Der Abschied

Erst das Essen, dann feiern, schliesslich mal wieder eine Orgie, bei welcher Katja Jana und Maia etwas bremsen musste, da die fast schon auf Perry stürzen wollten und eine letzte Nacht. Natürlich schliefen alle im Flugzeug und so nackt, wie sie bei der Nummer zuvor gewesen waren. Mal wieder schliefen hier und da auch welche übereinander, da sie nach dem Sex einfach eingeschlafen waren.

Als der Morgen anbrach und die Ersten erwachten, lag definitiv die Abreise in der Luft. Man konnte es förmlich spüren. Also noch ein letztes Frühstück, wobei die Mädels nur schwer zu wecken waren und wie eine Maschinenpistole über die Uhrzeit meckerten, dann beratschlagten Pascal und Jana noch einmal den Tagesplan.

Etwa eine Stunde später drangen Katja und Maia, sowie Kim und Amy noch einmal in die Stadt ein. Sie erzählten die Menschen, auf die sie trafen und die nachfragten, sie seien auf der Durchreise und wollten sich einfach mal die Stadt anschauen. Es ging nicht mehr darum, Spuren vom Schatten zu finden. Der schien definitiv besiegt. Nein. Es ging darum herauszufinden, ob die Leute in irgendeiner Form ihr Erlebnis an die Öffentlichkeit bringen wollten.

Dem war jedoch nicht so. Egal mit wem sich Kim oder Maia unterhielten, keiner schien auch nur eine Erinnerung daran zu haben, dass da etwas so mächtig schiefgelaufen war. Einzig das Krankenhaus wurde immer wieder erwähnt. Da war es aber eher die Verwunderung, dass niemand den Abriss mitbekommen hatte. Doch egal wer sich da gewundert hatte, einhellig waren allesamt der Meinung, es wäre auch an der Zeit gewesen, dass dieses marode Etwas verschwand.

Für Kim kam das überaus überraschend. Sie war ja schon bei vielen solcher Einsätze dabei gewesen und hinterher musste oftmals Kohle in die Hand genommen werden, damit niemand etwas davon an die Presse weitergab, oder sonst wie darüber sprach. Hier schien es aber wirklich so zu sein, dass niemand sich daran erinnern konnte. Nein, es wunderte sich anscheinend auch niemand darüber, dass es viele Schäden in der Stadt gab.

Amy versuchte das zu erklären. Pascal hatte da so eine Fähigkeit. Wenn der sagte, es wäre etwas so, dann war es auch so. Wenn man mal davon absah, dass bei dem Einsatz dann doch Schäden an den Freunden aufgetreten waren. Er hatte aber insofern Wort gehalten, dass niemand sterben würde. Vielleicht hatte Amy seine Wort auch nur etwas zu wörtlich genommen.

Kim konnte ihre Aussagen nur schwer akzeptieren. Okay, er mochte vielleicht so etwas vorhersehen können. Sie kannte unglaublich gute Analysten, die ebenfalls Dinge aus mageren Fakten vorhersagen konnten. Damit hatte sie also keine Probleme. Warum aber hier keiner einen Gedanken daran verschwendete, dass sehr viele Autos kaputt auf der Strasse standen, einige Häuser viel abbekommen hatten und eben das Krankenhaus weg war, dass konnte sie nicht nachvollziehen.

Irgendwie wurde es sogar noch absurder, als Kim und Amy an einem Bistro vorbei kamen, der Besitzer dort gerade Trümmer zusammenfegte und sie auf ein Frühstück einlud. Eigentlich hatten die Beiden nur wissen wollen, was mit seinem Laden passiert war. Amy kannte den Laden. Während einer Erkundung war sie drinnen gewesen und da war richtig was im Arsch. Ein richtig wüster Kampf musste da getobt haben. Der Besitzer meinte jedoch nur, so etwas käme schon vor. Hin und wieder würde seine Kundschaft über die Strenge schlagen.

Das mochte bei einer Kneipe nachvollziehbar gewesen sein, aber in einem Bistro? Hier gab es nicht einmal Alkohol zu kaufen. Selbst wenn, es war ja hinlänglich bekannt, dass russische Staatsbürger äusserst trinkfest waren. Kim und Amy lehnten ab. Immerhin hatten sie erst gefrühstückt. Der Besitzer akzeptierte das zwar, bestand aber darauf, den Beiden etwas mit auf den Weg zu geben. Etwas war gut. Er kam nach einigen Minuten aus seinem Laden, hatte eine grosse Tüte dabei und darin befanden sich gleich mehrere gut belegte, grosse Sandwichs und Trinkpäckchen mit Kakao.

Wer Amy kennt dem sollte klar sein, die Beiden waren noch nicht hinter der nächsten Strassenecke, da hatte sie schon ein Sandwich aus der Tasche gefischt und war am essen. Kim fragte, wie sie bei ihrem Appetit diese Figur halten konnte. Amy, die sich natürlich nicht die Mühe machte, erst den Mund zu leeren, erzählte Kim davon, wie es vor ihrem Umzug nach Neunburg ausgesehen hatte. Sie war zwar nicht dick gewesen, aber hatte doch überall Polster. Das machte Kim natürlich neugierig. Ihre Figur war makellos, doch lag das an Disziplin und viel Training. Amy konnte den Grund für ihre Figur auch problemlos, ohne nachdenken zu müssen nennen. Sie wurde sehr viel gefickt! Dabei stellte sie klar, dass es wirklich um ficken ging. Also richtig harte Action in verschiedenen Stellungen, was eben einfach schweisstreibend war. Gut, natürlich trainierte auch sie und an den Wochenenden war auch immer schwer Einsatz gefragt, wenn die Rennen stattfanden. Aber allgemein machte sie ihre Figur an den stark gesteigerten Kalorienbedarf durch das ficken fest.

Bei Katja und Maia sah die Lage sehr ähnlich aus. Nirgendwo machte sich jemand Gedanken über die Schäden. Alle konnten dafür Gründe nennen, die zwar oft nicht wirklich den Schäden zugeordnet werden konnten, aber für die Einwohner galten sie. Auch ihnen wurde viel Gastfreundschaft entgegengebracht. Zwar bekamen sie nichts zu essen, aber die Freundlichkeit der Bewohner war spürbar. Die Frage war nur, war es vorher schon so, oder hatte der Schatten in der Hinsicht etwas verändert. Oder war es Pascal gewesen? Katja wollte das nicht ausschliessen.

Gegen Abend gab es noch eine Abschlussbesprechung. Jana und Pascal waren gleichermassen der Meinung, die Mission sei erfolgreich abgeschlossen und man könne nun die Heimreise antreten. Alles an Equipment wurde verstaut, wobei die Mädels um Jana halfen, dann hiess es Abschied nehmen. Amy demonstrierte dabei, wie nah sie gelegentlich am Wasser gebaut war. Sie kannte die Mädels noch nicht lange, dennoch flossen viele Tränen beim Abschied. Jana hingegen konnte ebenfalls eine Träne nicht zurückhalten, als sie zum Abschied noch einmal Perry umarmte. Sie würden sich wiedersehen, dass versprach sie ihm.

Viper, Amy und Mario sassen im Cockpit des Flugzeugs. Die Triebwerke liefen, sie waren bereit für den Start. Jana war bereits abgehoben und schwebte neben der Startbahn, mit etwas Abstand neben dem Flugzeug. Viper drückte die Schubkraftregler nach vorne und Mario aktivierte die Nachbrenner. Selbst in Janas Helm war es deutlich zu hören. Die Nase der Maschine stand in Startposition, dann löste Viper die Bremsen. Jana, Natascha und Kim staunten nicht schlecht, mit welcher Leistung die Maschine beschleunigte. Zudem konnten sie es kaum fassen, nach welch kurzer Startstrecke sich schon die Nase hob und dieses majestätische Geschoss in den Himmel aufstieg. Jana nahm sofort die Verfolgung auf.

Kurz darauf flogen die Beiden Maschinen Seite an Seite. Der Hubschrauber gab alles, was er nur konnte. Das Flugzeug hingegen hatte die Nase etwas gehoben. Es war noch zu langsam, für normalen Horizontalflug. Für Viper aber kein Problem.

»Formationsflug mit so einem Vogel. Hab ich auch noch nicht gemacht!«

Meldete Jana über Funk.

»Und ich hab noch keinen Hubschrauber mit diesem Tempo gesehen!«

Gab Viper zurück.

»Ja, gell? Wir können ganz gut mithalten!«

Viper, Amy und Mario lachten.

»Mithalten? Süsse, ich hab hier eine Stall-Meldung nach der anderen. Die Kiste würde gerne schneller fliegen!«

Mario schaltete sich ein.

»Der übertreibt. Wir fliegen zwar wirklich fast mit Standgas, aber so dramatisch ist es nicht!«

»Dafür können wir senkrecht landen und starten.«

Jana wirkte irgendwie eingeschnappt.

»Ausserdem habt ihr Waffen und das alles. Gut, hatten wir auch mal, aber eigentlich ist das ja eine ganz friedliche Maschine.«

»Jetzt hört auf anzugeben! Das wir haben einmal ein Flugzeug und einmal ein Hubschrauber. Ich persönlich bin sehr froh, dass ihr diesen coolen Hubschrauber habt! Hat uns das Leben deutlich vereinfacht!«

»Amy hat Recht! Ich bin auch dankbar, dass ihr da wart.«

»Das kann ich auch nur zurück geben. Freut mich wirklich, euch kennengelernt  zu haben!«

Man konnte Kim sogar über Funk anmerken, dass sie wirklich traurig über den Abschied war.

»Gut. Dann zeigt mal, was der Vogel wirklich drauf hat!«

Viper grinste Amy an.

»Roger!«

Sagte er grinsend und drückte die Schubkraftregler wieder ganz nach vorne. Jana staunte nicht schlecht, als der Vogel sofort unglaublich beschleunigte. Als dann noch die Nachbrenner zündeten, war die Kiste, trotz eines steilen Aufstiegs, sehr schnell ausser Sicht. Jana, Natascha und Kim schüttelten Wortlos den Kopf. Dann drehte Jana ab und nahm Kurs auf den Stützpunkt. Dort waren die Abbauarbeiten schon in vollem Gange. Es ging jedoch nicht zurück in die Heimat. Der nächste Einsatz wartete bereits!

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