Ein ungeahntes Wochenende (Teil 16)

Pascal sah, wie Pluto verschmitzt grinste, Maia dann seine Hand nahm und ihn hinter sich her zog. Er wusste, dass Maia gleich eine Überraschung erleben würde. Aber nur er wusste das. Maia hingegen hatte den Plan, Pluto nun zu demonstrieren, warum die meisten Männer immer tiefere Gefühle für sie entwickelten, wenn sie mit denen Sex hatte.

So fanden sich die Beiden recht schnell in Maias Schlafzimmer wieder. Sie zog Pluto hinein, liess ihn los und schloss die Tür. Schon während sie sich wieder zu ihm drehte, schaute sie ihm mit ihrem patentierten Schlafzimmerblick an. Doch schon da was etwas nicht so, wie es sein sollte. Sie blickte Pluto an und wollte augenblicklich, dass er den Ton angab. So sollte das aber nicht laufen! Sie wollte ihn führen und davon überzeugen, dass sie als freier Sexualpartner deutlich mehr Spass brachte, im Vergleich zu ihrer Rolle als Schlampe.

Es kostete sie etwas Überwindung, den ersten Schritt zu machen. Doch dann ging sie auf ihn zu, schloss ihre Arme um seinen Nacken und fing an ihn mit voller Leidenschaft zu küssen. Das schien auch zu funktionieren, denn auch Pluto schloss seine Arme um sie. Ohne, dass seine Hände ihren Hintern berührten. Das war für Maia ein gutes Zeichen.

Schlecht war das Zeichen jedoch, als sie schon während dem Kuss nicht wusste, wie sie weitermachen solle. Normalerweise hatte sie ein natürliches Gespür dafür, was sie zu tun hatte, damit der Mann Gefühle für sie entwickelte. Das fehlte bei Pluto jedoch komplett.

Sie hoffte inständig, dass er ihre Unsicherheit nicht spüren konnte, denn sie küsste ihn nur noch verhalten, während ihr Kopf verzweifelt versuchte, die nächste Aktion zu planen.

Doch der wollte nicht! Mit jeder vergangenen Sekunde schrie der eigentlich nur, dass Pluto sie endlich benutzen sollte. Dabei verschwand Stück für Stück ihre eigene Gegenwehr. Sie wollte es so haben und konnte einfach nicht dagegen ankämpfen.

Schliesslich beendete sie den Kuss und schubste Pluto von sich weg. Der machte einen Schritt rückwärts, wurde dann aber vom Bett blockiert und setzte sich unfreiwillig darauf. Das sah Maia aber nur noch im Augenwinkel, denn sie wendete sich von ihm ab.

»Was soll denn das jetzt? Ich dachte, da geht es jetzt weiter?«

Maia schaute ihn nicht an, um wenigstens etwas Kontrolle über ihren Verstand zu behalten.

»War auch so geplant. Aber verdammt, ich kann nicht dagegen ankommen. Du Arsch hast aus mir wirklich deine Schlampe gemacht und so sollte das eigentlich nicht laufen!«

Pluto musste lachen.

»Ach nee. Hat da etwa jemand Gefallen daran gefunden, meine Schlampe zu sein?«

Maia schnaubte.

»Ja Mann! So bin ich aber nicht! Ich bin keine Sub, oder wie auch immer man das nennt, wenn eine Frau dem Mann sexuell unterwürfig ist!«

»Hab ich dich jemals Sub genannt? Das will ich auch gar nicht haben!«

»Ach nein? Warum fühle ich mich dann aber so, dass ich einfach nur alles machen will, was du mir sagst?«

»Na ja. Du bist eine sehr starke Frau! Du stehst mit beiden Beinen fest im Leben und hast alles eigentlich immer fest im Griff. Du gibst den Ton an. Jetzt hast du aber einen Mann gefunden, für den du Gefühle entwickelt hast und der bestimmt, wo es im Bett lang geht. Das dein Kopf das gut findet, mal nicht das Kommando haben zu müssen, einfach nur zu nehmen und sich über nichts Gedanken machen zu müssen, ist wie eine Form der Entspannung.«

Maia stemmte die Hände in die Hüften, drehte sich aber nach wie vor nicht zu Pluto um. Das machte den jedoch wahnsinnig, denn er sah die ganze Zeit ihr Arschgeweih.

»Greifst du gerade auf Waldis Kopf zu, oder wie?«

»Du bist lustig! Das ist genauso auch mein Kopf. Ich bin kein bisschen dümmer als Waldi. Was er kann, kann ich auch.«

Irgendwie tat sich Maia wirklich schwer damit, diesen Umstand zu akzeptieren. Es war im Prinzip ja Waldemar, nur etwas anders gepolt.

»Dann erklär mich mal bitte eins. Ich kann ja noch irgendwo nachvollziehen, dass ich auch einfach mal nur machen will, ohne mir selbst Gedanken darüber machen zu müssen. Aber warum finde ich es geil, deine Schlampe zu sein? Warum akzeptiere ich auch, dass du mich ohne Gummi fickst?«

»Ist doch ganz einfach. Dir gefällt es ohne Gummi besser und du weisst, dass ich nicht krank bin!«

»Du bist vielleicht nicht krank, aber du kannst mir trotzdem problemlos einen Braten in die Röhre feuern! Soweit ich weiss, sind deine Spermien vollkommen in Ordnung!«

»Klar sind sie das! Waldi hat das ja schon testen lassen, als Perry ihn mal damit aufzog, er würde vielleicht gar keine Sexualhormone produzieren. Da funktioniert alles, wie Waldi sagen würde, vollkommen in normalen Parametern.«

»Siehst du? Warum riskiere ich es dann also, versehentlich von dir geschwängert zu werden?«

Plutos Antwort liess etwas auf sich warten. Bevor er jedoch sprach, spürte sie seine Hände, wie sie sich auf ihren Bauch legten.

»Wie wäre es denn damit? Dir gefällt der Gedanke, dass da ein Baby von mir drin wächst?«

Maias Augen öffneten sich mit einem Schlag bis zum Anschlag. Dieser dämliche Depp hatte Recht! Ihr gefiel der Gedanke, von ihm geschwängert zu werden, sein Baby in sich aufwachsen zu spüren und auszutragen. Wo zur Hölle war sie da denn bitte rein geraten?

»Dein Schweigen verrät mir, dass ich damit Recht habe!«

Sie schwieg weiter, denn sie kam mit der Tatsache nicht klar, dass sie anscheinend nicht Pluto irgendwelche Gefühle einimpfen konnte, sondern er ihr schon welche verpasst hatte! Tatsächlich merkte sie genau in dem Moment, dass sie nicht aus Geilheit seine Schlampe war, sondern aus Liebe! Das relativierte auch den Ausdruck. Sie wollte nicht seiner Geilheit entsprechen, sondern ihm selbst. Ihr Kopf wollte, dass er glücklich ist. Das er sie so nehmen konnte, dass er vollkommen happy damit war. Da rann ihr eine Träne über die Wange. So war die Nummer nun nicht geplant gewesen.

Nun durfte sie erleben, dass Pluto tatsächlich den Verstand von Waldemar hatte, inklusive aller Informationen, die dieser in seinem Leben zusammengetragen hatte.

»Ich sag dir jetzt mal was Baby! Du bist total verknallt in mich! Das ist der Grund, warum du diese ganze Nummer mit mir abziehst, warum ich nicht nur Sex mit dir haben soll, sondern warum du auch noch andere Pläne mit mir hast.«

Nun drehte sich Maia doch zu ihm um und schaute ihm in die Augen. Das dabei aber irgendwer Sack um Sack Schmetterlinge auf Koffein in ihrer Brust ausschüttete, fand sie überhaupt nicht gut.

»Und was hat das bitte damit zu tun, dass es mich geil macht deine Schlampe zu sein?«

»Gegenfrage. Was genau stört sich daran? Das du meine sexuellen Wünsche erfüllen willst, oder dass ich dich als Schlampe bezeichne?«

Da musste Maia tatsächlich eine Sekunde drüber nachdenken. Das Ergebnis war ziemlich eindeutig.

»Die Bezeichnung!«

Pluto zog sie dich an sich heran.

»Und wenn ich dich anstatt Schlampe, meine Frau nenne?«

Maias Knie wollten einknicken. Ihre ganzen Beine fühlten sich an, als hätte irgendwer Pudding darin ausgeschüttet. Sie konnte ihm auch nicht darauf antworten. Das war allerdings auch nicht nötig, denn er sah die Antwort überdeutlich in ihren Augen. Also sprach auch er nicht weiter, sondern küsste sie einfach. Viel leidenschaftlicher, als sie zuvor ihn. Sofort schien es, als hätte jemand die ohnehin massiv überdrehten Schmetterlinge auch noch mit Adrenalin, oder sonst einer aufputschenden Droge vollgepumpt.

Maia verlor das Zeitgefühl. Sie konnte nicht mehr zwischen einer Sekunde und einem Jahr unterscheiden. Der Kuss schien unendlich zu dauern, dann aber auch viel zu schnell vorbei zu sein. Nun schaute sie ihm in die Augen und hatte eine Frage auf dem Herzen.

»Und wie soll das funktionieren? Wir haben immer nur die Zeit zusammen, wo ich dich zum Vorschein bringe und nach dem Sex ist das auch gleich wieder vorbei. Scheisse, ich kann ja nicht einmal ein Ring für dich tragen, oder du für mich. Das würde sofort Fragen aufwerfen.«

Seine Reaktion war verwirrend für Maia. Mit einem bestimmenden Griff zog er einfach ihr Oberteil über ihren Kopf. Ihre Arme glitten dabei so selbstverständlich nach oben, um ihm zu helfen, dass es schon irgendwie ferngesteuert anmutete. Doch während Maia im ersten Moment das Gefühl hatte, er wolle sie nun einfach nur ficken, legte er seine Hand auf ihr Herz.

»Ein Ring geht schlecht, dass ist richtig. Aber ein kleines Tattoo genau an der Stelle, wäre für mich Symbol genug. Für dich habe ich ein ganz besonderes Zeichen, dass ich dein bin. Ich werde in Zukunft nur noch für dich erscheinen!«

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert