Einsatz für Mario und Waldemar

Der Weg zu den Anderen dauerte nicht lange. Amy stapfte tapfer voraus, Katja mit wippenden Brüsten hinterher. Ihre Hand hielt sie von sich weg. Wenn die Jungs das untersuchen wollten, dann sollten sie auch eine möglichste saubere Probe bekommen.

Unten angekommen stürzte sofort Perry in ihre Richtung. Doch Katja hob abwehrend die Hand, in welcher sie das Oberteil hatte und brachte ihn zum stehen.

»Schatz, du kannst mich gleich missbrauchen, aber zuerst kriegen die Jungs ihre Proben!«

Perrys Blick war verwirrt.

»Schatz, wann missbrauche ich dich denn?«

»Das war nur ein Spruch du Schnabeltier!«

»Geh mal aus dem Weg da!«

Sagte Waldemar, als er mit einer Petrischale an Perry vorbei wollte. Mario dicht hinter ihm.

»Wo habt ihr denn das Zeug da jetzt auf gegabelt?«

»Mein lieber Freund Perry! Wir befinden uns hier in einem Krankenhaus. Besser ausgestattet als hier, kann man im Prinzip gar nicht sein. Aber jetzt stör mich nicht beim Abstrich nehmen!«

Wieder schaute Perry verwundert. Klar waren sie in einem Krankenhaus, doch war er doch die ganze Zeit anwesend gewesen und ihm wäre nicht aufgefallen, dass sich Mario, oder Waldemar weit entfernt gehabt hätten.

Mario hielt derweil ganz behutsam Katjas Arm, als wenn der jeden Moment abfallen würde. Waldemar hingegen gab sich die grösste Mühe, eine Probe von der Oberfläche dieses merkwürdigen Spermas zu nehmen. Auf keinen Fall wollte er Katjas Haut berühren, um von ihr möglichst wenig, noch besser sogar gar keine Rückstände in der Flüssigkeit zu haben. Ausserdem bemühte er sich, auch viel dieser merkwürdig schwarzen Substanz zu erwischen.

Nachdem ihm das soweit gelungen war, verschloss er diese Petrischale, steckte sie in eine Tasche und förderte eine Neue heraus. Dort strich er recht sorglos so viel der Substanz wie möglich hinein. Nun schien es ihm nicht mehr darauf anzukommen, auch Hautschuppen von Katja zu erwischen.

»Vielen Dank, meine liebe Katja. Wenn du magst, kannst du dich nun säubern und bedecken!«

»Danke Waldi. Schatz, dann komm ich zu dir!«

»Öhm, das ich hier mit so einem Kerl auf dem Rücken rumstehe, ist wohl noch keinem aufgefallen?«

»Doch klar!«

Sagte Donald und kam näher.

»Soll ich ihn dir abnehmen?«

»Danke, passt schon. Sag nur, wo ihr ihn gerne hin haben würdet.«

Donald zeigte den Flur hinunter.

»Ganz da hinten. Letztes Zimmer auf der linken Seite.«

Amy schaute sich um.

»Klar. Natürlich das letzte Zimmer. Sind die Anderen alle belegt, oder wie?«

»Nö. Pascal meinte aber, falls die wach werden und sich befreien können, können sie uns nicht den Weg hier raus abschneiden.«

Amy seufzte und machte sich auf den Weg.

»Blöde Frage. Wo kann man sich hier denn waschen?«

»Überall. Jeder Raum hat eine Toilette und da, neben dem Eingang, ist auch noch eine.«

Katja nickte, drehte sich rum und nahm die zuletzt angesprochene Örtlichkeit.

»Leute, kommt jemand mit uns? Ich will ungern alleine hier rum rennen.«

»Klar, wo soll es denn hingehen?«

»Ins Labor Janine. Das ist zwei Stock über uns.«

»Alles klar. Kommst du mit Rebekka? Amy und Katja können hier ja für Sicherheit sorgen.«

Rebekka nickte.

»Wenn es möglich ist, dann hätte ich sehr gerne auch Elena dabei!«

Elena grinste. Ihr Schatz konnte wohl nicht von ihr lassen.

»Klar Schatz. Bin doch immer gerne bei dir!«

»Nun, ich möchte dich aber dabei haben, weil auch du ein hohes Verständnis aufzeigst. Du könntest eine Idee haben, auf welche Mario und ich nicht kommen.«

Elena war ein bisschen ernüchtert, nickte aber. Schon waren die Fünf unterwegs.

