Isla Oak und ein wildes New Apple

Der Flug dauerte wirklich nicht lange. Gerade lange genug, dass Rock und Monty mit ihren Autos zum Flughafen fahren und die Gruppe abholen konnte. Rock war dabei direkt sehr begeistert von dem Roboter, den Mario mit dabei hatte und konnte es gar nicht erwarten, diesen in die Schächte fahren zu lassen.

Lustigerweise dauerte die Fahrt vom Flughafen zur Insel fast genauso lange, wie der Flug von New Apple bis hier her. Doch während in Rocks Auto die Diskussionen wegen dem Roboter voll am brennen waren, war die Stimmung bei Monty eher verhalten. Sie redeten über ein paar der letzten Vorgänge auf der Insel, aber es war lange nicht so intensiv wie eben bei Rock.

Doch die Fahrt hatte bald ein Ende und natürlich fuhr die Gruppe sofort zu den Schächten. Pascal hielt sich dabei vornehmlich zurück. Der stand nur dabei, hatte die Arme verschränkt und grinste. Mario machte alles fertig und liess sich von Waldemar assistieren. Viel einzustellen war nicht und der Roboter übertrug einwandfreie Bilder an den Monitor. Bald konnte es losgehen.

Zu Beginn war das ziemlich langweilig. Was der Roboter da übertrug war nichts, was man nicht schon gesehen hatte. Phillip, der es ja zum ersten Mal sah, stellte dann jedoch eine Frage.

»Wer baut denn bitte einen so engen Schacht über eine solche Distanz?«

»Die Ägypter!«

Antwortete Pascal. Das Gelächter war natürlich gross, denn was sollten die Ägypter denn bitte hiermit zu tun haben? Die lebten ganz wo anders und in weit früherer Zeit!

»Hast du auch etwas konstruktives anzubieten, Herr Alleswisser?«

»Klar. Schaut euch doch einfach mal um!«

Die Anwesenden drehten die Köpfe. Pascal schüttelte seinen nur resignierend.

»Im Schacht! Nicht hier oben!«

Mario begann, die Kamera des Roboters rotieren zu lassen. Ganz langsam und mit voller Auflösung. Da das Gefährt sich nur langsam bewegte, war alles sehr gut zu erkennen. Bis auf die Tatsache, dass es nichts zu sehen gab, war es jedoch äussers unbefriedigend.

Nach einiger Zeit dann das, womit eigentlich alle schon gerechnet hatten. Der Gang war zu Ende. Einfach so! Der Roboter erreichte ein unüberwindliches Hindernis. Was sollte das bedeuten?

»Kann mir das mal jemand erklären? Da buddelt jemand einen so langen, präzisen Schacht in den Boden, nur um ihn zu graben, oder wie?«

»Schaut euch doch einfach mal das Hindernis an Leute! Vielleicht fällt euch dann ja etwas auf!«

Pascals Stimme klang so, als würde er das alles unglaublich lächerlich finden. Irgendwie schien er auf etwas zu warten, was nicht kam. Mario hingen benutzte die ganzen Fähigkeiten des Roboters, um das Hindernis zu untersuchen und er fand auch etwas.

»Das ist ein Stein, oder so!«

»Denkst du? Wie kommst du darauf?«

»Ganz einfach Rock. Hier. Er sitzt auf dem Boden des Ganges! Siehst du den Spalt? Rechts, Links und Oben sind auch Spalten zu erkennen. Als wäre er von oben in den Schacht eingelassen worden!«

Viper stellte sich zu Pascal.

»Na? Die Nerds haben dein Geheimnis gefunden, oder?«

»Nö. Ja, okay, sie haben entdeckt, dass sie gerade einen Verschlussstein gefunden haben. Meine Hinweise richten sich aber auf etwas anderes, was deutlich wichtiger ist!«

»Ach ja? Was wäre das?«

»Schau auf den Monitor! Dort siehst du alles, was ich auch sehe. Mir ist es sofort aufgefallen.«

Viper ging neben Mario, während Perry zu Pascal kam.

»Der Schacht hat überhaupt nichts mit dem Geheimnis der Insel zu tun, richtig?«

Mit beeindrucktem Gesichtsausdruck schaute Pascal zu Perry.

»Wie kommst du darauf?«

»Instinkt? Keine Ahnung! Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, hier geht es um etwas ganz Anderes, als einen vergrabenen Schacht!«

»Und was denkst du?«

»Das weiss ich nicht. Aber wenn ich ehrlich sein soll, es fühlt sich sehr bedeutend an. Bedeutender, als irgendwelche Schätze!«

»Ich bin beeindruckt Perry! Du scheinst der Einzige hier zu sein, der über den Tellerrand schauen kann!«

»Und du scheinst der zu sein, der schon genau weiss, was hier abgeht und sagst kein Wort!«

»Genau weiss ich es natürlich nicht! Aber zumindest sehe ich Dinge, die ihr anscheinend nicht seht, oder sehen wollt. Da frage ich mich dann schon, warum das so ist. Aber, es ist Meistens so. Lassen wir sie einfach noch ein bisschen herumdoktern.«

Monty und Rock riefen noch andere Leute ihrer Gruppe hinzu, aber niemand sah irgendetwas besonders auffälliges. Auch was sie in den alten Aufzeichnungen noch gefunden haben, ergab irgendwie so gar keinen Sinn. Man hatte den Eindruck, was da geschrieben wurde diente einzig dazu, ein Urheberrecht für etwas zu bekommen, mit dem man eigentlich nichts zu tun hatte.

Waldemar errechnete aber eine wirklich interessante Sache. Wenn man die zurück gelegte Strecke des Roboters berücksichtigte, den Neigungswinkel und so, dann musste er sich fast genau in der Mitte von Isla Pear befinden. Die nächste Insel zu Isla Oak. Klein, bewaldet und unauffällig. An seiner Rechnung wurde auch nicht gezweifelt, denn alle hatten ja gesehen, wie weit der Roboter gefahren war und da er nirgendwo abgebogen war, musste er sich einfach dort befinden. Punkt aus!

Rock und Monty schauten in Richtung Isla Pear, auch wenn sie aufgrund der Bäume natürlich nicht einmal das Meer sehen konnten.

»Was genau sollte so ein Schacht bringen?«

»Belüftung Monty?«

»Das wurde doch schon verworfen! Zu klein für diese Distanz!«

Waldemar schaute in den blauen, leicht bewölkten Himmel. Als würde er dort etwas beobachten. Donald kam zu ihm.

»Waldi, was siehst du da?«

»Ich versuche mir gerade vorzustellen, ob dieser Schacht irgendwann einmal auf ein bestimmtes Sternbild, oder einen Stern gezielt haben könnte.«

»Und was denkst du?«

»Ich weiss es nicht. Vielleicht. Aber da gibt es ja noch die anderen Schächte, die wohl auch irgendeine Funktion gehabt haben sollten. Das ergibt so alles noch keinen Sinn!«

Um diese Schächte kümmerte sich der Roboter als Nächstes. Sie waren alle unterschiedlich lang und endeten ebenfalls einfach. Doch auf das, was Pascal immer wieder anspielte, kam keiner.

Gleichzeitig ging in New Apple ganz schön die Post ab. Die Mädels zogen durch die Strassen, nachdem Rasmus völlig zerstört die Heimreise angetreten hatte. Die hatten sich ein Spiel ausgedacht. Der Reihe nach war eine dran und musste das tun, was die Anderen ihr auftrugen. Da die Mädels jedoch alle sowieso schon fast immer in irgendeiner Form an Sex dachten und Rasmus nicht alle befriedigt hatte, war klar, um was es immer ging.

Anfangs war das noch harmlos. Alle Aktivitäten bezogen sich auf Personen, die alleine unterwegs waren. Doch mit der Zeit änderte sich das. Amy zum Beispiel musste einen Kerl davon überzeugen, ihr mitten in der Stadt an die Möpse zu gehen. Während dessen Freundin dabei war! Claudia musste hingegen eine Frau davon überzeugen sie zu küssen, wobei ihr Freund anwesend war. Das ging jedoch deutlich einfacher als Amys Aufgabe. Es wurde aber noch intensiver. Rebekka musste einem Kerl mitten auf der Strasse einen blasen. Kein wirkliches Problem für sie, aber dem Typ war es peinlich. Typisch Mann jedoch konnte er es dennoch nicht ablehnen. Janine fingerte eine Frau mit Rock und Katja war die Erste, die in einer der Seitenstrassen gefickt wurde. Natürlich blieben auch Elena und Alexis nicht untätig. Amy stand währenddessen neben Katja am Eingang zu der Gasse, aus der Alexis Stöhnen drang.

»Wenn du das jetzt alles Perry erzählst, dreht der völlig durch und spritzt?«

»So in der Art, ja.«

»Du hast echt Glück! Ich kann das zwar Phillip und Markus erzählen und die werden mir nicht böse, aber etwas passieren wird deshalb nicht.«

»Bliebe jetzt die Frage, was besser ist Amy!«

»Wie es bei dir ist Katja. Ich finde es super toll, dass Perry sogar happy ist, wenn du ihm fremdgehst. Meine Jungs tolerieren das einfach nur. Ihnen ist es fast sogar egal, würde ich sagen.«

»Hat aber den Vorteil, die fangen nicht an dich damit zu nerven, ob du hast, mit wem du hast und wie es war.«

»Nerven? Glaub mir, es nervt mich deutlich mehr zu wissen, dass es meinen Freunden egal ist als ich mich nerven würde, wenn sie mich löchern.«

»Na ja, man findet wohl immer das gut, was man nicht hat. Scheint wohl so eine Macke von uns Menschen zu sein!«

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