Auch wenn es unglaublich schien, selbst so eine Nagelfee ist irgendwann mit der Arbeit fertig. Die Mädels standen vor dem Laden, hielten die Hände weit von sich und begutachteten das Endprodukt. Vorbeifahrende Personen mussten davon ausgehen, da stünde eine Truppe von irgendeiner Kunsthochschule und will irgendetwas ausdrücken. In Wirklich schauten sich die Mädels nur die Fingernägel an. Obwohl sie eigentlich alle fast das Gleiche sahen, hatten alle verschiedene Gedanken.
Elena fragte sich, warum sie da so lange hatte sitzen müssen. Die Nägel schienen ein wenig dicker als sonst, aber im Allgemeinen war da auch nur Nagellack drauf, so wie sie es auch selbst gekonnt hätte. Ob die Nägel jetzt wirklich besser gepfeilt waren, konnte sie nicht abschätzen. Auf jeden Fall fragte sie sich, warum so viele Menschen so einen Service in Anspruch nahmen, Geld investierten und dann ein Ergebnis hatten, was sie auch zuhause selbst erreichen konnten.
Claudia fragte sich, was sie selbst schockierte, wie sich die Nägel wohl machen würden, wenn sie diese in die feuchte Muschi eines Mädels schieben würde. Langsam machte ihr das Angst. Müsste sie nicht eigentlich daran denken, wie sich die Nägel an einem Schwanz machen würden? Wenn sie das Teil damit umschloss, oder damit über den Schaft kratzte? Nein! Claudia dachte an eine fruchte Muschi.
Amy war da pragmatischer. Sie schaute sich die Nägel an und fand sie einfach voll süss. Ice-Blue hiess die Farbe und ja, es sah wirklich herrlich aus. Das musste man der Nagelfee wirklich lassen! Überall war die Farbe gleich, man sah keine Spuren, keine Nasen, ein perfekter Lack. Allerdings, obwohl es Amy da ja wirklich nicht drauf ankam, so viel Geld für diese Arbeit? Irgendwie fand sie es voll übertrieben.
Rebekka schaute sich hingegen ihre Nägel an und fragte sich, was der ganze Aufstand eigentlich sollte. Okay, es sah nicht schlecht aus, aber da sie die Nägel ein Stück verlängert bekommen hatte, wäre sie so nicht mehr in der Lage gewesen, an ihrem Auto zu schrauben. Ergo, eigentlich ein für sie nutzloses Unterfangen. Aber auch sie stellt sich die Frage, wie würden wohl die Männer darauf reagieren?
Alexis hingegen fand es einfach toll. Aber, sie kannte es schon zu Genüge, war sie doch Stammgast in dieser Einrichtung. Sie beharrte darauf, mit gut gemachten Nägel würde man beim bedienen mehr Trinkgeld bekommen. Das wollte Amy zwar einfach nicht bestätigen, aber Alexis war davon einfach nicht abzubringen.
Bliebe noch Janine. Die war regelrecht verliebt in ihre Nägel. Vom linken, kleinen Finger an begutachtete sie jeden Einzelnen akribisch und suchte nach Fehlern. Es waren einfach keine zu finden. Jeder Nagel war perfekt und sie wusste auch instinktiv, welchen sie zu welcher Stimmung zeigen musste. Wieso hatte sie sich so lange vor so einem Laden gedrückt? In Neunburg gab es hunderte dieser Läden. Alleine der Weg ins Büro war damit gesäumt. Sie hatte sich die Nägel auch nicht verlängern lassen, so dass es auch beim schrauben keine wirklichen Probleme gegeben hätte. Also, für sie war jetzt schon klar, sie war nicht zum letzten Mal in so einem Laden!
Doch Alexis hatte es eilig. Schon kurz darauf betraten die Mädels einen Laden für Schmuck, dessen kleinstes Preisschild die Entfernung Erde Mond zu beschreiben schien. Oder, man hatte beim Preis einfach das Datum mit eingerechnet. Dabei war es nur ein schmaler, wirklich super schmaler Ring, den man am Finger wahrscheinlich nicht einmal wirklich sah. Aber gut, Geschmäcker waren verschieden und es gab mit Sicherheit auch Frauen, die so viel Geld für so wenig Material ausgaben.
Es ging hier auch nicht um Ringe. Da war Alexis eigen. Die Einzige, bei der es zu diesem Anlass um ein solches Schmuckstück ging, war sie. Folglich durften die Mädels sich aussuchen was sie wollten, solange man es nicht an einen Finger stecken musste.
Doch genau hier gab es dann auch ein echtes Problem. Was sollten die Mädels sich eigentlich aussuchen? Keine der Damen war sonderlich begeistert von Schmuck. Für gewisse Begebenheiten ja, aber so jetzt einfach mal was kaufen, war nun wirklich nicht so ihr Ding. Da gab es nur eins, ausprobieren! Ohrringe, insofern Ohrlöcher vorhanden waren, Halsketten und Armreifen. Die Auswahl war riesig, der Erfolg blieb jedoch aus. Lediglich Elena war von zwei grossen, silbernen Armreifen mit etwas Verzierung zu begeistern. Wohl aber, weil sie damit für Waldemar den Superheld spielen konnte.
Amy fand hingegen an einer silbernen Kette gefallen. Die war so dick, man konnte sie schon fast als Seil durchgehen lassen. Geziert wurde das Ganze von einem wirklich massivem silbernen Kreuz, welches Amy genau zwischen die Brüste ging. Irgendwie fühlte sie sich da an die Filme mit den frisierten Autos erinnert. Unter Umständen konnte das auch was für die Rennen am Wochenende sein. Bliebe abzuwarten.
Ansonsten blieb die Ausbeute Mager. Rebekka probierte gar nicht erst viel an, während Janine alles testete, was sie in die Finger bekam. Doch entweder unterstrich es ihr nicht genug ihren Girly-Look, oder machte sie zu edel. Ergo, nichts, was auch immer sie anprobierte, gefiel ihr schlussendlich an sich.
Claudia fand die ganze Geschichte irgendwie komisch. Schmuck war so etwas, was eigentlich keinen echten Sinn hatte. So hatte sie einstmals ein dünnes Silberkettchen am rechten Handgelenk. Das hatte einen besonderen Wert bei ihr, bekam jedoch bald den Spitznamen Rasur-Tester. Denn egal wie gut ein Kerl auch rasiert war, dieses kleine Ding verfing sich in dem einzigen Haar, was übrig geblieben war und verursachte Schmerzen. Auch hatte sie einmal eine Halskette, an der ihr Name mit Blockbuchstaben dran hing. Doch egal wann sie ritt, immer hatte der Kerl das Teil im Gesicht. Kurz gesagt, ausser dem Ring von Donald konnte sie sich nicht vorstellen, hier fündig zu werden.
Dennoch dauerte das Abenteuer verblüffend lange. Mit Schuld daran war Janine, die fast alles in dem Laden, was aus Silber war, irgendwo an sich haben musste. Als die Mädels draussen waren, war die Ausbeute entsprechend mager. Viel zu mager, wie Alexis fand. Sie hätte es schon cool gefunden, wenn ihre Freundinnen am Abend schön gefunkelt hätten. Aber gut, war eben nicht zu machen.
Der Plan wurde jedoch auf Rebekkas Rat hin abgeändert. Eigentlich wäre nun der Frisör dran gewesen und dann die Klamotten. Da das ziemlich unlogisch war, eilten die Mädels in ein Bekleidungsgeschäft und fingen an zu stöbern.
Hier sah die Sache ganz anders aus. Berge von Kleidung wurde mit in die Kabinen genommen und was da im Anschluss so alles wieder herauskam, verzückte sogar andere Kunden, die das Schauspiel beobachteten. Von elegant bis super sexy war alles dabei. Die Mädels kamen aus den Kabinen, begutachteten sich im Spiegel und machten sich gegenseitig Komplimente. Claudia war dabei heilfroh, dass alle Mädels die Haare offen hatten. Schon allein, diese heissen Körper in so aufreizendem Stoff zu sehen, war für Claudia nicht gerade leicht. Da noch eine entsprechende Frisur und es wäre mit ihrer Selbstbeherrschung vorbei gewesen. Glücklicherweise, da es ja noch zum Frisör ging, hatte Amy auf ihren geliebten Haarreif verzichtet, was Claudia wirklich sehr entgegen kam.
Es war schlussendlich wirklich genau entgegengesetzt zum Juwelier. Während die Mädels dort nicht fündig wurden, hätten sie hier am liebsten den halben Laden gekauft. Aber, Alexis bestand auf ein einziges Outfit. Gut, die anderen Mädels hätte das eigentlich nicht gestört, denn natürlich hätten sie sich auch alles selbst kaufen können, doch es ging hier um Alexis und wenn die eben auf ein einziges Outfit bestand, dann war das eben so.
Doch da ging dann entsprechend viel Zeit ins Land. Massives Entscheidungsdefizit war hier das Stichwort. Amy konnte sich zum Beispiel nicht entscheiden, sollte es elegant, oder sexy sein? Funktional musste es sein, als wenn es um Sex ging, sollte das problemlos zu machen sein. Aber das funktionierte sowohl mit dem schwarzen Kleid, welches ihr ins Auge stach, aber auch mit der Rock und Bandeau Kombination. Ausserdem hatte sie auch ein hautenges Kleid entdeckt, welches einen hohen Kragen und dafür fast keinen Rock hatte. Ausserdem war es aus dem gleichen Material, wie ihr Arbeitsoutfit bei Markus. Sprich, Auch wenn das Loch um Ausschnitt recht klein war, sie konnte es problemlos auf die Grösse ihrer Brüste weiten und die damit locker zum Vorschein bringen.
Nun gut, es war schon abzusehen, dass es zu Verspätungen kommen würde. Da musste ja noch der Frisör ans Werk und dann ab ins Hot-Shots. Doch, konnten sie den Plan so einhalten? Alexis war sich nicht mehr ganz so sichert und Claudia hoffte inständig, dass sie hier so viel Zeit verlieren würden, um den Frisör streichen zu müssen. Wie gesagt, sie hatte tatsächlich Angst davor, wie die Mädels mit den ganzen Frisuren auf sie wirken würde und ob sie das nicht um den Verstand brachte. Gut, es war ja klar, dass es an dem Abend viel Sex geben würde, doch wollte Claudia sich eigentlich um die Jungs kümmern und nicht bei den Mädels hängenbleiben. Donald hätte das zwar bestimmt gefallen, aber sie hatte damit einfach nach wie vor so ihre Schwierigkeiten. Warum auch immer, sie wollte es einfach nicht.