Als Katja zurück kam, war auch Amy auf dem Rückweg. Zu Perrys Enttäuschung hatte Katja jedoch das Oberteil wieder angezogen. Egal. Als sie bei ihm war, schloss er sie sofort in die Arme.

»Wow Schatz. Freust du dich so, mich zu sehen?«

»Warte du mal, bis wir wieder im Flugzeug sind. Dann siehst du, wie ich mich freue!«

Pascal kam heran.

»Katja. Auch wenn ich deinen Mut echt bewundere, was sollte der Blödsinn?«

»Das würde mich auch brennend interessieren! Hier kann ja nicht genug schiefgehen. Musst du da so eine Kamikaze-Aktion abziehen?«

»Pascal, Viper, wir sind doch hier, um den Dingen auf den Grund zu gehen, oder? Das die Typen nicht gerade denken, wissen wir ja jetzt schon. Die sind wohl da von diesem Alien befallen, wo du gesagt hast. Ich wollte einfach herausfinden, ob da noch irgendetwas männliches in denen steckt. Siehe da, ein paar nackte Möpse und die sind wieder ziemlich irdisch. Kann man das nicht als Beweis ansehen, dass da doch noch irgendwo der eigentliche Mensch drin steckt?«

Pascal rieb sein Kinn und schien nachzudenken.

»Nun ja. Zumindest scheinen die menschliche Triebe nicht vollkommen ausgeschaltet zu sein. Das könnte aber auch bedeuten, dass die Nahrung und Flüssigkeit brauchen.«

»Guter Punkt Pascal. Man müsste in so einen Kerl mal rein schauen!«

Pascal schaute Viper an, als hätte der gerade den Stein der Weisen gefunden.

»Das müsste man doch können! Ich meine, wir sind in einem Krankenhaus. Hier müsste es doch einen Computertomographen geben. Maia, kannst du mal schauen?«

Maia nickte und ging ins Schwesternzimmer.

»Mario, Waldemar? Könnt ihr mit einem Computertomographen umgehen?«

»Wenn du mir für so ein Ding eine Anleitung gibst, dann mit Sicherheit. Nur, ob ich auch was aus den Aufnahmen ablesen kann, dass kann ich dir nicht versprechen.«

»Da muss ich meinem Freund beipflichten. Die Bedienung sollte zu bewerkstelligen sein. Doch die Diagnostik erfordert viel Erfahrung, die wir nicht mal nebenbei gewinnen können!«

Pascal legte die Hand über das Mikro.

»Waldi kann ganz schön anstrengend sein, wisst ihr das?«

Perry, Donald, Katja und Claudia nickten zustimmend.

»Ist doch egal Waldi. Wir schieben nachher mal einen da durch, dann sehen wir ja, was dabei raus kommt. Vielleicht ist ja was besonders auffällig!«

»Das halte ich für eine gute Vorgehensweise. Doch jetzt bitte, wir haben zu arbeiten!«

»Amy, sag mal an. Im Vergleich zu normalen Menschen, hast du beim Kampf einen Unterschied gemerkt?«

»Aber Hallo! Da muss man schon den Vorschlaghammer auspacken! Die stecken ganz schön ein!«

»Und wenn sie zuschlagen?«

Katja lachte.

»War das witzig?«

»Schon. Also so ein bisschen Pascal. Also mich hat keiner wirklich getroffen. Da kann ich dir also nichts zu sagen!«

»Da hat Katja schon Recht. Schnell sind die nicht gerade. Mir kam es so vor, als würden die Glieder nicht so reagieren, wie der Kopf sich das vorgestellt hat. Die Angriffe für sich waren nicht schlecht, aber die kamen irgendwie verzögert. Schwer zu beschreiben.«

»Doch, doch! Das ist sogar eine hervorragende Beschreibung! Offensichtlich haben die Eindringen Schwierigkeiten damit, ihre Körper zu kontrollieren. Das ist eine hervorragende Beobachtung. Claudi, notierst du das bitte?«

Claudia reagiere nicht. Sie war irgendwie auf Amy fixiert.

»Claudia? Bist du noch bei uns?«

Sie schien aus einem Traum zu erwachen. Sofort erntete sie besorgte Blicke.

»Was? Notieren? Ja klar, mache ich.«

»Ist alles okay mit dir?«

Claudia grinste.

»Ja. Sorry Leute, aber wenn ich den Dutt von Amy sehe, da drifte ich dann doch irgendwie etwas weg.«

Gelächter brach aus. Das tat den Freunden auch ganz gut. Obwohl niemand es aussprach, alle standen doch unter Spannung.

Print Friendly, PDF & Email

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert