Perry der Frauenheld?

»Und? Dein Urteil?«

Elena grinste und fand es interessant, dass der eigentlich eher zurückhaltende Perry auf einmal so mutig wurde.

»Ich kenne bessere!«

Sofort war Perry niedergeschlagen. Er hatte zwar nicht damit gerechnet, dass Elena auf die Knie fiel und wegen seiner Leistung nun der Meinung war, sie wäre unwürdig, aber dieses Urteil war schon hart.

»Jetzt guck nicht so! Katja hat schon Recht! Du hast Potential! Für einen Orgasmus hat es auf jeden Fall gereicht und darauf kommt es schliesslich an.«

»Ja klar. Lieb von dir, dass du mich aufbauen willst!«

Elena guckte grimmig, schnappte sich Perry Hand und klatschte sie auf ihre Brust. Genau dorthin, wo sein Sperma war.

»Ich will dich nicht aufbauen! Hör mir gut zu! Nur Kerle die ich gut finde, dürfen auf und in mich kommen!«

Wow! Damit hatte Perry nicht gerechnet. Er lächelte glücklich.

»So. Ich geh jetzt duschen. Geh du mal lieber wieder rüber, die lassen dir sonst bestimmt nichts mehr von der Pizza übrig!«

Perry dachte gar nicht daran. Er dackelte hinter Elena her, bis sie im Bad angekommen waren.

»Was jetzt? Du willst doch nicht mit unter die Dusche, oder?«

In der Tat wollte Perry das nicht. Er hatte nichts gegen Elena und die Nummer gerade war auch definitiv würdig sich noch oft daran zu erinnern. Aber so wirklich einen Reiz übte sie nicht auf ihn aus und jetzt, da er seine Hormone auf ihrer Haut verteilt hatte, war die Lust auch vergangen.

»Nö. Aber meine Hände darf ich doch waschen, oder?«

Kurz zuvor im Tierheim.

»Sind schon ganz schön lange da drüben.«

»Ich sag doch, dass das Schnabeltier Stehvermögen hat Claudi! Aber mir glaubt ja keiner.«

»Sind die wirklich zum vögeln da rüber?«

»Was denkst du denn Donald?«

»Was weiss denn ich Katja?«

»Solange das unseren Kollegen nicht bei der Arbeit beeinflusst, kann es uns egal sein Donald!«

»Waldi, sei mal ehrlich. Hast du überhaupt kein Interesse an Sex?«

»Das ist korrekt Claudia. Sex ist nach meiner Auffassung ein Risiko und eine Zeitverschwendung. Es gibt unzählige Krankheiten, die man sich während eines Aktes zuziehen kann und alleine der Gedanke, eng an einem anderen, schwitzenden Menschen zu verweilen erzeugt in mir den Wunsch nach einer Tetanusspritze. Zudem sind viele Positionen so angelegt, dass sich die Gesichter sehr nahe sind. Der Gedanke an den Atem einer anderen Person erweckt in mir ebenfalls den Wunsch nach anständiger Vorbeugung. Also, für mich ist Sex ein Ballast der Evolution und in der heutigen Zeit eigentlich unsinnig!«

»Habt ihr den Kauz mal auf irgendwelche Hirnerkrankungen untersuchen lassen?«

»Müssen wir gar nicht Katja. Pro Quartal lässt er sich einmal auf Herz und Nieren durchchecken.«

»Ohne Scheiss?«

»Ja Katja! Meine Gesundheit ist mir sehr wichtig! Ich habe vor, ein sehr langes, produktives Leben zu führen und eine frühzeitige Diagnose kann in vielen Fällen den Ausschlag über Heilung oder Verderben geben.«

»Wow. Respekt, dass ihr es mit Waldi aushaltet!«

»Ach was Claudia. Waldi ist wirklich in Ordnung. Er hat seine Eigenarten, aber es gibt nicht viele Menschen, die ihm als Freund das Wasser reichen könnten.«

»Ausserdem hat Waldi gute Ohren und sitzt zwischen euch! Er findet es nicht amüsant, wenn man über ihn redet, als wäre er nicht da!«

Katja lachte.

»Okay, er hat wenigstens Humor?«

»Humor? Ich? Ich habe mich dahingehend untersuchen lassen und zwei Ärzte haben mir bestätigt, dass bei mir keine Spur von Humor zu finden sei!«

Nun lachten auch Donald und Claudia. Perry kam herein.

»Hey Schnabeltier. Hast du Elena kaputt gemacht, oder wo ist die abgeblieben?«

»Die ist duschen Katja.«

»Duschen?«

»Duschen ist eine Art der Körperpflege Katja. Man stellt sich in der Regel in ein …«

»Ich weiss was eine Dusche ist! Warum ist die duschen? Sag jetzt nicht, du hast sie versaut!«

»Nein!«

»Sondern?«

»Sie hat sich versaut! Ich hab nur dagestanden. Gezielt hat sie!«

»Respekt! Hast wohl nicht übertrieben Süsse. Wenn Perry sie anspritzen durfte, dann war er wirklich gut!«

Balsam für Perry. Donald grinste Perry voller Stolz an, der sich gerade in der Nähe von Katja setzt und die Pizza schachteln durchsuchte.

»Echt jetzt? Nicht ein Stück?«

»Junge, wer ficken will muss Opfer bringen!«

»Sehr lustig Claudia.«

Einige Minuten später kam auch Elena. Die Haare waren noch nass und sie trug frische Klamotten.

»Und?«

Elena schaute Katja an.

»Eine sieben.«

Claudia bekam grosse Augen.

»Ohne Scheiss? Die Kerle, bei denen ich um Gnade winsle, kommen bei dir oft nicht über fünf und er gleich sieben?«

»Ja Claudi! Das mag daran liegen, dass das Schnabeltier sich Mühe gibt, während deine tollen Verehrer sich nur hinlegen und bedient werden wollen.«

»So Perry. Dann bin ich mal gespannt, wer von uns Claudi als Erster flachlegt!«

»Mach du nur.«

Einerseits war Claudia etwas erregt. Ihr gefiel es, von Männern wie ein Objekt behandelt zu werden. Das aber gerade Perry, der eigentlich derzeit auf alles springen müsste, was ihm in die Bahn kam, so gleichgültig und desinteressiert wirkte, machte ihr zu schaffen.

»Fragt mich eigentlich keiner?«

»Wonach?«

»Sehr lustig Donald! Na ob ich überhaupt mit einem von euch vögeln will!«

Katja und Elena lachten.

»Zick nicht so rum du Pute. Du hast das Jucken doch im Höschen!«

Das war sogar richtig! Claudia verspürte in dem Moment tatsächlich den Wunsch zu vögeln.

»Ja, ja, schon gut. Sollte aber klar sein, dass Donald da der Favorit ist, oder?«

Das tat Perry irgendwie mal wieder weh. Er wusste allerdings auch nicht, dass es die Retourkutsche für seine Gleichgültigkeit war. In Wirklichkeit war es nämlich genau diese Ablehnung, die Claudias Interesse an ihm weckte und hätte sie die Wahrheit gesagt, dann wäre Perry als Favorit bezeichnet worden.

»Wann es ihnen genehm ist die Dame!«

»Reden wir morgen drüber. Heute spar ich mich auf!«

»Ernsthaft? Da kommt heute Abend keiner, der irgendwie interessant sein könnte!«

»Nein Katja? Was ist nur mit dir los? In letzter Zeit bist du so uninformiert! Normalerweise bist du doch immer die Erste, die nach den Nachrichten in der Gruppe schaut.«

Katja zog ihr Handy heraus und fing an zu suchen. Da stand es. Vor etwas mehr als einer Stunde hatte sich noch jemand für die Party angekündigt und der galt als der Oberhammer! Perfekte Figur, die sogar noch besser war als die von Donald, grosses Gerät und der wusste äusserst gut damit umzugehen. Sofort war Katja erregt.

»Vergiss es, der gehört mir!«

Perry wurde sofort wieder sehr erregt. Ein Zustand, an den er sich langsam gewöhnte.

»Von wegen! Ich schreib schon mit ihm und hab schon gesagt, er soll mal besser mehr als eins von seinen XXL-Gummis mitbringen!«

»Ja und? Du weisst ganz genau, dass er mehr auf mich steht!«

»Da hat er mir aber was anderes erzählt!«

»Ja, ja, streitet ihr nur. Ihr streitet euch, ich vernasch die Schnitte.«

Perry konnte dieses Gespräch gar nicht glauben, während Donald nur grinste. Waldemar hingegen dachte an seinen Code. Was die Damen da von sich gaben hörte er zwar, verschwendete jedoch nicht einen Gedanken daran.

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