Was tun mit Raschniposa

Immer noch schauten zwei verdutzte, eingeschüchterte Gesichter durch das Loch in der Decke und hatten die nackte Tiffany fest im Blick.

»Hallo? Noch nie einen Offizier bei der Forschung gesehen? Weitermachen, sonst lasse ich euch die nächsten Wochen die Toiletten schrubben!«

Fast in Panik verschwanden die Gesichter. Es war zwar eine unsinnige Drohung, da sämtliche sanitären Einrichtungen absolut selbstreinigend waren, doch einen Offizier wollte natürlich niemand verärgern.

»So, jetzt erklärt mir bitte mal jemand, warum der gerade ein Loch in die Decke gespritzt hat!«

»Sorry, war mein Fehler. Raschniposa baut während dem Sex Energie auf. Die dient eigentlich nur dazu, seinen Samen zu aktivieren. Wenn es soweit ist, passiert eben genau das. Da hab ich aber nicht mehr dran gedacht!«

»Nicht dran gedacht? Wie kann man das vergessen? Ausserdem, was heisst hier Samen aktivieren? Wenn der so sein Zeug aktivieren muss, wird das nichts mit dem Nachwuchs. Wenn ich drauf sitzen geblieben wäre, müsstet ihr jetzt meine Fetzen von der Wand kratzen.«

»Nein Tiff, dass war nicht sein Samen.«

»Ach nein? Wo ist der dann abgeblieben?«

Das war die falsche Frage. Raschniposa fühlte sich aufgefordert und da Tiffany ja noch vor ihr lag, liess er sein Samen auf sie kommen. Nun durfte auch Tiffany erleben, wie der Samen von ihm eine Frau so heftig kommen lassen konnte, dass sie davon ohnmächtig wurde. Wieder fand Pamela es nicht lustig, dass sie daran nicht gedacht hatte.

Als Tiffany wieder zu sich kam, zerrte Pamela sie sofort unter die Dusche. Das Zeug musste runter, damit Tiffany wieder klar denken konnte.

Tiffany war wieder sauber und angezogen. Auch Raschniposa hatte sich angekleidet. Nun gab es da eine Frage zu klären.

»Also. Wir haben hier ein Problem. Er ist zu geil, als dass man nicht mit ihm vögeln will. Es nutzt aber alles nichts, wenn er dabei dann immer das Schiff zerlegt. Wie heisst du eigentlich?«

Pamela war amüsiert. Auch Tiffany hatte Verkehr mit ihm gehabt, ohne nach seinem Namen zu fragen.

»Raschniposa.«

»Wie bitte? Wie das Essen?«

»Ja, wie das Essen Tiffany. Scheint so eine Macke von den Brass zu sein.«

»Warum fragt eigentlich jeder, ob ich wirklich wie ein Essen heisse? Was ist Raschniposa?«

»Eine Abkürzung für Rahmschnitzel mit Pommes Frites und Salat. Können wir in der Messe nachher bestellen, wenn du willst. Aber, du hast eine Uniform an. Gehörst du also zur Besatzung?«

»Bin in der Aufnahme. Ja.«

»Wie schön, dass mir niemand etwas sagt!«

Tiffany ging zur Sprechanlage.

»Ray! Komm bitte mit einem Reparaturteam in dieses Quartier! Pronto!«

Wenige Minuten später war Ray mit zwei Männern da. Er betrat den Raum, schien Raschniposa auch schon zu kennen und begutachtete das Loch.

»Sagt mal, wir haben noch einige Löcher in der Hülle, die wir reparieren müssen. Tut es da Not, unser Schiff auch noch innen zu zerstören?«

»Das war mein Fehler Ray.«

»Genau deshalb bist du auch hier Ray. Kannst du das Quartier so verstärken, dass das nicht mehr passiert?«

»Sonst hab ich ja nichts zu tun, oder?«

»Wenn ich dazu etwas sagen darf?«

Raschniposa schien sich nicht sicher zu sein, ob er sprechen durfte. Es kostete ihn viel Überwindung, diese Frage zu stellen.

»Klar darfst du.«

Raschniposa nickte Tiffany zu.

»Nachdem, was du mir gezeigt hast Ray, würde ich vorschlagen, hier drin ein Kraftfeldgenerator aufzustellen. Der könnte die Wände schützen.«

»Du meinst, wie in der Krankenstation?«

»Nein. Ich meine, wie die Schutzschilde des Schiffes.«

»Das würde viel zu viel Energie in Anspruch nehmen. Die Quartiere bieten dafür nicht genug Power.«

»Doch. Du hast es mir doch so erklärt, dass die Schutzschilde zuerst die Hülle mit einer bestimmten Frequenz laden und sich dann die Energie darumlegt. Viel der benötigten Energie wird dabei zur Erzeugung der nötigen Ladung aufgewendet. Hier könnten wir sehr viel benötigte Energie einsparen, wenn wir einfach diesen Generator entsprechend reduzieren. Er muss hier nur sechs gleichmässige Flächen entsprechend laden und die benötigte Energie, um den Raum schliesslich zu schützen, ist auch weit weniger gross, als beim ganzen Schiff.«

Tiffany war beeindruckt. Offensichtlich hatte Pamela eine neuen Ingenieur angeschleppt.

