Die Wette gilt!

Um diese Uhrzeit Freier zu finden schien fast aussichtslos. Amy, die von den Mädels noch die Meiste Erfahrung in New Apple hatte, konnte nach einigem Suchen dann doch einen Kerl finden, dem sie zumindest im Park im Buch einen blasen konnte und Geld dafür bekam. Claudia, Rebekka, Elena und Janine fanden gar nichts. Nun, so korrekt war das nicht! Rebekka fand einen Mann, der Interesse zu haben schien. Preislich war man sich auch schnell einig und der Weg zu einem passenden Plätzchen sehr kurz. Rebekka ging auf die Knie, wollte gerade die Hose des Mannes öffnen, als ihr etwas vor die Nase gehalten wurde. Das war kein Freier, es war ein Polizist!

Unbemerkt von den Anderen, wurde Rebekka abgeführt. In Handschellen, als wäre sie ein Schwerverbrecher gewesen. Wirkliche Sorgen machte sie sich nicht. Im schlimmsten Fall musste sie Geld bezahlen, aber davon hatte sie ja genug. Wäre Pascal in der Nähe gewesen, wäre die Sache noch schneller und unkomplizierter beendet gewesen. Der war aber eben doch recht weit weg.

Doch während Rebekka abgeführt wurde, Amy einen seltsamen Schanz im Mund hatte und der Rest der Mädels frustriert war, ging es Alexis richtig gut. Schon der erste Nerd, der an seinem Haus stand, liess sich problemlos überzeugen und liess einiges springen, da er das Rundum-Sorglos-Paket wollte. Geldverschwendung, wie Alexis feststellte, denn während er Handarbeit noch überstand, war beim Blasen schon Feierabend. Dumm gelaufen, Alexis musste sich nicht einmal dafür ausziehen.

Bei seinem Nachbarn ging es ähnlich schnell. Erst bei Kandidat drei, musste sie sich wirklich anstrengen. Das war zwar auch ein Nerd, hatte aber einen tollen Körperbau und eindeutig mehr Erfahrung mit Frauen. Mit ihm musste Alexis sich definitiv länger beschäftigen, was ihr aber auch gar nicht so scher fiel.

Nachdem Katja erneut bei einem Kerl abgeblitzt und von dessen Freundin, oder Frau, die Katja zuvor gar nicht gesehen hatte fast verprügelt worden wäre, hockte sie sich total frustriert auf eine Bank. Eine Wette zu verlieren gefiel ihr ohnehin schon nicht, aber eine zu verlieren, ohne überhaupt ein Resultat vorweisen zu können, dass war ernüchternd und fast schon schmerzhaft. Total in Gedanken versunken bekam sie auch nicht mit, dass sich ein Mann neben sie setzte und sie mustertet.

»Entschuldigen sie, aber haben sie etwas gegen eine persönliche Frage?«

Katja erschrak und schaute den Typ mit aufgerissenen Augen an.

»Frage? Persönlich? Ähm, nein. Machen sie nur.«

»Gut. Kann es sein, dass sie mit ein paar Freundinnen eine Wette laufen haben?«

Katjas Augen wurden grösser.

»Ich, wir, also, na ja, ja, könnte man so sagen.«

»Ganz ruhig. Mir ist nur eben aufgefallen, dass unverhältnismässig viele junge Frauen um die total falsche Uhrzeit versuchen Freier zu finden. Frauen, die es sicherlich nicht nötig haben, wenn man ihre Kleidung und ihr Auftreten berücksichtigt.«

»Stimmt wohl. Der Erfolg bleibt irgendwie auf der Strecke. Ich muss auch dringend damit aufhören, jede Wette sofort anzunehmen!«

Der Mann lachte.

»Um was geht es denn? Wer mehr Freier findet, oder wer mehr Geld macht?«

»Im Prinzip wohl um Beides. Am Ende entscheidet aber, wer mit dem meisten Geld zurückkommt.«

»Okay. Wann müssen sie zurück sein?«

»Wir treffen uns 20 Uhr wieder.«

Nun lachte der Mann erneut.

»20 Uhr? Deutsche?«

Katja nickte.

»Hab ich es mir doch gleich gedacht. Das passt aber. Wenn sie wollen, dann kommen sie mit mir. Unweit von hier kenne ich einen Platz, wo sie recht schnell viel Geld verdienen können.«

Katja war skeptisch. War das eine gute Idee? Mit einem Mann mitgehen, den sie überhaupt nicht kannte in einer Stadt, in der sie zum ersten Mal war und die auch noch so riesig war? Mitten in ihren Gedanken machte ihr Handy Geräusche. Eine Nachricht war eingegangen und die war von Pascal.

»Geh, ich weiss wo du bist!«

Langsam wurde der Kerl ihr unheimlich. Sie konnte sich wirklich viel erklären und auch viel einfach so akzeptieren, aber woher sollte er wissen, dass sie genau in dem Moment in dieser Zwickmühle steckte und wo sie war? Das war technisch schon unmöglich. Aber gut, so konnte sie auf jeden Fall die Wette gewinnen.

»Okay. Sie bringen mich aber nachher zurück?«

»Na, ich zeige ihnen auf jeden Fall, sie sie an ein Taxi kommen.«

Typisch Mann, dachte sich Katja. Erst Spass haben und dann nicht einmal die Rückreise stellen. Aber gut, gerade New Apple war dafür bekannt, die niedrigsten Taxi-Preise zu haben. Das würde sie überleben.

»Also gut, einverstanden!«

Der Kerl stand auf, nahm Katja bei der Hand und führte sie aus dem Park. Eine Limousine, wie man sie aus Filmen kannte, stand bereit und wartete auf die Beiden. Mit Fahrer und allem was dazu gehört. Katja gefiel das nicht. Auf der einen Seite sollte es um Sex gehen, dann hatte der Kerl aber ein Fahrer? Sie hoffte inständig, dass sie nicht an irgendeinen exzentrischen Millionär geraten war, der sich junge Frauen suchte, um irgendwelche perverse Gelüste auszuleben. Aber gut, Pascal war ja noch da und das gab ihr Sicherheit. Aber auf jeden Fall, Amy und die Anderen mussten sie im Kampf ausbilden. Sie hatte keinen Bock mehr, sich wehrlos zu fühlen.

Unterdessen hatte auch Janine eine Einnahmequelle gefunden. Sie knöpfte den Kerlen Geld ab, ging mit ihnen hinter ein Gebüsch und zeigte Möpse. Die Kerle durften auch anfassen und löhnten dafür nicht einmal schlecht! Janine verstand das zwar nicht ganz, warum man nur dafür Geld ausgab und nicht mehr wollte, aber es spielte im Prinzip ja keine Rolle. Sie generierte Gewinn und das nicht zu knapp!

Claudia blieb erst noch erfolglos, fand dann aber einen Mann, der all ihre Sorgen beenden konnte. Es war nicht gerade ein optisches Highlight, aber darauf kam es ihr auch nicht an. Der Kerl wollte auch keinen Sex. Er wollte essen gehen und das mit weiblicher Begleitung, die während dem Essen zeigte, dass sie glücklich mit ihm zusammen war. Für Claudia nun wirklich kein Problem!

Einzig Elena blieb auf der Strecke. Die verstand das so gar nicht. Zwar wusste sie natürlich nicht, wie die Erfolge bei den anderen Mädels waren, aber sie fand niemand. Alle Kerle lehnten ab, selbst als Elena Gratisproben anbot. Wie war das? Perfekte Proportionen und so? Also entweder konnte Waldemar nicht rechnen, oder die Kerle hatten es nicht mit Proportionen. Vielleicht war es wirklich so, dass die Hauptsache darin bestand, dass sie dicke Möpse haben musste. Der Rest war anscheinend egal.

Wie sollte sie aber so den Anderen unter die Augen treten? Der Spott wäre ihr sicher gewesen. Sie war sich durchaus darüber im Klaren, ihre Freundinnen würden Erfolg haben. Bliebe nur die Frage, warum sie nicht? Das ergab doch keinen Sinn! Vielleicht war sie optisch nicht so toll, wie Waldemar es ihr prophezeite, aber sie war geil genug, um Kerle zu bekommen. Das hatte sie schon mehr als einmal unter Beweis gestellt. Normalerweise bekam sie immer die Männer, die sie haben wollte, selbst wenn die vergeben waren. Jetzt, hier, wo es drauf ankam, sollte sie dann so scheitern? Das war doch nicht möglich!

Aber auch Amy fand New Apple in der Hinsicht nicht wirklich lustig. Zwei Kerle hatte sie bislang dazu überreden können, sich für Geld einen blasen zu lassen. Da lief doch was falsch! Okay, die Uhrzeit war wirklich bescheiden, aber nur daran konnte das ja wohl nicht liegen.

Sie stellte die Sache auf die Probe. Da war ein Kerl, der war recht süss. Sie ging hin, flirtete kurz erfolgreich und fragte dann, ob er mit ihr hinter den Busch möchte. Siehe da, er war sofort dazu bereit, ging mit und rammte Amy in beeindruckender Zeit zum Höhepunkt. Es war also klar, ab ihr und der Uhrzeit lag es nicht!

Nächster Versuch. Wieder einen aussuchen, flirten und dann versuchen zu nageln. Dieses Mal jedoch mit finanziellem Hintergrund. Siehe da, so offen der Typ am Anfang noch war, so schnell verflog sein Interesse. Tatsächlich schien Amy das Problem gefunden zu haben. Die Kerle wollten dafür nicht bezahlen!

Nun, Amy hatte aber schon einen Plan. Sie suchte sich den nächsten Kerl, flirtete, machte ihn richtig geil und fragte dann, ob er sie ficken wollte. Klar wollte er. Also sagte sie ihm, sie würde aber nur dann geil werden, wenn er sie dafür bezahlen würde. Amy war beeindruckt. Fast augenblicklich zog der Kerl eine Brieftasche hervor, kramte nach Geld und drückte es Amy in die Hand.

War das wirklich alles? Musste man es nur entsprechend verpacken, um den Kerlen die Sache schmackhaft zu machen? So schien es auf jeden Fall, denn kaum war der Kerl durch, versuchte sie es mit Erfolg beim Nächsten und dann wieder beim Nächsten. Sie war noch im Rennen!

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