Enttäuschende Area 51

Während Rasmus mit seiner Selbstbeherrschung kämpfte, kämpfe die Gruppe in der Area 51 mit der Langweile. Aisha hatte mit Mario zusammen das kaputte Teil ausgebaut und einem der Leute übergeben. Das exakte Ersatzteil war nicht vorhanden, würde aber angefertigt werden, die Leute sollten ein bisschen warten.

»Wer hätte das gedacht. Wir sind hier an einem der geheimnisvollsten Orte der Welt und ich sterbe gleich vor Langeweile!«

»Bin deiner Meinung Donald. Ich hab mir schon oft vorgestellt, wie es wäre hier zu sein und was ist nun? Nichts! Alles Kacke. Auf einem normalen Flughafen ist mehr los!«

»Jerry, was hast du denn für Probleme? Das hier ist militärisches Sperrgebiet. Dachtest du, nur weil ich uns hier eine Landeerlaubnis beschaffen kann, dürfen wir auch überall reinschauen?«

»Ich weiss nicht Pascal. Ich hatte nur irgendwie den Gedanken, dass es hier irgendwie spektakulärer wäre!«

»Also ich hab mir das so gedacht hier. War ja damals auf der Insel nicht anders. Wenn jemand unbefugtes kam, sah der nur das, was er offiziell sehen durfte. Die ganzen geheimen Anlagen waren im Berg und hätten Amy und die nicht die männliche Schwäche ausgenutzt, wäre die auch nie hinter das Geheimnis gekommen!«

Nach Aishas Worten schaute Katja sich um. Pascal ging neben sie.

»Vergiss es! Selbst wenn du einen dazu kriegen würdest, dich irgendwo hinzuführen, ab einer bestimmten Grenze würde erst ein Warnschuss genau vor deinen Füssen landen und der die nächste Kugel würde aus deinem Kopf einen Haufen Einzelteile machen. Lass es einfach!«

»Sehr lustig. Warum habe ich nur so das Gefühl, dass du da schon überall drin warst, mein lieber Freund Pascal?«

»Nicht überall Katja. Aber ja, ich habe schon ziemlich viel hier gesehen!«

»Ach ja? Aliens und so?«

Pascal fing an zu lachen.

»Hört doch mal auf mit dem Blödsinn! Nein, keine Aliens! Aber Flugzeuge, an denen hier gearbeitet wird. Zwar würde ich gerne behaupten, die wären irgendwie spektakulär, aber damit würde ich lügen!«

Waldemar hatte sich bislang nur sehr intensiv umgeschaut. Nun sprach er.

»Also, meine Freund, nachdem ich mir soweit alles genau angeschaut habe muss ich zugeben, hier gibt es nicht einmal eine Spur, die auf etwas ungewöhnliches Hindeuten würde!«

Das machte die Anderen natürlich neugierig.

»Was für Spuren sollte das sein Waldi?«

»Ganze einfach, mein lieber Perry. Jegliche Art von Fluggerät, welches aus eigener Kraft in die Luft steigen kann, benötigt einen Antrieb. Wie Newton ja bereits treffend bemerkt hat, Masse ist träge, die will in ihrem Zustand verbleiben. Also, um Masse zu bewegen muss man etwas Anderes in Bewegung versetzten. Sei es mittels eines Propellers, eines Strahltriebwerks, oder eines Fan. Betrachtet man nun die Startbahn, so erkennt man zweifelsfrei Spuren von heissen Abgasen der Flugzeuge. Insofern scheint es hier keine Technologie zu geben, die ein besseres Antriebsprinzip verwendet. Ergo, hier dürfte es nichts geben, was mit einem uns unbekannten Antrieb betrieben wird!«

Diese Aussage von Aisha nicht korrekt.

»Moment Kollege! Ich kann meinen Vogel so starten, dass der Abgasstrahl keines Wegs die Bahn berührt! Folglich würdest du keine Spuren finden!«

»Das habe ich natürlich berücksichtigt Aisha. Es geht aber weniger um die Spuren die man nicht sieht, als um jene, die man sieht! Überlege dir folgendes. Würden hier Antriebe verwendet werden, die keine Spuren auf der Bahn hinterlassen, dann wären diese nicht so deutlich zu erkennen. Durch das Rollen wären wie mittlerweile verblasst, verwaschen, oder sonst wie verunstaltet. Sie sind aber relativ frisch. Sprich, Hier werden noch die uns bekannten Antriebe verwendet und dementsprechend ist davon auszugehen, sollte es auch andere Varianten hier geben, sind diese noch nicht serienreif!«

Tatsächlich leuchtete das Aisha ein. Jerry jedoch nicht.

»Ach ja? Wer sagt denn, dass die hier nicht grossflächig Flugzeuge starten und landen, von denen sonst niemand etwas mitbekommt?«

»Ebenfalls die Spuren, mein lieber Jerry. Man könnte natürlich annehmen, die zu sehenden Spuren wurden von den Verkehrsmaschinen verursacht, welche den Personalwechsel bewerkstelligen. Doch dagegen spricht, dass auch Spuren in der Nähe der Mittellinie zu finden sind. Diese können nur von einem Antrieb im Rumpf verursacht worden sein, was schlussendlich gegen Verkehrsmaschinen spricht.«

»Ist doch aber auch egal. Wir sind hier, dachten wunderst was wir hier für Geheimnisse finden und langweilen uns jetzt zu Tode. Das ist Murks!«

Perry nahm seine Frau bei der Hand.

»Schatz, da oben gibt es Betten. Willst du der erste Zivilist sein, der in der Area 51 gefickt wird?«

Sofort standen Donald, Derrick, Viper und auch Jerry Spalier. Auch Pascal kam näher, doch aus einem anderen Grund.

»Leute, kein Rudelbumsen in der Area 51! Sorry, aber da muss ich deutlich mein Veto einlegen!«

Pascal musste beim Sex sein Veto einlegen? Kommentarlos traten alle wieder von Katja zurück und verwarfen den Gedanken. Da musste etwas gravierendes dahinter stecken, sonst hätte Pascal das nicht gesagt.

Okay. Thema Sex in der Area 51 war vom Tisch. Wie sollte man sich sonst die Zeit vertreiben? Katjas Gedanke war, reingehen und schlafen. Aber irgendwie, sie war in der Area 51 und auch wenn das jetzt nichts war, so wie unbedingt einmal hinwollte, hier etwas verpassen wollte sie auch nicht.

Dann gab es doch noch etwas Zerstreuung. Ein hochdekorierter Mann gehobeneren Altes kam zu der Gruppe, schaute erst zu Aisha, dann zu Katja.

»Dürfte ich fragen, wer von ihnen Aisha ist?«

Aisha schaute verängstigt zu Pascal, doch der nickte nur zuversichtlich.

»Ich. Ich bin Aisha!«

»General John! Aisha, ich wurde offiziell damit beauftragt, ihnen ein Angebot zu unterbreiten. Uns sind ihre Leistungen im Bezug auf Flugzeug- und Antriebsentwicklung bestens bekannt und auch diese Maschine ist für uns natürlich nicht fremd. Das Angebot lautet, wollen sie für ein Jahr festes Mitglied im Entwicklerteam der Nellis Airforce Base werden und hier in dieser Anlage tätig sein?«

Aisha verlor die Farbe. Das war ein ziemlich krasses Angebot, denn angeblich wurden hier ja die geheimsten und potentiell besten Flugzeuge der Welt gebaut. Okay, sie sah das etwas anders, aber so sagte man eben. Das würde aber unweigerlich nach sich ziehen, dass sie hier her ziehen müsste, mindestens für ein Jahr und in der Zeit würde sie weder ihre Freunde, noch ihr Flugzeug sehen und konnte sich auch nicht um das Arsch kümmern.

»Das ist ein sehr verlockendes Angebot und ich fühle mich auch sehr geehrt, doch muss ich ablehnen. Dieses Flugzeug ist alles, was ich in meinem Leben realisieren wollte und es gibt noch viel daran zu verbessern.«

»Selbstverständlich, würden wir ihnen für ihre Maschine einen Hangar zur Verfügung stellen und sie könnten über die gesamten Ressourcen der Anlage verfügen, um auch ihr Flugzeug zu verbessern!«

Aisha fiel fast um. Die gesamten Ressourcen der Anlage? Das war heftig! Selbst damals auf der Insel hatte sie nicht im Ansatz so viel zur Verfügung. Hier an der Maschine weiterzubauen, würde das Teil ganz schnell noch viel besser werden lassen. Doch da war noch der Punkt, dass Militär hatte seine Finger im Spiel und das Flugzeug sollte friedlich eingesetzt werden. Es war nun schon einmal missbraucht worden und das sollte auch das letzte Mal gewesen sein.

»Vielen Dank für das Angebot, aber nein. Mein Flugzeug wurde schon einmal mit Waffen ausgerüstet und hat Leid verursacht, dass will ich nicht.«

»Und wenn ich ihnen garantiere, dass sie frei über die Entwicklung an ihrer Maschine entscheiden dürften?«

»Dann würde ich dennoch an Technologien arbeiten, die bewaffnet werden. Es tut mir wirklich leid, aber dass will ich nicht!«

Der General machte einen energischen Schritt auf Aisha zu. Man merkte deutlich, dass er es nicht gewohnt war, Wiederworte zu bekommen.

»Aisha, ich muss mit Nachdruck …«

Nun schob sich Pascal zwischen Aisha und den General.

»Bei allem Respekt General, die Dame hat abgelehnt! Sie ist unbescholtener, deutscher Staatsbürger, hat nichts gemacht, was dem Terrorismus zuordnen könnte und folglich haben sie kein Recht, ihr mit irgendetwas zu drohen, sie zu drängen, oder sonst wie zu erpressen! Unterlassen sie das also!«

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