Na ja, eher ein paar Wochen. In der Zwischenzeit war nicht so viel neues passiert, so dass es eher zur Wiederholung werden würde, es zu erzählen. Lediglich Maia integrierte sich immer mehr in die Gruppe und stieg von Tag zu Tag mehr zu einer echten Freundin auf, wodurch sie auch Veronika langsam hinter sich liess. Das mochte aber auch an der Tatsache gelegen haben, dass Veronika sich immer mehr von der Gruppe zurückzog. In der Kommune war sie nach wie vor vertreten und arbeitete auch weiterhin mit Waldemars Unterstützung an ihrem Projekt, doch die Freizeit verbrachte sie lieber woanders.
Für Waldemar, Donald und Perry lief die Sache hingegen immer besser. Maia hatte wie abgesprochen investiert und der zu erwartende, wachsende Erfolg stellte sich ein. Alleine die Anpassungen, die für Markus eingearbeitet wurden, schlugen ein wie eine Bombe. In kurzer Zeit wählten derart viele Kunden diese Variante der Software, sodass die Junge kaum nachkamen mit dem aufstellen neuer Server. Alleine dafür wurde eine weitere Wohnung in dem Haus angemietet, die nach und nach zur Serverfarm ausgebaut wurde. Was ein Glück, dass dieses Haus so viele leere Etagen hatte! Der Vermieter war natürlich glücklich, denn mit jeder neu gemieteten Wohnung, schrieb das Haus weniger Verlust.
Auch Amy und die Anderen waren aus Amerika zurück und natürlich brauchte Janine nicht lange, um sie auf den neusten Stand bezüglich potentieller neuer Rennstrecke zu bringen. Jeder war begeistert, auch Viper, der normalerweise eher ein Fan der Drag-Rennen war.
Janine war derweil über ihren Schatten gesprungen und näher an Kincaid gerückt. Egal, ob sie nun in Neunburg, Brücken, oder Heinzfort war, sie hatte immer Kontakt mit ihrem offiziell ernannten Freund und gewöhnte sich langsam daran, kein Single mehr zu sein. Nun, war sie im Prinzip durch Amy ja nicht, aber die Geschichte war eben dieses offene Geheimnis. Wann es ging schleifte sie Kincaid auch mit und natürlich war da die Kommune, wo er weiterhin seiner Eigenschaft treu blieb und benutzt werden konnte. Wieder eine Beziehung ohne sexuelle Treue und wieder schien sich das Modell als erfolgreich zu zeigen.
Doch noch jemand hatte durchschlagenden Erfolg. Claudias Blog erfreute sich, nach einem kleinen Schubser von den Drei mit dem Wurm schnell grosser Beliebtheit. Die ersten Tage waren schleppend gewesen und entmutigten Claudia sofort. Nur die Jungs aus der Kommune schauten sich den Blog an und auch nur dann, wenn sie aufgefordert wurden. Doch kaum war das Video der Mädels draussen, knallte es sofort. Rebekka hatte es jedoch angekündigt. So ein Video war nur ein Startschuss. Die Leute würden sich das anschauen und eine Zeit lang massiven Traffic generieren. Doch waren Claudias Inhalte nicht ansprechend, würde sich das schnell wieder legen. Da ihre Inhalte jedoch offensichtlich ansprechend waren, stieg die Zahl der Besucher pro Tag stetig und was da Tag für Tag an gesteigerten Werbeeinnahmen zu bestaunen war machte Claudia einfach glücklich. Noch ein bisschen, dann war sie auf Papas Kreditkarte nicht mehr angewiesen. Das schönste für sie war jedoch, es machte ihr richtig viel Spass, auch wenn es immer wieder echte Arbeit war, etwas alltägliches mit sexuellem Unterton zu zeigen
Es geht weiter an dem Tag, an welchem Katja und Perry beim Frauenarzt sassen. Katja hatte dabei ein Problem. Perry hatte sein Training wieder aufgenommen und seine Figur besserte sich quasi von Tag zu Tag. Er war kein Adonis wie Donald und gerade am Kinn schien das kleine Polster nicht weggehen zu wollen, doch diese Disziplin war für Katja einfach so reizvoll, dass sie ihn anschaute und geil wurde. Ja, endlich war auch Perry ein Mann, der sie rein optisch geil machen konnte.
Perry ging es nicht viel besser. Er sah dem Arzt zu, wie er eine Sonde tief in Katjas Vagina versenkte. Einfach so, direkt vor seinen Augen. In Kommentar zu dem, was man auf dem Ultraschall sah, kam jedoch nicht. Irgendwie schien es Perry, als ob der Typ schon längst wusste, wie die Diagnose lautete, jedoch nichts sagte, um auch noch Katjas Brüste befummeln zu können. Da mochte er sich aber auch geirrt haben, denn immerhin wusste er ja durch Pascal, wie die Diagnose lauten würde und deshalb sah er es etwas kritisch. Spielte aber keine wirkliche Rolle, denn er wurde geil.
Dann endlich. Nach der Sonde, dem Abtasten der Brüste, des Bauchs und was auch immer der da noch gemacht hatte, zog der Typ die Handschuhe aus.
»Okay Katja. Sie sind nicht schwanger! Den Verdacht hatte ich sofort, als ich sie gesehen hatte. Bedenkt man die Zeit, seit sie den Termin gemacht haben, hätte der Bauch deutlich grösser sein müssen.«
»Also bin ich nur zum Schein schwanger?«
»So ist es. Wie genau es dazu gekommen ist, kann ich jetzt allerdings nicht sagen. Es ist aber so, dass es nur bis zu einem gewissen Punkt gegangen ist. Gerade so, dass da ein kleiner Babybauch entstehen konnte. Ich konnte keinen Milcheinschuss erkennen, oder sonstige Punkte, die eigentlich hätten auftreten müssen. Meiner Meinung nach, aber da bin ich kein Fachmann, hat ihr Unterbewusstsein ihnen da einen Streich gespielt.«
Katja wusste gar nicht, so genau, wie sie reagieren sollte. Irgendwie war es ihr klar gewesen, aber es nun zu hören war schon heftig.
»Danke. Was passiert jetzt?«
»Nun, sollte ich mit meiner Vermutung richtig liegen, wird durch die Diagnose alles von alleine rückgängig gemacht. Sie werden in Kürze ihre Regel bekommen, die vielleicht etwas stärker ausfallen wird, dann hat sich die Geschichte. Wenn nicht kommen sie wieder her und ich gebe ihnen entsprechende Medikamente.«
»Das hat aber keinen Einfluss auf ihre Fruchtbarkeit, oder?«
Perry hatte etwas Angst in der Stimme.
»Nein, dafür gibt es keine Anzeichen.«
Perrys Augen funkelten Katja an.
»Ach, so etwas interessiert dich?«
»Natürlich Schatz! Ich bin dein Mann und habe schon vor, dich irgendwann dick zu machen!«
Der Frauenarzt drehte sich um. Irgendwie schien ihm das Gespräch peinlich.
Auf dem Weg nach draussen hatte Katja jedoch deutlich gemerkt, dass Perrys Worte ihre Stimmung massiv verbessert hatten. Nein, sie war nicht schwanger, doch ihr Mann, den Mann, den sie wirklich liebte, wollte Kinder mit ihr.
Zurück in der WG wurde die Neuigkeit verbreitet. Waldemar fand das nicht lustig, da es ja während der Arbeitszeit war und er bat auch bald Katja, sich zu verziehen. Das hätte er mal besser gelassen.
Aus dem Aufzug kam etwas, was Katja noch nie gesehen hatte. Erst kam da Maia, die ein Brett mit irgendwelchen Aufbauten hielt. Dann kam besagtes Brett und am anderen Ende Janine. Sie wollten in Richtung Tierheim abbiegen, doch da ja Waldemar nicht gestört werden wollte, was Katja zum Besten gab, ging es doch nach AAA. Auch Amy und Rebekka waren mit dem Aufzug gekommen und in der WG wartete schon Maria und Elena. Nur Claudia blieb verschollen.
»Warum kommt ihr hier her? Wollten wir uns nicht drüben treffen?«
»Waldi will aber während der Arbeitszeit nicht gestört werden Elena!«
»Mag sein, aber wenn du ihm gesagt hättest …«
»Er will nicht gestürzt werden!«
Bekräftigte Katja erneut. Elena verstand. Wenn Waldemar gesagt bekam, dass das Modell schon Mittags hier angekommen war, würde er sich beschweren und konnte unter die Nase gerieben bekommen, dass er ja nicht gestört werden wollte.
»Und was ist das?«
»Das, meine liebe Katja, wird unsere neue Rennstrecke!«
Katja schaute genau und verstand. Es war, wahrscheinlich von dem beauftragten Architekturbüro, ein im Massstab verkleinertes Modell der zukünftigen Anlage. Jedoch war alles weiss, was Katja irgendwie irritierte.
»Also, ich bin total begeistert! Hier ist echt alles vertreten! Dagegen sieht unsere Strecke fast armselig aus!«
»Jetzt mal langsam Amy! Unsere Strecke ist erfahren, hat Stil und ist eine Institution! Überleg mal, sogar unsere Strecke am Flugplatz konnte unserer Strecke nie den Rang ablaufen!«
»Ich weiss Rebekka. Trotzdem. Guck es dir doch an! Hier quartieren wir uns ein. Hier, hier und hier können Fresstempel, Teilehändler und was weiss ich aufmachen. Die ganzen Parkplätze, diese Slumoptik und dann die schwer anspruchsvolle Strecke. Ich finde es einfach geil!«
Amy zeigte wild mit dem Finger über das Modell. Katja hingegen war ein bisschen angefressen da Amy anscheinend ohne Absprache einfach ein Gebäude an sich gerissen hatte.
»Wieso kannst du bestimmen, dass ihr euch hier niederlassen werdet?«
»Ganz einfach Katja. Weil wir für die Hütte ja schliesslich bezahlen. Maia hat für euch hier eine Hütte geplant. Dann sind wir quasi Nachbarn. Ausserdem, bei der Summe, die wir hier investieren, sollte ja auch ein bisschen Mitspracherecht drin sein, oder?«