicht?«

»Doch schon, aber ist doch nicht das Gleiche. Wenn ich meine Freundin will will ich meine Freundin.«

»Dann kann ich dir auch nicht helfen. Aus meiner Sicht hat sich Claudi nicht wirklich verändert.«

Fast gleichzeitig bei den Mädels. Katja und Claudia schweissten gerade die grosse Lufthutze für den Turbo an die Motorhaube, während Elena sich mit dem Lori unterhielt.

»Da warst du zu lange drauf Katja!«

»Ich weiss, hab ich gesehen!«

»Warum machst du so etwas?«

»Claudi? Ich schweiss erst seit ein paar Tagen, also lass mir mal die Knochen ganz!«

»Schon wieder zu lang!«

»Claudi! Machs besser!«

»Ich kann das überhaupt nicht!«

»Dann hör doch auf mir dauernd ins Handwerk zu pfuschen! Ich merk selbst, wenn ich zu lange drauf bin!«

Als Katja den letzten Punkt geschweisst hatte, zogen die Mädels die Helme aus und Claudia öffnete die Motorhaube. Darunter war fast jeder Schweisspunkt gut zu erkennen.

»Schau an. Den und den hast du gut gemacht!«

»Ich hau dir gleich so fest auf die Schnautze das Donald denkt er hat einen Pekinese als Freundin!«

»Das würde dem wahrscheinlich nicht einmal auffallen.«

Katja zog eine Augenbraue hoch.

»Dicke Luft im Paradies?«

»Weiss ich nicht genau. Irgendwas ist auf jeden Fall sehr komisch. Er schaut mich nicht mehr so an wie früher. Ich hab mich schon gewogen, vermessen, aber meine Figur passt noch und ich glaube auch nicht, dass ich mich im Gesicht verändert habe. Gut, die Haare sind länger, aber darüber hat er sich noch nie beklagt.«

»Frag mich doch einfach du Nuss. Du hast dich nicht verändert! Ich finde sogar, seit du arbeitest hast du einen strengeres auftreten. Steht dir sehr gut!«

»Und wenn es das ist?«

Wieder die Augenbraue von Katja.

»Was?«

»Na wenn ich ihm mittlerweile zu streng wirke? Oder zu erfolgreich?«

»Süsse. Jetzt mal ganz im ernst. Fickt er dich noch, wenn du es willst?«

»Manchmal sogar, wenn ich eigentlich am arbeiten bin.«

»Also. Dann mach dir da mal keinen Kopf. Für Donald hat sich so viel verändert, seit wir eingezogen sind. Schau nur mal mein Schnabeltier. Vor unserem Umzug hatte er nicht eine Frau, war deutlich dicker als jetzt und ich hatte in den Lippen mehr Muskeln als er in den Armen. Mittlerweile beten ihn einige Mädels sogar an und er hat wahrscheinlich mittlerweile mehr Kraft als Donald. Das muss er erst einmal verdauen. Dann du. Eben noch die Bitch, die nur auf Kosten von Papa unterwegs war und jetzt wahrscheinlich so viel verdient wie er. Oder Waldi. Seine Rituale waren so fest, dass man darauf ein Haus hätte bauen können. Mittlerweile benutzt der den Fernseher in der Wohnung nicht mehr und hat schon unzählige Folgen seiner Serien verpasst.«

»Nee, hat er aufgenommen. Die schaut er, wenn die Saison vorbei ist.«

»Sehr komisch. Auf jeden Fall, während Donald sich quasi nicht entwickelt hat, bewegt sich alles um ihn herum weiter. Ist doch kein wunder, dass er da komisch wird. Vielleicht hat er sich auch nicht verändert, sondern du siehst es nur anders?«

»Warum ist das denn alles so kompliziert? Bevor wir eingezogen sind, war doch alles immer so locker.«

»Ist es immer noch Claudia. Aber eben, wir machen mittlerweile so viel mehr als vorher. Hallo? Ich bin verheiratet, kannst du dir das vorstellen?«

»Ja und mein Freund ist ein Eigentümer. Das ist auch so eine merkwürdige Sache.«

»Merkwürdig vielleicht, aber geil!«

Katja grinste böse.

»Ja, natürlich. Ich weiss ja was du meinst. Als ich mich das erste Mal hab vom Schnabeltier ficken lassen, dachte ich ernsthaft, ich müsste mich übergeben. Dann gibt der Gas und ich komme so hart, dass ich es heute noch nicht glauben kann.«

»Ja, mein Schatz ist schon eine Wucht im Bett.«

»Und sieht mittlerweile auch noch echt gut aus.«

Flüsterte Claudia.

»Was?«

»Was? Ich hab nichts gesagt!«

»Ja, ja, wer es glaubt. Aber jetzt mach dich mal nicht so fertig. Viel mehr, mach mich mal nicht so fertig! Ich hab vielleicht überall durchgeschweisst, aber das Ding sitzt und wenn wir das hier geschliffen haben, sieht das auch keiner mehr.«

»Schon richtig. Streng dich aber nächstes Mal mehr an!«

»Boah! Ich klatsch dir wirklich gleich eine! Wie gesagt, du kannst es gerne besser machen! Hab ich nichts dagegen!«

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