Alexis verrückte Idee

Die Frage, was denn da los war, sollte ein Thema für den gesamten Morgen werden. Nachdem sich alle im Wohnzimmer bei Markus versammelt hatten, platzte Alexis mit einer Bombe heraus, die ihre Freunde so ein wenig an ihrem Verstand zweifeln liessen.

»Cool. Da wir jetzt alle da sind, kann ich euch ja von meiner Idee erzählen, die ich die Nacht gehabt hab!«

»Bitte Schatz, lass doch den Blödsinn! Ich bereue es echt, dir davon was erzählt zu haben!«

»Tja mein Schatz, ein ausgesprochenes Wort kann man nicht mehr zurücknehmen. Ausserdem hat dir letzte Nacht die Idee auch noch gut gefallen!«

Jerry verschränkte die Arme.

»Hallo? Du hattest meinen Schwanz im Mund! Sorry, aber da gefällt mir dann so ziemlich alles, wie du weisst!«

Leichte Kichern ertönte von den Anderen. Besonders von Elena, die ja ebenfalls von sich behaupten konnte, einen Schwanz im Mund gehabt zu haben. Der Schwanz sogar, wenn man nach ihr ging.

»Jetzt musst du damit leben. Also Leute. Mein baldiger Mann hat mir gesagt, dass er gute Kontakte in Ägypten aufgebaut hat. Es wäre ihm also möglich, mit etwas Kleingeld quasi die ganze Pyramide für uns zu buchen. Wäre das nicht geil, wenn ich ihm in der Pyramide das Ja-Wort geben würde?«

Da war dieser Moment, wo Alexis Freunde nicht so genau wussten, ob sie nun auf den Arm genommen werden, Alexis einfach nur einen Hirnschaden hatte, oder alles nur ein Traum war. Überraschenderweise meldete sich Waldemar als Erster zu Wort.

»Wenn meine Meinung dazu von Belangen sein sollte, ich halte diese Idee für wahrlich grandios! Ich bin zwar kein Anhänger irgendwelcher mystischen Theorien über diese Bauwerke und sehe sie in der Tat als Gräber an, doch hat die Symbolik einen gewissen Reiz! Die Pharaonen liessen sich in diesen Gräbern bestatten, um ewiges Leben zu erlangen. Eine von euch an selbem Ort geschlossene Ehe könnte ebenfalls eine ewige Verbundenheit prophezeien! Wie ihr mich wahrscheinlich kennt, bin ich ein rationaler Mensch und deshalb sage ich, ein solcher Ort wäre angemessener, als eine normale Kirche!«

Alle Blicke ruhten auf Waldemar. Gerade von ihm hätte das keiner gedacht.

»Ich verstehe dich richtig Süsse? Anstatt hier zu heiraten, wie du es ja schon geplant und vorbereitet hast, willst du jetzt alles kippen und auf die Schnelle eine Hochzeit in einer Pyramide starten?«

»Ich kippe gar nichts Amy! Standesamtlich heiraten wir weiterhin hier, feiern dann und was alles dazu gehört. Aber anstatt Kirchlich hier zu heiraten, tun wir das eben in einer Pyramide. Den Flug könntet ihr uns ja als Hochzeitsgeschenk spendieren!«

»Der Flug ist das kleinste Problem. Ägypten, da sind wir und rund einer Stunde. Wir könnten also Morgens hinfliegen, ihr könntet heiraten und Abends wären wir wieder zurück. Aber eben, macht das alles Sinn?«

»Viper, macht überhaupt irgendetwas einen wirklichen Sinn, wenn es um die Liebe geht?«

Da hatte Alexis in ein Wespennest gestochen und Waldemar liess die Wespen auch schon von der Leine.

»In der Tat ist es ein sehr schmaler Grad, Liebe und Wahnsinn voneinander zu trennen! Als Beispiel kann ich anführen, ein Partner opfert sich aus Liebe für den Anderen. Resultat ist, wenn es dem anderen Partner möglich wäre, würde er sein Leben für das seines Partners opfern. Ergo, im Prinzip ist es sinnfrei, sich für seinen Partner zu opfern. Aber, die Liebe lässt solche irrationalen Handlungen als logisch erscheinen!«

»War ja klar. Waldi kommt wieder mit dem Vorschlaghammer!«

»Ist korrekt Donald. Aber ich muss ihm zustimmen. Liebe veranlasst die Menschen tatsächlich dazu, auch total dummes Zeug zu machen und es auch noch richtig zu finden.«

»Sag ausgerechnet der, der eine Fernbeziehung führt!«

»Genau Derrick! Damit beweise ich meine Aussage!«

»Mag ja alles sein. Aber, was haltet ihr denn von der Idee?«

»Ich weiss nicht Süsse. Ist schon ein bisschen speziell!«

Katja nahm Perrys Hand und er konnte seinen Ring an ihr spüren. Wie durch eine telepathische Verbindung wusste er ganz genau, was sie da von ihm wollte.

»Auch wenn ich mich jetzt nicht direkt zu diesem Kreis zählen kann, man muss es mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Viper, du hast es eben selbst gesagt. Ein Flug nach Ägypten ist auch von hier ein Katzensprung mit eurem Vogel. Ich hab euch schon für weit dämliches Zeug mehr Geld ausgeben sehen. Also, warum sollte man so etwas nicht starten? Es ist extravagant, keine Frage. Das war es bei mir und Katja nicht. Aber, wie bei uns würde es etwas sein, was man nicht einfach so wiederholen kann! Ich für meinen Teil sage, die Möglichkeiten sind da, also können wir es auch machen!«

Rebekka kam zu Perry und legte ihm die Hand auf die Schulter. Der war total entsetzt weil er so gar keine Ahnung hatte, was da nun folgen würde.

»Perry, es stimmt. Eigentlich gehört ihr so nicht zu uns. Weder habt ihr die finanziellen Mittel, noch so ein Flugzeug. Aber, ich spreche da hoffentlich auch für die Anderen, wir seit mittlerweile schon weit mehr als normale Freunde für uns! Ihr seit genauso gestört wie wir und wir können uns mit euch identifizieren. Also, wenn du von dem Flugzeug, oder Geld sprichst und wir sagst, also euch mit einschliesst, dann würde ich das unterstützen und toll finden!«

Perry war schockiert. Aber auch seine Freunde konnten es kaum glauben. Auf jeden Fall fühlten Alle das gleiche. Sie waren so etwas wie eine grosse Familie!

»Ich unterstützte das sehr gerne Rebekka. Aber, hier geht es gerade um mich. Also bitte, bleib bei dem Thema!«

»Wir machen das! Vielleicht ist es eine beknackte Idee, kostet mehr Geld als notwendig, aber wenn du es willst Alexis, dann stehe ich hinter dir!«

Amy war beeindruckt. Solche Worte von Phillip? Dem war doch so etwas eigentlich ziemlich egal!

Es dauerte runde fünf Minuten voller Schweigen und Blicke untereinander, dann schaute Viper Alexis durchdringend an.

»Alles klar! Dann gibt es eben eine Hochzeit in der Pyramide! Warum auch nicht?«

Jubel brauch aus. So ein Punkt, den Waldemar nicht verstand. Es war eigentlich nichts passiert, was Jubel, oder Beifall gerechtfertigt hätte, dennoch tobte der Bär. Ihm kam jedoch noch etwas anderes in den Sinn.

»Wenn ich fragen darf, wäre bei einer Begehung vielleicht auch eine Besichtigung möglich? Ich bin kein wirklicher Experte, aber wenn ich die Gelegenheit schon habe, möchte ich auch ein wenig meinen Forschertrieb stillen!«

Jerry lachte.

»Waldemar, wenn wir dort sind und die bezahlt haben, dürften wir wahrscheinlich auch die Wände weg sprengen. Denen geht es nur um Bestechungsgelder und ich werde nicht zu wenig auf den Tisch legen!«

»Also wenn es nur ums Geld geht, dann finanzieren wir dir eine kleine wissenschaftliche Exkursion. Unter der Voraussetzung, du zeigst bei der Hochzeit auch ein paar Emotionen!«

Waldemar schaute Rebekka siegessicher an.

»Ich werde Emotionen zeigen, meine liebste Rebekka, doch weiss ich noch nicht, ob sie dir zusagen werden!«

Rebekka verschränkte die Arme.

»Dann anders. Wenn du freudige Gefühle zum Ausdruck bringst, steigt meine Bereitschaft Geld in deine Forschung zu investieren. Klar soweit?«

Die Siegessicherheit in Waldemar flaute ab. Rebekka hockte anscheinend am längeren Hebel. Auf die Idee, von seinem eigenen Geld etwa zu verwenden, kam er gar nicht.

»Nun, okay. Darauf kann ich mich notgedrungen einlassen Rebekka. Indem Fall habt ihr meine Zustimmung. Mario, du hast ja noch deinen Roboter, oder?«

Die Antwort gab Derrick.

»Waldi, der halbe Frachtraum unseres Vogels ist voll irgendwelcher Messgeräte und sonstigem Blödsinn. Der gute Mario sagt immer, besser man hat es dabei und braucht es nicht, als umgekehrt.«

Katja lachte.

»Das sage ich immer bei Kondomen!«

Da lachte dann Claudia.

»Also ob du jemals umsonst Kondome dabei gehabt hättest!«

Die Stimmung hellte sich immer mehr auf.

»Aber Waldi, mach dir da mal keine Sorgen. Ich hab so viel Zeug dabei, damit können wir unglaublich viel in der Pyramide anstellen! Ich freue mich auch schon richtig darauf! Da gibt es bestimmt so einiges, was man noch erforschen kann!«

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