»Wow. Raschniposa, du hast in den paar Stunden ja richtig was gelernt! Weiter so. Aber ja, es ist technisch machbar. Mir fehlt aber einfach die Zeit, um das umzusetzen!«

»Dir fehlt immer die Zeit Ray und wenn man dann in den Maschinenraum kommt sitzt du nur da und drehst Däumchen.«

»Sehr komisch Tiff. Ich weiss ja nicht, inwieweit du informiert bist, aber zum Einen muss ich die Reparatur des Schiffes beaufsichtigen. Dann sind wir gerade dabei, die Technologie, die du mitgebracht hast, zu untersuchen. Dann will Krieger auch noch, dass ich diesen Zwe-Kristall verstehe und einsetzen kann.«

»Wenn ich noch einmal etwas sagen dürfte?«

»Mensch Raschni. Mach nicht immer so förmlich, wir sind nicht auf der Brücke. Du hast mich eben geknallt, dann wirst du auch was sagen dürfen!«

»Okay. Ich denke, ich kann so einen Generator selbst zusammenbauen, wenn man mir die nötigen Teile gibt und ich hier und da um Rat fragen darf. Dann hättest du keine Arbeit Ray und die Sache wäre geregelt.«

»Echt jetzt? Du hast erst ein paar Stunden zugeschaut und traust dir zu, so etwas zu bauen?«

Raschniposa war verwirrt.

»Ja, eigentlich schon. Es mutet nicht sonderlich kompliziert an!«

»Okay. Von mir aus. Versuch dein Glück. Wenn du es hinbekommst werde ich Krieger raten, dich ehrenhalber in den Rang eines Ingenieur zu erheben.«

Damit war das beschlossene Sache. Als Rays Leute mit der Reparatur begannen, wollte Raschniposa sofort mit der Arbeit beginnen. Tiffany und Pamela verzogen sich ebenfalls. In der Tat hatte alles dazu beigetragen, dass Tiffany sich besser fühlte. Die Beiden machten noch einen Abstecher bei Casper.

»Na Chef? Was machen deine Untersuchungen?«

»Was sollen die schon machen? Ich bin erschüttert. Was da in Raschniposa passiert, widerspricht den Gesetzen der Physik. Also Erstens, es ist tatsächlich eine Annihilation. Aber eben ohne Explosion. Ausserdem tritt dabei keine Gammastrahlung auf. Wie das funktioniert, ist mir ein absolutes Rätsel. Ausserdem reagieren zwei normale Moleküle miteinander. Eigentlich funktioniert das aber nur mit Materie und Anti-Materie. Es gibt auch keinen physischen Hinweis, warum die Annihilation auf einmal einsetzt. Das ergibt absolut keinen Sinn. Dann wäre da noch die Sache, dass sich der Samen damit irgendwie auflädt. Auch da habe ich keine Ahnung, wie das funktioniert. Alles, was ich nur sagen kann ist, mit dem, was Raschniposa da abgegeben hat, könnte man eine Stunde lang die ganze Brücke in voller Auslastung mit Energie versorgen.«

»Klingt schon irgendwie lustig. Aber sag mal an. Wie gross kann denn die Sprengwirkung werden?«

Da Tiffany bislang nicht schockiert, oder zumindest verwundert über die ganzen Aussagen reagiert hatte und auch der Alarm losgegangen war, konnte sich Casper gut vorstellen, dass auch sie Sex mit Raschniposa hatte. Langsam wurde er eifersüchtig.

»Das hängt wohl vom Grad seiner Erregung ab. Theoretisch, wenn er sein ganzes Fett umwandeln würde, könnte er einen kleinen Mond sprengen.«

»Du willst mich verarschen!«

»Nein, will ich nicht. Das sind aber nur theoretische Werte. Würde er das tun, würde er quasi daran sterben. Ich gehe davon aus, er dürfte in etwa das Doppelte erreichen können, wie bei deinen Experimenten. Aber nur, wenn er wirklich bis zum Anschlag erregt wird.«

»Total irre. Der wird irgendwann mal unsere Geheimwaffe, darauf wette ich!«

Casper schüttelte den Kopf. Wie sollte der denn eine Geheimwaffe sein, wenn man ihn dafür sexuell erregen musste?

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