Pear Island

»Also wenn ihr mich fragt, wir müssen uns auf Pear Island umschauen. Mein Roboter hat einen sehr starken Ortungssender, den würden wir auch noch empfangen, wenn er über einen Kilometer tief in der Erde wäre. Wir könnten ihn wieder bis zum Endes des Schachtes fahren lassen und dann auf Pear Island schauen, wo genau er da angekommen ist und ob man dort was finden kann.«

Rock schaute wieder die Richtung des Schachtes entlang.

»Das ist aber nicht so einfach Mario. Pear Island ist im Privatbesitz und als wir uns dort das letzte Mal umgeschaut haben, hatten wir danach Stress mit dem Besitzer und ich glaube nicht, dass der uns noch einmal auf die Insel lässt.«

Mario hört die Worte und sein Blick ging wie mechanisch rüber zu Pascal.

»Was guckst du mich so an? Sind wir in Deutschland?«

»Seit wann ziehst du da Grenzen?«

Wollte Derrick wissen.

»Tue ich nicht. Aber mein Onkel würde es mit Sicherheit nicht so toll finden, wenn ich hier jetzt auch meine Finger im Spiel hätte.«

Markus hatte die Arme verschränkt und schien die Unterhaltung nicht gerade nett zu finden. Da er nichts sagte, sprach Morgen.

»Wie erreicht man den Besitzer? Markus kriegt da bestimmt was geregelt!«

Alle schauten zu Morgen und Markus. Markus stand nur da und schien zu warten. Rock hingegen war sich anscheinend nicht ganz sicher, ob er die Kontaktdaten einfach so herausgeben sollte, während Monty da offensichtlich einfacher gestrickt war. Er nahm ein Mäppchen zur Hand, suchte kurz und hatte kurz darauf eine Visitenkarte.

Nachdem Morgen sie genommen hatte, verschwand er ein paar Schritte und fing an zu telefonieren. Offensichtlich war es gar nicht so einfach, den Typ an die Strippe zu kriegen, denn Morgen brauchte seine Zeit und man hörte, wie er anscheinend von Hinz zu Kunz vermittelt wurde.

»Das ist nur ein Fake. Das sind die Mitglieder seiner Familie, die sich gegenseitig das Telefon in die Hand geben.«

Markus schaute verwundert.

»Sicher?«

»Natürlich. Morgen, sag denen, sie sollen das Telefon gleich Larredo geben, dann geht es schneller!«

Morgen schaute zu der Gruppe rüber, schien einen Moment zu überlegen und sagte dann genau das, was Pascal ihm vorgegeben hatte. Kurz darauf kam er zurück und gab Markus das Handy. Der nahm es, ging aber von der Gruppe nicht weg.

»Guten Morgen. Hat mein Sekretär die Angelegenheit schon erschöpfend geschildert?«

Eine kurze Pause, während der Typ wohl redete, dann kam wieder Markus.

»Hervorragend. Dann sagen sie doch mal, was würde es mich kosten, ein paar Untersuchungen auf Pear Island durchzuführen?«

Wieder die Pause.

»Vielleicht sollte ich die Insel einfach kaufen, dass käme mich wahrscheinlich billiger!«

Pascal grinste. Rock und Monty hingegen gingen davon aus, dass auch das letzte Fünkchen Hoffnung, jemals wieder Pear Island offiziell betreten zu können, gerade zerbrach.

»Jetzt stellen sie sich nicht so an, jeder hat seinen Preis! Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass sie eine entsprechende Summe ablehnen würden!«

Pascal trat an Markus heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Markus hörte es sich an, wartete noch die Aussage von dem Typ am Telefon ab und legte dann los.

»Nun gut, ich hatte wirklich die Hoffnung, ich könnte vernünftig mit ihnen reden. Aber wenn sie unbedingt darauf bestehen, dann soll es eben so sein! Ich stehe hier auf Isla Oak, wo man meinem Wunsch nach Forschung ebenfalls nicht entsprochen hat. Ich schaue rüber zu Pear Island und wenn ich mal ganz genau hinschaue fällt mir da etwas auf, was ich doch mal den örtlichen Behörden zeigen könnte!«

Der Typ am Telefon wurde lauter, war jedoch für die Anderen noch immer nicht zu verstehen. Markus hingegen grinste immer breiter, je lauter der Typ am Telefon wurde. Als der schliesslich verstummte, machte Markus noch eine dramatische Pause und dann ging es los.

»Hervorragend! Ich möchte anmerken, ich habe mir Pear Island noch nie genauer angeschaut. Aber ich bin wirklich sehr froh, dass sie mir nun so viele nützliche Informationen geliefert haben. Also, mein Angebot. Sie machen mir einen vernünftigen Preis, so dass ich auf der Insel ein paar Nachforschungen betreiben kann, ohne die Insel dabei zu beschädigen. Oder sie nennen mir einen Preis für die ganze Insel. Sie können natürlich auch ablehnen, wäre mir persönlich sehr Recht, denn wenn die Insel versteigert wird, kriege ich sie für einen Bruchteil von dem, was ich ihnen bezahlen würde!«

Und wieder eine kleine Pause.

»Weniger als zehn Minuten würde ich schätzen. Eben so lange, wie ich von hier zum Moneypit brauche und zurück.«

Die nächste Pause kam, während Markus richtig gemein grinste.

»Korrekt. