Erste Zusammenfassung

Janine bekam das Sperma wieder von Mario und Waldemar von der Hand gestrichen, es wurde sorgsam in eine Petrischale gegeben, verschlossen und beschriftet, dann machte sie sich sauber. Wenige Minute später waren alle in der neuen Kommandozentrale, der Typ wieder verstaut und es wurde Kriegsrat gehalten.

»Okay. Da jeder Hunger hat würde ich sagen, wir machen Feierabend für heute und fliegen zurück. Mario, kannst du es so einrichten, dass wir vom Flugzeug sehen können, was hier vor sich geht? Ich würde gerne ein Auge auf die da werfen können, bevor wir zurückkommen.«

»Du bist geil Pascal. Erst redest du von Essen, dann wirfst du uns so ein Brocken hin. Ich bin nicht amüsiert!«

»Mein guter Freund Mario. Nun bin ich doch etwas enttäuscht von deiner Haltung. Wir haben alles hier, was wir zur Überwachung der Gefangenen brauchen! Die Arbeit sollte keine nennenswerte Zeit in Anspruch nehmen!«

Mario schaute grimmig zu Waldemar. Natürlich war ihm klar, dass es im ganzen Krankenhaus tonnenweise Kameras gab, die man zweckentfremden konnte. Der Standard war hoch und die Kompatibilität hervorragend. Doch hatte er Hunger und wollte eigentlich nur noch hier weg.

»Dann komm schon, Klugscheisser. An die Arbeit!«

»Viper, Amy, begleitet sie. Der Rest kümmert sich hier noch um ein bisschen Ordnung!«

Das war so der Moment, den Perry so gar nicht toll fand. Aufräumen? Also in dem Fall war es eher, dass Schwesternzimmer wirklich zu einer Kommandozentrale umzubauen. Viel Arbeit war das nicht, trotzdem hatte Perry so gar keine Lust darauf. Donald augenscheinlich auch nicht, denn auch sein Gesichtsausdruck schien eher genervt.

Knappe zwei Stunden später waren schliesslich alle wieder im Flugzeug, Mario stellte eine Verbindung zu den Kameras im Krankenhaus her und im Anschluss versammelten sich alle im Wohnzimmer. Pascal bewaffnet mit einem Notizblock und einem Stift.

»Also meine Freunde, was haben wir?«

»Die Typen spritzen schwarzes Zeug!«

Warf Janine sofort ein.

»Das ist richtig. Wie wir ja gesehen haben, ist es dieses dunkle Material aus den Körpern.«

»Pascal, wenn ich dich korrigieren darf, auch wenn die Farbe anders ist, Material kann man es nicht nennen! Bei den Analysen konnten wir nichts nachweisen!«

Pascal senkte den Kopf. Dann hob er ihn wieder, notierte etwas und sprach weiter.

»Wie dem auch sei. Wir haben festgestellt, dass durch Stimulation der Genitalien ein Teil dieses Etwas aus der Gehirnregion durch das Rückenmark in die Hosen fliesst und mit einem Samenerguss austritt. Damit einverstanden?«

Waldemar nickte.

»Okay. Was nützt uns das?«

Amy, die sich gewohnt auf das Sofa geflegelt hatte, meldete sich zu Wort.

»Das wir die nur oft genug abspritzen lassen müssen, um sie wieder clean zu machen.«

»Nö Amy. Na ja, vielleicht doch, aber in den Scans konnten wir keinen signifikanten Rückgang dieses Etwas nachweisen. Ich nehme an, der Verlust bewegt sich in einer so kleinen Grössenordnung, dass er vernachlässigbar ist.«

»Mag sein Mario. Aber auf jeden Fall hat sich gezeigt, wenn man die Kerle geil macht, dann kommt ein Teil des Menschen wieder zum Vorschein!«

Pascal notierte das, was Katja gesagt hatte.

»Das ist richtig Katja. Den Effekt haben wir gesehen und konnten wir auch reproduzieren. Aber, welchen praktischen Nutzen haben wir davon?«

Rebekka hatte darüber schon nachgedacht.

»Zumindest hat es den Effekt, wenn wir von zu vielen angegriffen werden, müssen wir nur blank ziehen und die verlieren die Kontrolle.«

»Zu viele? Wie viele wären das? 100? Rebekka, die sind so langsam, man muss nur etwas vor ihnen wegrennen und dafür sorgen, dass sie eine Linie bilden. Dann legt man sie von vorne nach hinten einfach schlafen!«

»Das glaube ich nicht Amy!«

Sagte Maia.

»Es gibt da einen Punkt, der mich etwas mit Sorge erfüllt. Kann sich dieses Etwas reproduzieren?«

Pascal horchte auf.

»Interessante Frage! Wie kommst du darauf?«

»Na ja, es gibt einen Punkt, den wir überhaupt nicht kennen. Wie viel von dem Zeug ist auf der Erde gelandet? Gibt es dafür vielleicht eine Quelle? Gibt es noch genau soviel davon, wie bei der Ankunft?«

Das brachte Waldemar auf den Plan.

»In der Tat ist das ein Punkt, den wir zu klären haben. Ich unterstütze Maias Gedankengang und er stellt uns vor ein Problem!«

Dann schwieg er wieder und liess fragende Blicke zurück. Pascal notierte wieder.

»Würdest du uns dann auch sagen, welches Problem?«

»Sehr gerne, mein lieber Donald. Gehen wir von der Annahme aus, eine uns fremde Intelligenz ist auf der Erde gelandet und hat sich unbemerkt irgendwo eingenistet. Sie kann mittels dieser schwarzen Erscheinung Menschen kontrollieren. Dann würde das Problem darin bestehen, dieses Wesen zu finden und zu prüfen, wie man es besiegen kann. Hier wäre dann zudem die Frage, kann es diese schwarze Erscheinung produzieren, oder steht ihm nur eine gewisse Menge davon zur Verfügung? Des weiteren könnte auch diese schwarze Erscheinung selbst der Eindringling sein. Unter Umständen handelt es sich um eine Lebensform, die nicht auf den Zusammenhang seiner Daseinsform angewiesen ist. Sie teilt sich also auf, infiltriert die Menschen und kann sie für seine Zwecke einsetzen. Auch hier würde sich die Frage stellen, gibt es nur die Ursprungserscheinung, oder kann sie sich vervielfältigen?«

Pascal notierte.

»Ich sag mal, es gibt nur eine begrenze Menge von dieser Masse. Dann hat sie sich vielleicht zu oft geteilt und kann deshalb die Leute nicht mehr schnell reagieren lassen?«

Waldemar erfreut, dass seine Elena wieder so einen hervorragenden Gedanken formuliert hatte. Natürlich hatte er auch etwas zu ergänzen.

»Das würde ich ausweiten! Besteht die Möglichkeit, dass ein gewisser Teil der einstigen Bevölkerung völlig unter der Kontrolle steht und nur einige, ich will sie mal Drohnen nennen, über diese eingeschränkten Fähigkeiten verfügen?«

Und Pascal schrieb.

»Das könnte ich mir vorstellen. Seit wir die Typen da festgeschnallt haben, liegen sie bewegungslos da und starren an die Decke. Wenn wir damit wichtige Komponenten von dem Zeug lahmgelegt hätten, würde es doch einen Befreiungsversuch starten!«

Auch Perrys Worte fanden Einzug in Pascals Notizbuch.

»Bringen wir die Sache doch mal auf den Punkt. Wir müssen herausfinden, wie viel es von dem Zeug gibt, ob es eine Quelle gibt, oder ob alles den eigentlichen Eindringling, oder mehrere darstellt und erst dann können wir genaueres sagen.«

»Okay. Das klingt doch alles sehr gut! Plan für morgen! Eine Gruppe geht in die Stadt und sucht nach Hinweisen. Der Rest baut das Krankenhaus weiter aus und macht weitere Untersuchungen!«

Was nun kam, gefiel Waldemar, aber es gefiel ihm auch nicht.

»Katja, Amy? Wir drei gehen in die Stadt!«

Alle schauten verwundert zu Elena.

»Warum willst du mit?«

Fragte Pascal.

»Ganz einfach. Wenn wir etwas finden, kann ich zumindest schon einige Analysen anstellen. Nicht so gut wie Mario und Waldemar, aber so ein bisschen hab ich das schon drauf. Ausserdem werden die Beiden im Krankenhaus gebraucht.«

Pascal nickte. Waldemar war stolz und besorgt.

»Ich gehe auch mit. Vielleicht findet sich ja jemand, den wir zum reden bringen können. Aber Pascal, du bist dir absolut sicher, dass uns dieses Zeug nicht auch besetzen kann?«

Pascals Blick wurde ernst.

»Ja! Das gilt für Alle! Niemand von uns muss sich wegen dem Zeug Gedanken machen! Niemand wird davon befallen!«

»Gut. Dann gehen wir Mädels morgen in die Stadt und schauen uns das an.«

Pascal nickte zu Maia.

»Okay, gut. Für einen Tag war das schon ordentlich. Jetzt würde ich aber sagen, essen, ficken, dann ins Bett.«

Diese Aussage sorgte sofort für Frohsinn.

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