Will Benjamin alles?

Benjamin fing an sich zu fragen, wo er da eigentlich hin geraten war. In dem einen Moment war sein grösstes Problem, nicht wegen etwas, was gar nicht zur Debatte stand, verprügelt zu werden, um anderen Moment hatte er mehr Sex als eine Berühmtheit, dazu noch mit unglaublich aufregenden Frauen, hatte die Möglichkeit auch seiner homosexuellen Seite zu begegnen und theoretisch stand ihm eine Ehe ins Haus. Doch Koma?

Eines war ihm jedoch mittlerweile klar. Wenn er in einem Koma lag, dann würde er freiwillig nie wieder daraus erwachen. Wie oft hatte er sich sein Leben schön geträumt? Auch mit den drei Mädels aus MyTube. Das spielte keine Rolle. Nichts davon war auch nur ansatzweise so geil und erfüllend, wie sein momentaner Zustand.

Benjamin war sich auch nicht ganz sicher, ob er das mit Mario jetzt wirklich in Angriff nehmen wollte. Denn, wenn er es schaffen würde, was würde er dann von Janine wollen? Sex bekam er ja und sie schien ihn auch gut leiden zu können. Er hätte eine Fahrt mit dem Lori verlangen können. Aber, seine Fahrkünste reichten kaum für ein 50 PS starkes Fahrzeug. Wie sollte er so ein Monster wie den Lori bändigen? Nein. Das war auch keine Option.

Aber eben, mit Janine den Bund fürs Leben einzugehen, mit allem was dazu gehört, dass klang wirklich irgendwie aufregend. Nur, wie weit würde das bei ihr gehen? Nun, da konnte er ja nachfragen.

»Janine, wenn ich das mit Mario schaffe und wirklich deine Hand fordere, es wäre von deiner Seite aus nur gespielt, oder?«

Janine gab augenblicklich Antwort, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken.

»Was heisst gespielt? Ich bin jetzt nicht verliebt in dich, oder was in der Art. Ich würde dich auch aktuell nicht fragen, ob wir heiraten sollen. Auch würde ich, unter normalen Umständen, auch nein sagen. Das liegt aber nicht an dir. Auch zu Kincaid würde ich nicht einfach so ja sagen. Pass auf, ich erzähl dir was. Das bleibt aber unter uns, oder?«

»Ja, klar!«

Benjamin war überrascht über Janines Ehrlichkeit. Da war kein er sei nicht ihr Typ, oder was auch immer. Nein. Sie sagte es knallhart heraus und das gab ihm tatsächlich Sicherheit. Da stand nicht die Frage im Raum, wie er ihre Worte interpretieren sollte. Die waren direkt und liessen keinen Raum für Spekulationen.

»Es gibt nur einen Menschen, bei dem ich sofort ja sagen und den ich auch gerne fragen würde.«

Benjamin fiel ihr ins Wort.

»Amy!«

Janine schaute verwundert.

»Ja. Genau. Ist das so offensichtlich?«

Benjamin lachte.

»Na ja, wenn man eure Videos lange genug verfolgt, dann sieht man die Blicke, die Gesten, die Berührungen. Auch, dass Phillip genau Bescheid weiss. Wobei. Eigentlich weiss das meiner Meinung nach jeder.«

Janine lachte mit.

»Ja. Da hast du nicht Unrecht. Aber trotzdem. Es ist Amy und mein Geheimnis und jeder respektiert das. Klar soweit?«

Benjamin nickte.

»Er hat genickt Janine!«

Schon wieder so eine Stimme aus dem Nichts. Gut, wo die herkam, konnte sich Benjamin jetzt denken.

»Entschuldige. Hab nicht dran gedacht, dass du mich ja schlecht siehst.«

»Schon gut. Hab ja meinen Lori.«

»Gut. Aber meine Frage hast du mir noch nicht beantwortet.«

»Ach so. Ja, hast Recht. Wie weit wäre es gespielt? Nun. Gespielt wäre es überhaupt nicht! Ich würde dich heiraten. Natürlich im Kleid und so. Auch würde ich dich küssen. Du könntest bei mir wohnen, denn ich denke mal, in deiner Bude wird nicht so viel Platz sein. Ich würde keinem etwas vormachen. Du wärst mein Mann und das würde ich auch jedem so sagen. Ficken würden wir natürlich auch. Wohl auch einen Alltag miteinander haben. Was aber eben nicht vorkommen würde, ich könnte dir nicht zeigen, dass ich verliebt und dadurch glücklich bin. Weil eben, ich bin ja nicht verliebt. Wobei glücklich, weiss ich so ja noch nicht. Hab ja keinen Plan, was du für ein Ehemann bist. Monogamie könntest du aber gleich den Hasen geben. So einen Quatsch mache ich auch nicht für Amy.«

Wieder war Benjamin von der Ehrlichkeit überrascht.

»Also, es wäre eine vollständige Ehe, nur eben ohne Liebe?«

»Bingo. Wer weiss, vielleicht verlieb ich mich ja irgendwann in dich, oder entwickle sonstige Gefühle. Kann man nie wissen. Aber so im Moment kann ich damit nicht dienen.«

»Und du könntest dir vorstellen auch glücklich zu sein?«

»Warum denn nicht? Du bist doch ein lieber Kerl und ich denke mal, du würdest mich gut behandeln. Wer sagt denn, dass ich mich dann nachts im Bett nicht von dir ankuscheln lassen will? So mit Geborgenheit und so?«

Irgendwie wurde es Benjamin schwindelig. Es ging um einen Wetteinsatz, den Janine bereit war zu erfüllen, ob sie ihn nun liebte oder nicht. Aber anstatt sich da Gedanken zu machen, wie sie aus der Nummer rauskommen würde, schien sie sich sogar damit anzufreunden. Ganz eindeutig, diese Menschen waren um so viele klassen besser, als alle, die er jemals kennengelernt hatte. Einfach unbeschreiblich!

»Und ja, meine Bude ist echt klein.«

Janine schien einen Moment nachzudenken.

»Ein Zimmer, Küche, Bad?«

»Genau.«

»Na ja. Also auf Dauer dort wohnen würde ich jetzt nicht wollen. Aber ich hab erlebt, wie Amy in Amerika in ihrer kleinen Wohnung happy sein kann. Vielleicht könnten wir Beide hier und da ja dann doch ein bisschen Zeit dort verbringen? Wirklich nur wir Beide. So als Zuflucht vor allem, was ich normal um die Ohren habe?«

Moment! Was war denn jetzt kaputt? Benjamin hatte die Aufgabe noch gar nicht in Angriff genommen! Für Janine schienen aber die Kirchenglocken schon zu klingeln. Wie war das möglich?«

»Warte Mal! Ich hab weder diese ganze Nummer gestartet, noch auch nur den kleinsten Erfolg verbucht. Gehst du da mit deinen Gedanken nicht schon ein bisschen weit?«

Tja! Genau diese Frage stellte sich Janine auch in dem Moment. Weder dachte sie an ihren Einsatz, noch an seine Aufgabe, oder wie die Chancen dafür standen. Sie dachte wirklich und wahrhaftig daran, wie ihr Leben sein konnte, wenn sie Benjamin heiraten würde.

»Lori, gib Lion Bescheid, Benjamin und ich kommen ein bisschen später. Ich will ihm noch etwas zeigen!«

Benjamin machte grosse Augen.

»Ausgerichtet. Janine, warum gehe ich davon aus, dass du wieder eine deiner Dummheiten im Kopf hast?«

»Weil du mich zu gut kennst Lori!«

Janine kicherte.

»So Süsser. Halt dich mal kurz fest!«

Benjamin sah, dass Janine in Richtung Autobahn abbog. Kaum war sie auf dem Beschleunigungsstreifen spürte er, wie der Lori sich absenkte und dann spürte er nur noch, wie er mit unglaublicher Gewalt in seinen Sitz gepresst wurde. Der Lion war ja schon ein schmerzhaftes Monster, aber gegen den Lori war sogar der ein Witz. Weder konnte Benjamin seinen Kopf drehen, noch Atmen. Sein ganzer Körper wurde wie von einer Presse in den Sitz gedrückt und er befürchtete, dass ihm gleich irgendwelche Knochen brechen würden.

Doch nein. Es dauerte nicht wirklich lange und gebrochen wurde auch nichts. Der Druck nahm ab, da fuhr Janine schon von der Autobahn ab. Es ging ein kleines Stück über Land, dann bog sie in einen Feldweg ab. Natürlich fragte sich Benjamin, wie ein so tief liegendes Auto auf einem Feldweg voran kommen würde. Doch da spürte er auch schon, wie der Lori sich hob. Genau genommen war das eines dieser Superautos, wie man sie in Filmen und Serien sah. Mit allem ausgestattet.

Die Fahrt ging auch nicht wirklich lange. Gerade so weit, dass man die Strasse nicht mehr sehen konnte. Janine parkte den Lori, öffnete die Flügeltür und stieg aus.

»Du bleibst sitzen!«

Gab sie Benjamin in einem echt heftigen Befehlston zu verstehen. Sie schloss die Tür, wurde von Benjamin beim umrunden des Autos beobachtet, dann ging seine Tür auf.

»Lori, Sitz in Fickposition!«

Bevor Benjamin etwas sagen konnte, verstellte sich sein Sitz, so dass er in halb liegender Position zum Stillstand kam. Er war fasziniert, was in dem eigentlich fast schon engen Auto auf einmal ein Platz war. Dann lag Janine auf ihm. Aber nicht so, dass sie mit ihm Sex hätte haben können. Zumal er ja auch noch komplett eingepackt war. Nein, sie lag einfach so auf ihm.

»Lori, Tür zu. Otto, sei lieb zu mir!«

Benjamin verstand gar nichts. Janines Augen schlossen sich, ihr Lippen trafen seine und es begann ein Kuss, der den ganzen Sex der letzten Zeit aber komplett in den Schatten stellte.

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