Unehrenhaftes Verhalten

»Pam, wie lange noch?«

»Sind gleich da Tiff.«

»Okay. Casper, schick alles Personal, was wir nicht brauchen, möglichst genau in die Mitte des Schiffes. Dort sollten sie am Besten geschützt sein. Wenn Meldungen von Schwerverletzte kommen, hau ab und kümmere dich um die!«

»Warum?«

»Wieso warum? Weil ich keine Opfer will!«

»Baki ist doch da!«

»Echt? Ist der geblieben?«

Krieger drehte sich zu Tiffany.

»Tja, wären sie ab und an mal auf ihrem Posten hätten sie mitbekommen, dass Baki die Bitte geäussert hat, auf der Megaclite stationiert zu werden.«

»Okay, super!«

Wenige Minuten später fiel die Megaclite in den normalen Raum zurück. Sofort zeigte der Bildschirm eine taktische Ansicht. Barry zoomte auf einen der Planeten und der war von einer ganzen Flotte Raumschiffe umzingelt. Alle feuerten aus allen Rohren auf die Oberfläche. 20 Minuten. So lange waren die schon am Werk und wahrscheinlich war der grösste Teil der Bevölkerung dieses Planeten schon gefallen. Krieger wurde böse.

»Das werden wir nicht ungestraft lassen. Los, Angriff beginnen! Barry, ich will das nicht ein Schiff dieses Massaker überlebt! Wenn auch nur ein Schuss weniger als 100% Leistung hat, bekommen sie einen Vermerk in die Akte! Klar?«

Das musste Krieger Barry nicht sagen. Auch ohne sein Kommando hatte er die Waffen schon auf volle Leistung gestellt.

»Pam, los!«

Pamela liess die Megaclite springen. Kurz darauf hatten sie einen Pulk Raumschiffe in Reichweite und Barry eröffnete das Feuer. Torpedos flogen los, Energieentladungen eilten auf die Schiffe zu und binnen kürzester Zeit verteilten sich Trümmer in der Umlaufbahn.

Pamela sprang erneut. Die Thori fingen nun an, auf die Megaclite zu reagieren. Jedoch verhalten. Nur ein kleiner Teil der Schiffe ging zum Angriff über, der Rest feuerte weiter auf den Planeten. Barry hingegen feuerte weiter auf die Thori und verursachte jede Menge Schrott. Schon bald war alles, was in Reichweite seiner Waffen lag, vernichtet.

»Pamela, springen sie weiter! Stören sie sich nicht an denen, die hinter uns her sind. Erst müssen wir dafür sorgen, dass dieses Bombardement auf den Planeten aufhört!«

Pamela setzte schnell den nächsten Zielpunkt und sprang. Kaum aufgetaucht eröffnete Barry wieder das Feuer. Weitere Thori gaben ihr Vorhaben auf und flogen auf die Megaclite zu. Doch immer noch war das Feuer auf den Planeten unendlich stark.

So ging es eine ganze Zeit weiter. Sehr viele Schiffe der Thori vergingen in mächtigen Explosionen, während die Megaclite, von den Angreifern unbeeinträchtigt, ihre nächsten Ziele ansprang und diese unter Feuer nahm.

Die Minuten vergingen. Die Zahl der vernichteten Thori-Schiffe war grotesk hoch, während auf die Megaclite noch nicht ein Schuss abgegeben wurde. Schliesslich gaben die Thori ihr Verhalten auf und alle verbliebene Schiffe, was immer noch eine beachtlich hohe Zahl war, kam auf die Megaclite zu.

»Super. Pamela, springen sie vom Planeten weg. Wir spielen jetzt Katz und Maus mit denen. Versuchen sie die Schiffe so weit es geht wegzuziehen!«

Pamela hatte verstanden und fing an, die Megaclite vom Planeten wegzubringen. Immer ein Stück. Die Thori kamen näher, doch kaum waren sie in Waffenreichweite, sprang Pamela erneut. Sie schafften es fast bis zur Bahn des ersten Trabanten, als einige der Thori den Kurs änderten.

»Krieger, ein paar der Schiffe fliegen zum Planeten zurück!«

»Okay. Pamela, springen sie uns direkt vor sie. Barry, sie erklären denen, dass der Planet ab jetzt kein Ziel mehr darstellt!«

Pamela sprang noch einmal, aber nicht zu den Schiffen. Erst noch ein wenig von den Angreifern weg, um die Megaclite drehen zu können. Ein paar Entladungen kamen angeflogen, so lange hatte das Wendemanöver gedauert, doch bevor die einschlugen, war Pamela schon wieder gesprungen. Direkt vor die Rückkehrer zum Planeten. Die Megaclite hatte ihnen den Hintern zugedreht, weshalb Barry die Torpedos am Heck einsetzen musste. Das war jedoch kein Problem. Auch die zerstörten ein Schiff nach dem Anderen und auch die Energiewaffen, die tatsächlich deutlich öfter feuern konnten, als noch bei der Eroberung des anderen Systems, richteten verheerenden Schaden an. Pamela wendete erneut.

»So, die erreichen den Planeten nicht mehr!«

Natürlich hatte auch Krieger auf dem Bildschirm verfolgt, dass alle Schiffe, die wieder Kurs auf den Planeten genommen hatten, mittlerweile zerstört waren.

»Sehr gut. Pamela, wir gehen auf die Jagd! Anfliegen! Barry, zerstören! Ich will, dass nicht ein Thori diese Schandtat überlebt!x

Das kam Barry natürlich sehr entgegen.

Pamela sprang hinter die Flotte. Sofort wurde aus der Megaclite wieder ein feuerspeiender Drache, der seine Gegner binnen Sekunden vernichtete.

»Krieger, dass gefällt mir nicht!«

»Kapitän Krieger! Was gefällt ihnen daran nicht Tiffany?«

»Was da gerade passiert! Wir schiessen die runter und die nicht einmal zurück. Ihre Gegenwehr ist dilettantisch! Beim letzten Mal waren die deutlich besser organisiert.«

»Wahrscheinlich haben sie ihre besten Schiffe zur Verteidigung ihrer Systeme eingesetzt und hier fliegen nur Anfänger. Keine Ahnung. Aber auf jeden Fall, wenn das so weitergeht sind bald alle weg und wir haben keinen Treffer eingesteckt.«

Ruug hatte ebenfalls ein seltsames Gefühl im Magen, doch war er sich noch nicht sicher, ob er es aussprechen sollte. Derweil ging der Angriff weiter. Zwar scherten viele der Schiffe aus, um sich auf die Megaclite zu stürzen, dennoch kam keins nah genug, um auf das Schiff feuern zu können. Pamela sprang hin und her, Barry feuerte aus allen Rohen. Ein Schiff nach dem Anderen explodierte und nicht eines feuerte zurück. Einige Minuten später waren die Angreifer so ausgedünnt, sie hätten selbst unter normalen Bedingungen gegen die verbesserten Schilde der Megaclite nichts mehr entgegensetzen können.

»Krieger, da stimmt irgendwas nicht! Das ist doch kein normales Verhalten! Die scheinen gar nicht gegen uns gewinnen zu wollen!«

»Seien sie doch froh! Es gab schon genug Verluste.«

Da hatte Krieger natürlich Recht, doch Tiffany hatte wieder dieses Bauchgefühl.

»Casper, kannst du erkennen, wie viele Lebenszeichen auf den Schiffen sind?«

»Klar, wenn Barry eins ganz lässt kann ich das.«

»Barry, sei mal so gnädig und lass eins näher an uns ran kommen.«

Barry fühlte sich irgendwie seiner Freude beraubt. Krieger war sich nicht sicher, ob er da kein Veto einlegen sollte, aber er hatte schon einmal nicht auf Tiffany gehört und das wäre fast das Ende des Schiffes gewesen.

»Okay, ist in Reichweite, Moment!«

Casper analysierte. Hektisch schaute er von einem Bildschirm auf den Anderen, tippte, schaute wieder, tippte wieder und kontrollierte erneut.

»Unsere Sensoren scheinen nicht richtig zu funktionieren. Ich empfange überhaupt keine Lebenszeichen auf dem Schiff.«

Nun bekam auch Krieger ein beklemmendes Gefühl.

»Sie könnten Recht haben Tiffany. Barry, Sensoren auf maximale Reichweite. Da stimmt irgendwas nicht!«

Barry behielt die Sensoren für Annäherungen genau im Auge, während er weiterfeuerte. Viel war von den Thori nicht mehr übrig und Tiffany bekam immer mehr das Gefühl, dass sie gerade einen schweren Fehler machten. Wie sehr wünschte sie sich in dem Moment, dieses Gefühl näher definieren zu können. Doch sie wusste nur, da lief etwas falsch.

Als die letzten Schiffe der Thori ihr Ende fanden, sprang Tiffany auf.

»Pam, Kurs auf Brassika! Hol alles aus dem Antrieb raus! Dreh etwas mehr auf als sonst, wir müssen so schnell es geht zurück!«

Krieger schaute verwundert zu Tiffany.

»Was haben sie?«

»Das ist nur eine gigantische Ablenkung! Die haben nur Drohen hier her geschickt, um möglichst viel von Brassika wegzuziehen und wir Deppen sind drauf hereingefallen!«

»Ach was, die hätten doch schon längst gerufen!«

»Ach ja? Gibt es noch Feindaktivitäten Barry?«

»Nö. Alles futsch.«

»Dann schaltet mal den Störsender ab!«

Casper deaktivierte ihn und sofort kamen panische Funksprüche herein. Brassika wurde angegriffen und das extrem heftig!

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