Einige Sharer werden wahrscheinlich früher, oder später, drauf kommen, dass sie gerne ihren Partner teilen würden. Mir fiel es sehr früh auf, so dass ich viel Zeit zum nachzudenken hatte.
Eins ist dabei auffällig, wie ich auch schon bei anderen Artgenossen feststellen musste. In aller Regel ist der erste Gedanke:
Was kann ich dagegen tun?
Warum teilen überhaupt ein Problem ist!
Wahrscheinlich liegt das an der allgemein gültigen Art der Erziehung, dass teilen nicht gerade als normal angesehen wird. Wobei man nun natürlich diskutieren könnte, was eigentlich »normal« ist. Man bekommt von klein auf eingetrichtert, Beziehungen sind monogam. Man verliebt sich, kommt zusammen und ist für den Rest seines Lebens glücklich. Es gibt auch genügen Filme, Bücher und Serien, die genau das suggerieren.
Die Wahrheit ist natürlich ganz anders! Ich kenne nicht viele Paare, die längere Zeit miteinander verbringen und durchgehend glücklich sind. Genau genommen kenne ich sogar mehr Paare, bei denen genau das Gegenteil der Fall ist! Das sei mal so dahingestellt und tut jetzt nichts zur Sache.
Was ist denn mit einer der häufigsten Gründe, warum eine Beziehung in die Brüche geht? Genau! Die Treue! Männer gehen fremd, weil die Frau vielleicht eine Zeit lang keine Lust auf Sex haben, nicht das machen, was der Mann sich vorstellt und ähnliches. Umgekehrt scheinen viele Frauen fremdzugehen, weil der fremde Mann ja so süss ist. Keine Ahnung, wie man das werten soll, schlichtweg spielt der Grund auch gar keine Rolle. Partner betrügen sich und es kommt zum Bruch der Beziehung, egal wie harmonisch diese vorher war.
Interessanterweise höre ich oft. dass in einer Beziehung gerade Sex nicht das Wichtigste ist. Das unterstreiche ich voll und ganz. Wenn es aber nicht das Wichtigste ist, warum führt es dann immer wieder zu Trennungen, obwohl die wirklich wichtigen Dinge stimmen?
Bin ich unnormal?
Ach, wie oft habe ich das schon gehört und mich selbst gefragt? Die Frage ist dabei eigentlich total überflüssig! Ist man unnormal, weil man etwas gut findet, was in der breiten Öffentlichkeit verachtet wird? Ganz sicher nicht! Denn dann wäre ich gänzlich unnormal!
Als Beispiel:
- Die meisten Männer trinken Bier. Ich nicht!
- Die meisten Männer schauen Fussball. Ich nicht!
- Die meisten Männer sterben, wenn sie eine Erkältung haben. Ich nicht!
- Die meisten Männer gehen gerne alleine weg. Ich nicht!
- Die meisten Männer schauen auf Brüste und Hintern. Ich auf Frisuren!
Die Liste könnte ich noch weiterführen, aber jetzt schon zeigt sich, ich kann gar nicht normal sein! Insofern normal bedeutet, mit der Menge zu schwimmen!
Hier kommen wir aber auch an einen Punkt, in dem sich viele Menschen heftig widersprechen! Gerade in den sozialen Netzwerken werden viele Bilder und Sprüche gepostet, welche die Menschen dazu anhalten, gegen den Strom zu schwimmen. Viele davon sind gut und spiegeln meine eigene Weltanschauung wieder, doch werden sie anscheinend nur geteilt, damit die Verfasser sich besser fühlen, cool finden, oder etwas in der Art. Denn nimmt man es genau, dann machen wir Sharer genau das! Wir schwimmen mit unserer Meinung gegen den Strom. Werden wir dafür geachtet, oder bewundert? Wohl eher das Gegenteil ist der Fall!
Was kann ich dagegen tun, dass ich gerne teile?
NICHTS!!!!
Dieser Fetisch hat mich eine Sache gelehrt! Er lässt sich nicht unterdrücken! Man bekommt es für eine gewisse Zeit in den Griff und kann seine Wünsche unterdrücken, aber sie kommen zurück! Definitiv! Gerade im Moment hat man es da schwer, denn in vielen Filmen und Serien kommt das Thema immer häufiger vor. So habe ich kürzlich in der Serie »Tom Clancy’s Jack Ryan« gesehen, wie dieser Fetisch gezeigt wurde.
Eines ist dabei sicher! Einmal sowas gesehen und schon ist der Fetisch wieder da! Dabei scheint man zu dem Schluss zu kommen, der Fetisch ist artverwandt mit den Diäten! Denn wenn man ihn eine Zeit unterdrückt, kommt er mit mehr Macht zurück! Wie der Jo-Jo-Effekt.
Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, versucht erst gar nicht, gegen den Fetisch anzukommen. Er ist stärker! Ihr werdet ihn nicht kontrollieren können und je mehr ihr es versucht, umso stärker wird er!
Wie gehe ich damit um?
Das ist schon eine deutlich schwierigere Frage. Vielleicht würde es wirklich funktionieren, einen Spezialisten aufzusuchen und sich behandeln zu lassen. Dazu kann ich nichts sagen, ich habe es nie versucht. Wie sinnvoll es ist bleibt auch fraglich, denn Homosexualität ist schliesslich auch nicht behandelbar.
Mein Ratschlag ist ganz klar. Setzt euch mit dem Fetisch auseinander! Findet heraus, was euch besonders reizt und vor allem, wenn ihr in einer Beziehung seit, sprecht mit dem Partner darüber! Vielleicht habt ihr ja Glück und der Partner kommt damit klar! Es könnte euch in die wundervolle Lage versetzen, den Fetisch ausleben zu können und glaubt mir, ab dann werdet ihr euch sowieso nicht mehr fragen, ob ihr ihn unterdrücken könnt, denn er ist einfach eine Bombe!
Ehrlichkeit und Wissen sind zwei Grundvoraussetzungen, um mit dem Fetisch leben zu können. Ehrlichkeit gegenüber dem Partner natürlich, denn der sollte mit einbezogen werden! Wissen ist wichtig, damit man auch weiss, was der Fetisch überhaupt will! Vielleicht gehört man zu der harmlosen Gruppe, denen frivole Chats mit Fremden schon ausreicht! Da gibt es mit Sicherheit Mittel und Wege, zur Erfüllung zu gelangen. Klar ist aber, wenn man nicht weiss, was man eigentlich will, ist es für den Partner schwer, in dem Punkt seinem Partner zu helfen.
Es kann natürlich sein, dass der Partner mit der Geschichte überhaupt nicht klar kommt und die Erfüllung ausgeschlossen scheint. Damit wird man leben müssen, denn zu diesem Fetisch gehören zwei, na ja, eigentlich sogar drei. Man wird seinen Partner nicht zwingen können, aber hier kann es gut sein, dass die Biologie zur Hilfe kommt.
Man stelle sich einmal vor, man ist über Jahre hinweg mit seinem Partner zusammen und es läuft hervorragend. Die Erfahrung zeigt, irgendwann sind selbst die treusten Menschen an dem Punkt, wo sie schwach werden könnten. Weiss der Partner nun, dass er eher etwas gutes, als etwas schlechtes macht, wenn er fremdgeht, dann ist das doch ein riesiger Vorteil, oder? Man kann seinem Partner diese Sehnsucht, oder wie man es nennen mag, erfüllen! Der Partner kann sich austoben, tut damit gleich dem Fetisch noch einen Gefallen und eine intakte Beziehung bleibt intakt und endet nicht wegen eines Seitensprungs. Aus meiner Sicht ein absoluter Vorteil!
Geduld ist wichtig!
Und zwar nicht zu knapp! Es kann Jahre dauern, so war es in meinem Fall, bis der Partner tatsächlich den Wunsch verspürt, dem Fetisch nachzukommen. Entweder, weil da jemand interessantes aufgetaucht ist, oder weil man es einfach verdient hat. Wie dem auch sei, man kann es NICHT erzwingen! Ich garantiere euch, damit schadet ihr euch mehr, als ihr euch nützt!
Geduld ist deshalb die grösste Tugend, die ihr euch aneignen könnt, auch wenn es natürlich nicht immer einfach ist. Euer Partner kann euch dabei vielleicht aber auch unterstützten! Vielleicht ist er nicht dazu in der Lage, euch euren Wunsch zu erfüllen. Aber, in den meisten Fällen haben die Partner etwas auf Lager, was zumindest die gröbsten Bedürfnisse bedienen kann!
In den meisten Fällen sollte es eigentlich so sein, dass man keine Jungfrau zum Partner hat. Demnach hatte der Partner schon vorher Sex und genau das kann ebenfalls zumindest bedingt den Fetisch befriedigen. Für den Partner sollte es meines Erachtens nach kein Problem sein, von vergangenen Liebschaften zu erzählen. Während dem gemeinsamen Liebesspiel kann er zum Beispiel Vergleiche anstellen und je nachdem, wie der Fetisch ausgeprägt ist, vielleicht sogar Dinge benennen, die bei dem Ex besser waren. Da gibt es gleich eine ganze Reihe Möglichkeiten, man muss nur wissen, was man braucht!
Fazit
Abschliessend sei deshalb gesagt, man ist ganz sicher nicht unnormal, gestört, oder sonst wie minderwertig, nur weil man gerne teilt! Man kann sogar einige Vorteile aufzählen und auch wenn man den Fetisch nicht bekämpfen, unterdrücken, oder besiegen kann, so ist es in den meisten Beziehungen dennoch möglich, auch wenn der Partner rein gar nichts damit anfangen kann, den Fetisch zumindest teilweise zu bedienen. Ehrlichkeit, Wissen und Geduld sollte man haben, dann kommt man damit zurecht!
Ich zum Beispiel wurde schon mehrfach angefeindet. »Frauen teilt man nicht!« wurde mir schon oft gesagt. Ich sage dann meistens, dass ich es trotzdem gerne mache und verweise darauf, dass ich seit 13 Jahren mit meiner Freu zusammen bin und an einer Hand abzählen kann, wie oft wir mal ernsthaften Streit hatten. Spätestens da verstummen die Meisten, denn entweder sind sie single, oder haben Stress in der Beziehung.
Soweit also, teilen macht Spass und hat Vorteile!
Du sprichst mir aus der Seele. Mit “normal” und “das ist eben so” oder “tut man einfach nicht” kommt man hier nicht weiter. Wenn man sich mal eingestanden hat, dass man es schön fände, wenn die eigene, geliebte, geachtete und als echter Partner betrachtete Frau einmal Sex mit einem anderen Mann hätte, dann hat sich der Gedanke festgesetzt. Man kann sich winden und es sich verkneifen, es mit Psychologie, Therapie (wenn es die gibt) oder nach der uralten Methode mit Verdrängen versuchen, aber irgendwann kommt man immer wieder an den selben Punkt. Hat man Glück, ist die Partnerin bereit darüber zu reden, sich es bei Fantasiespielen im Ehebett vorzustellen und sich gegenseitig mit diesen Gedanken geil zu machen.
Viel darüber reden, alle möglichen Fragen stellen, beantworten, alles langsam und ohne Hast überdenken und dann auf eine Gelegenheit warten, es dem Zufall überlassen oder aktiv suchen. Da ist noch ein langer Weg bis Deine liebste Frau in den Armen eines für sie attraktiven Mannes liegt, der sie respektvoll behandelt oder genauso wie sie sich das in ihrer Phantasie vorgestellt hat. Du bist entweder dabei und darfst es miterleben oder Du bist nur darüber informiert und total geil, weil Du Dir das alles im Kopfkino vorstellst. Für mich übrigens die obergeilste Variation, besser als still Zusehen und allemal besser als die ungeschickten Versuche von unerfahrenen Neulingen einen erotisch und sexuell spannenden Dreier hinzulegen. Das kommt alles noch, aber viel später.
In erster Linie ist es wichtig, dass meine Frau es schön findet, Spaß hat, ihr Wünsche und Erwartungen in Erfüllung gehen. Dann ist bereit, es ein zweites Mal zu versuchen oder sogar interessiert, es als Teil ihrer neuen sexuellen Identität oder Lebensstil zu akzeptieren.
Hat man Glück und es entspricht dem Wunsch des Paares, wird aus dem passenden männlichen Partner ein echter Freund der Familie und ein einfühlsamer Langzeitpartner meiner Frau, mit dem sie sich oder wir uns regelmäßig treffen. Zwischen den Männer gibt es nicht nur Respekt sondern eine Art Wertschätzung und Freundschaft.
In der idealen Konstellation ist einfach wunderschön für mich, zu wissen, dass meine Frau auch von einem anderen, respektvollen und von mir geschätzten Mann verwöhnt und befriedigt wird.
Jeder hat hier andere Wünsche und Vorstellungen. Deshalb gibt es eben kein Rezept, keinen sicheren Rat und kein vermittelbares Gesamtkonzept, an das man sich halten könnte.
Ich hatte großes Glück mit meiner intelligenten und verständnisvollen Frau. Wir sind jetzt 35 Jahre verheiratet, haben drei erwachsene Kinder und meine Frau war offen genug, mich anzuhören, es sich zu überlegen und es mal zu versuchen. Sie stellte fest, dass sie die Freiheit, die sie sich selbst zugestanden und genommen hatte, genoss. Sie freute sich über meine Erregtheit und mein enorm gesteigertes Bestreben, alle ihre persönlichen Wünsche zu erfüllen, mein intensives Interesse für die von ihr geäußerten Meinungen und Ansichten und nicht zuletzt, dass ich in einem Zustand der permanenten Erregung war und sie sexuell so begehrte wie noch nie zuvor.
Mein Frau genoss auch die Annehmlichkeiten und begehrenden Zärtlichkeiten ihres neuen männlichen Partners und die Dynamik dieser neuen Beziehung, die ihr neues Leben als nicht nur sinnlich sondern auch intellektuell bereicherten. Es ging nicht nur um ein anderes Glied, um Länge, Größe, Ausdauer, sexuelle Praktiken, es war für sie ein völlig neuer Impuls in ihrem und unserem Leben.
War wir, meine Frau und ich hatten, war die sichere Basis, die neue Konstellation war die sinnlich-erotische neue Dimension, die einen neuen Impuls, einen frischen Wind in unser Leben brachte.