Weiter mit der Besichtigung

Das Alles geschah in nur wenigen Sekunden. Perry bemerkte zwar, dass seine Frau gebannt zu dieser Örtlichkeit schaute, aber es war nicht auffällig genug, um sie danach zu fragen. Das Katja dabei fast ein Orgasmus widerfuhr, konnte er nicht erahnen.

Was war Katja dann so froh, als Viper den Kurs änderte und die Fahrt weiterging. Sie war tatsächlich an dem Punkt, wo sie um ein Haar Perry an Ort und Stelle hätte nageln müssen. Das war einst eine so intensive Erfahrung für sie gewesen, dass sie noch heute die Nachwirkungen spürte. Allerdings musste sie schmunzeln, als sie noch ein bisschen an damals dachte. Denn seltsamerweise, Fabrizio kam so ziemlich jeden Tag irgendwo bei ihr an. Es kamen aber auch immer wieder neue Jungs etwa in seinem Alter, die ebenfalls ihr Glück, zumeist mit Erfolg, versuchten. So im Nachhinein betrachtet war klar, wo die herkamen und warum sie es ausgerechnet bei ihr versucht hatten. Das störte Katja jedoch nicht.

Die Sache mit der Besichtigung hatte jedoch auch einen Haken. Ja, es blieb weiterhin beeindruckend schön, aber viel Abwechslung gab es im Prinzip nicht.

»Ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich habe für heute genug gesehen.«

»Ich eigentlich auch Maia. Wer ist dafür, dass wir zurückfahren?«

Amys Frage musste nicht beantwortet werden, die Gesichter sprachen Bände. Viper drehte also das Boot um und drückte den Gashebel ganz nach vorne.

Anfangs war das lustig. Der See war an dieser Stelle wirklich sehr glatt und das Boot schoss wie eine Rakete über das Wasser. Auch als sie an der Wasserburg vorbei düsten, war noch alles einwandfrei, doch kaum ging es um die Landzunge, wurde die See rauer, was man durch echt unangenehme Schläge spürte.

Die, die hinten im Boot sassen, bemerkten es weniger. Doch Katja und Amy, die ja ganz vorne lagen, merkten jeden Schlag im Kreuz, obwohl die Sitze eigentlich gut gepolstert waren. Amy rollte sich zur Seite, um besser nach hinten schauen und Viper informieren zu können. Doch sie sah etwas, was unglaublich lustig und eklig zugleich war.

Der arme Derrick hatte ganz offensichtlich wieder mit seinem Magen zu kämpfen. Vielleicht hatte er sich deshalb hinten auf einen der beiden Sitze neben dem Motor gesetzt. Sein Kopf hatte er zur Seite gedreht und etwas vorgebeugt, der Rest sass ganz normal da, während er Schwall um Schwall seines Mageninhaltes über die Bordwand feuerte.

»Viper, mach mal langsamer! Du brichst uns hier vorne ja das Kreuz!«

Manchmal verstand Viper Amy einfach nicht. Warum war die nur manchmal so ein Weichei? Er wusste doch, dass hohe Geschwindigkeiten genau ihr Ding waren und die paar Erschütterungen, die sie hier einstecken mussten, da hatte sie schon viel schlimmeres in ihrem Leben erlebt! Aber nein, sie wollte es jetzt langsamer haben.

Eigentlich wollte Viper meutern und schaute zu den Anderen. Doch die sahen ähnlich unglücklich aus wie Amy. Als er dann noch Derrick sah, der immer noch in regelmässigen Abständen den Weg markierte, zog er den Gashebel dann doch zurück.

Dann kam das, was Viper immer schon sehr unschön fand. Polizei! Ja, die gab es sogar auf dem Wasser und da hatten die eine echt unschöne Angewohnheit. Sie fuhren einfach Kollisionskurs auf das Boot zu. Viper, der bis zum letzten Moment überhaupt nicht wusste, was da auf ihn zu kam, wurde nur deshalb langsamer, weil er gerne übergesetzt hätte, um dem Fahrer mal die angenehmen Temperaturen des Sees zu demonstrieren. Doch als herannahende Boot schliesslich doch längsseits ging, sah er die Aufschrift. Die Wasserpolizei.

Die Boote wurden vertäute und Viper fand es nicht so wirklich komisch, dass da neben dem Typ, der zu reden begann, auch noch zwei mit richtig fetten Waffen zugegen waren. Auch Amy sah diese und dachte sich nur, die wären schnell entwaffnet und besiegt. Seit der Insel hatte Amy da eine ganz eigene Einstellung.

Das Problem dabei war, Viper verstand ja kein Wort von dem, was die da erzählten. Maia stand auf und fing ebenfalls an zu sprechen. Es ging hin und her und Alle im Boot gingen davon aus, die wären sich gerade übel am streiten.

»Viper, gib mal dein Führerschein!«

Viper griff in seine Hose und holte das Teil heraus, was Pascal ihm gegeben hatte. Er reichte es Maia und die dem Ordnungshüter.

»Noch die Papiere vom Boot!«

»Bitte was? Wo sind die?«

Pascal kam zu Viper, bückte sich und die Mädels konnten nicht anders als daran zu denken, dass Pascal für dienen Blowjob die korrekte Position eingenommen hatte und sie mussten grinsen. Pascal hingegen suchte nur eine Mappe, die in einem Fach unter dem Lenkrad verstaut war. Dort förderte er eine Ladung Papiere heraus und gab sie Maia. Die reichte sie weiter und kurz darauf wurde wieder heftig geredet.

Es kam der Moment, wo die Diskussion offensichtlich sehr hitzig wurde. Mario, Waldemar und Luigi suchten nach Schutz, während Amy, Rebekka, Janine und natürlich Viper sich für einen Kampf vorbereiteten. Eigentlich, drei so Typen gegen diesen geballte Power, war kein wirklich fairer Kampf. Aber, wenn die es so wollten, sollte es so sein.

Maia bekam die ganzen Papiere zurück, drehte sich um und sah, wie die Mädels und Viper schon in Formation standen und bereit waren für einen Angriff.

»Hey, ganz ruhig, alles prima!«

Alles prima? Die Mädels und Viper verstanden die Welt nicht mehr. Die hatten sich doch gerade gefetzt, wie es heftiger kaum sein konnte. Wieso war alles prima?

Tatsächlich lösten die Männer wieder die Taue und kurz darauf fuhr das Boot davon. Ungläubige Blicke ruhten auf Maia.

»Was?«

Fragte diese genervt.

»Was? Ihr seit euch da doch fast an die Gurgel, warum ist alles prima?«

»An die Gurgel? Wer wollte hier wem an die Gurgel?«

»Na der dir, oder umgekehrt, oder wie auch immer?«

»Wie kommst du denn auf das schmale Brett?«

Keiner sah, dass Pascal sich das lachen mit aller Macht verkneifen musste. Natürlich hatte er verstanden, was die da geredet hatten.

»Ähm, also ich bin auch davon ausgegangen, dass wir hier gleich dazwischen gehen müssen.«

»Aber warum Amy?«

»Warum? Na so lautstark wie ihr da wart und dieses wilde fuchteln mit den Armen und was weiss ich.«

Maia verstand nicht.

»Die haben die Papiere geprüft. Anscheinend werden hier sehr viele Boote gestohlen, oder es sind sehr viele gestohlene unterwegs. Daher die Abfrage bei der Zentrale und währenddessen haben wir uns drüber unterhalten, dass unser Boot Power hat und wie hier seit kurzem Urlaub machen, den See jetzt begutachtet haben und jetzt zurückfahren, um was essen zu gehen.«

Niemand konnte das glauben.

»Ich dachte echt, gleich springen die mit gezogenen Waffen zu uns rüber.«

»Aber nein Janine. Italiener sind feurig, auch in der Sprache. Das war echt nur ein ganz harmloses Gespräch um die Zeit zu überbrücken, bis die Papiere kontrolliert sind.«

»Und der Führerschein ist okay?«

»Offensichtlich. Der hat ja nichts beanstandet, oder?«

»Irgendwann musst du mir erzählen, wie du das gemacht hast Pascal.«

Der Grinste nur.

»Hat hier jemand was von Essen erzählt? Viper, bring uns mal zurück, denn ich hab langsam wieder Hunger!«

Viper nickte, startete den Motor und gab wieder Gas. Da gab es jedoch ein kleines Problem, als sie das Boot an der Boje festgemacht hatten.

»Wie kommen wir da eigentlich rüber?«

Waldemar hatte es auf den Punkt gebracht. Hier gab es keinen Steg oder so.

»Schwimmen. Ich würde dann mal sagen, wie gehen in dem Ort hier essen und gucken, ob wir dort auch gleich ein Schlauchboot finden.«

Schlauchboot, feurige Italiener, Katja hatte schon wieder dieses Jucken in ihrem Intimbereich. Einer der Jungs würde sich da nachher noch warm anziehen müssen, doch im Moment gab es nur eines zu tun.

Derrick sprang mit einer eleganten Wende ins Wasser. Ihm folgten die Anderen, bis schliesslich auch ein Waldemar, wenn auch hinten über die Leiter, ins Wasser stieg und die Truppe an Land schwamm. Weit war es nicht und das Wasser war auch toll, doch natürlich fand es Waldemar absolut unnötig und Spass machte es ihm auch nicht.

Print Friendly, PDF & Email

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert