Zugegeben, Perry war ein bisschen enttäuscht von dem, was Katja ihm bot. Er brachte sie auf seinen Atmen aufs Bett, sollte sich dann ausziehen und merkte, dass sie dabei schon fast einschlief. Als er sich neben sie legte, wurde sie jedoch sofort wieder munter. Schnell war sie zwischen seinen Beinen und fing an zu blasen. Anfangs war es ein Hochgenuss für Perry, der dabei natürlich dauernd vor Augen hatte, dass Katja zum Zwecke eines Experiments den ganzen Tag gevögelt hatte.
Doch schnell liessen Katjas Kräfte nach. Ihr Bewegungen wurden zunehmend ruhiger und verhaltener und Perry hatte manchmal das Gefühl, sie würde sogar hin und wieder einnicken. Das kränkte ihn auf der einen Seite, während es auf der anderen Seite auch sein Mitgefühl erregte. Schlussendlich entschied er, die Geschichte abzubrechen. Zwar entschuldigte sich Katja viele Male dafür, doch er gab ihr nur immer wieder zu verstehen, dass sie sich keine Sorgen machen musste und es wieder gut machen sollte.
Als der nächste Morgen begann, hatte Katja ein derart schlechtes Gewissen, dass sie ihren Freund sofort entschädigen wollte. Erst schnell aufs Örtchen, dann die Nummer der Nacht beenden. Als sie jedoch die Morgentoilette beendet hatte, hörte sie so etwas wie einen Streit im Wohnzimmer. Neugierig schaute sie nach.
»Waldi, jetzt hör endlich auf mit der Scheisse! Ich bin total im Arsch und will eigentlich nur schlafen. Das ich rüber gekommen bin hat ausschliesslich was mit dir zu tun, da ich dir einen guten Morgen wünschen wollte. Das du mir jetzt so eine Szene machst, darauf habe ich echt keinen Bock.«
»Eine Szene? Liebe Elena, wo mache ich dir bitte eine Szene? Ich habe lediglich zum Ausdruck gebracht, dass du, mit deiner intellektuellen Reife, weit über solch niederen Gelüsten stehen solltest.«
»Ja, okay. Aber ich habe dir gesagt, dass ich total auf die niederen Gelüste stehe und es mir super viel Spass gemacht hat! Ausserdem, wo liegt eigentlich dein Problem? Wenn wir in der Werkstatt sind bist du doch immer total fasziniert von mir und jetzt kommst du mir so?«
»In der Tat!«
»Was, in der Tat? Was soll jetzt der Spruch?«
»In der Tat, ich bin immer hoch erfreut, wenn du mir durch schnell erworbenen Wissens das Gefühl gibst, in dir einen mir verwandten, wenn auch noch weit unterentwickelten Intellekt zu erkennen. In der Tat komme ich dir so, da du offensichtlich deine geistigen Fähigkeiten zu Gunsten niederer Triebe brach liegen lässt!«
»Was ist denn hier los?«
Ohne es zu bemerken, war Perry hinter Katja getreten. Während sie das Schauspiel nur verwirrt beobachtete, wollte er jedoch nun wissen, was da Sache war. Das hiess aber auch, die Wiedergutmachung musste warten.
»Was soll los sein Schnabeltier? Dein Freund hier macht mir eine Szene, als wäre ich ihm fremdgegangen. Nur weil ich mich die Nacht hab von Kincaid bürsten lassen.«
»Die liebe Elena übersimplifiziert, mein lieber Perry. Ich habe lediglich zum Ausdruck gebracht, dass sie die vergangenen Stunden besser mit Schlaf verbracht hätte, um ihre Leistungsbereitschaft zu verbessern.«
»Alter, checkst du es nicht? Ich gehe jetzt ins Bett und schlafe, bis ich wieder fit bin. Ich bin eben kein Roboter, der feste Zeiten für alles hat.«
»Schatz, wenn ich jemals so anfange, sag es mir bitte!«
»Keine Sorge Baby, wenn du jemals so anfängst, hab ich dich schneller erschossen, als du Waldemar ist ein Honk sagen kannst.«
»Bitte? Liebe Katja, warum fühlst du dich genötigt, mich mit einer solchen Bezeichnung zu belegen?«
»Na weil du einer bist Hündchen! Du gehst davon aus, dass alle Menschen so ticken wie du. Dabei bist du es, der eine Ausnahme darstellt. Jeder hat Spass am Sex, weil es einfach eine geile Sache ist.«
»Das verstehe ich nicht!«
Elena stemmte die Fäuste in die Hüfte. Sie wirkte zwar müde, aber lange nicht so zerstört wie Katja, oder Amy zuvor.
»Dann lass es mich mal so erklären, dass auch du es verstehst. Nehmen wir die Menschen die wir kennen und teilen sie auf in Männer und Frauen. Das sind neun Frauen und 27 Männer. Die Schnittmenge sind jene, die Spass am Sex haben. Wie viele bleiben dann ausserhalb der Schnittmenge?«
»Das kommt darauf an, welche Personen das wären!«
»Die Frauen sind Katja, Claudia, Viktoria, Amy, Rebekka, Janine, Sarah, Alexis und ich.«
Anschliessend zählte sie 17 Männernamen auf.
»Dazu dann noch Du, Perry, Donald, Phillip, Mario, Derrick, Viper, Manfred, Markus und Kincaid.«
Waldemar stellte sich in Gedanken zwei grosse Kreise vor, die eine Schnittmenge hatten. Alle Personen, von denen er es wusste, setzte er in die Schnittmenge. Er blieb draussen. Das geistige Bild verdeutlichte, was Elena meinte.
»Du willst mir sagen, ich bin der Aussenseiter?«
»Ist ja Wahnsinn Elena, er hat es verstanden! Ich bin beeindruckt!«
»Danke Schnabeltier. Ich gehe jetzt aber ins Bett. Du kannst dir ja mal deine Gedanken machen Waldi, vielleicht kommst du ja dahinter!«
Damit ging sie. Katja, die von Elenas Worten ebenfalls beeindruckt war verabschiedete sich noch schnell von Perry und eilte hinterher.
»Mein lieber Freund Perry. Das Bild, welches mir Elena gezeichnet hat würde aussagen, ich sei ein Sonderling, ein Aussenseiter. Das kann doch so nicht stimmen, oder?«
»Was soll ich dir da sagen Waldi? Du sagst doch selbst immer, Fakten sprechen schonungslos die Wahrheit! Aber ich kann dich beruhigen. Es gibt noch andere Beispiele, bei denen du in der Schnittmenge bist.«
»Ach ja? Nenne mir ein Beispiel.«
»Na, stell dir die selben Mengen an Männer und Frauen vor, nur die Schnittmenge definiert dieses Mal die Gruppe derer, die sich als Freunde bezeichnen.«
Da Waldemar wusste, dass Perry und Donald nicht alle aus der Gruppe der Mädels als Freunde bezeichneten, waren dieses Mal tatsächlich einige ausserhalb der Schnittmenge, er jedoch darin. Das beruhigte ihn etwas, dennoch musste er noch viel an das Beispiel von Elena denken.
Bei AAA musste Elena nun aber Rede und Antwort stehen.
»Und? Hat er durchgehalten?«
»Klar hat er Amy! Claudi hat mich vor einer halben Stunde abgelöst. Das ist echt unglaublich! Hier und da mal eine Toilettenpause, wir habe auch währenddessen was gegessen und getrunken, er macht jedoch kein bisschen den Eindruck, als würde er weich werden.«
»Mir kommt da so ein Gedanke! Ich übernehme die nächste Runde und ich wette mit euch, dass ich ihn klein kriege!«
Das brachte Janine natürlich verächtliche Blicke ein.
»Okay. Um was willst du wetten?«
»Ganz einfach. Wenn ich es schaffe, will ich ein paar Stunden ganz alleine mit Claudia. Das heisst, Katja, du wirst in der Zeit Donald ablenken müssen. Ich hab keine Lust, dass er irgendwie eifersüchtig wird. Das reicht mir aber noch nicht! Wenn wir zurück sind, will ich deinen Freund! Zusammen mit Claudia!«
»Oha, wir sind mal nicht betroffen Rebekka!«
»Von Wegen! Der Rest von euch besorgt Möbel für unsere Wohnung hier Amy!«
»Du Janine, ich kann dir nicht versprechen, dass Perry da mitmacht!«
»Das ist dein Problem! Wenn ich gewinne, musst du eben dafür sorgen!«
»Na gut, aber du hast auch etwas zu machen, falls du scheiterst!«
»Klar Rebekka. Sag an! Komm aber nicht auf so dämliche Ideen wie, ich soll Waldemar flachlegen. Es soll schon realistisch bleiben!«
»Da mach dir keinen Kopf. Nein, ich hab da etwas anderes im Kopf. Da müssen die Mädels dann aber erst zustimmen. Falls du Scheiterst sorgst du dafür, dass Natalie bei der Einweihung unserer Wohnung hier ist!«
Amy horchte sofort auf.
»Natalie? Die aus Amiland, die mal Amys Job übernommen hatte?«
»Genau die!«
Elena und Katja wussten nicht, um wen es da eigentlich ging, doch schien es eine schwerwiegende Aufgabe gewesen zu sein, sonst hätte Janine nicht so entsetzt darauf reagiert.
»Okay, abgemacht. Muss ich dann noch mit den Jungs klären, dass die für den Transport sorgen. Aber, ich bin einverstanden. Wenn ich Recht habe, verliere ich ohnehin nicht!«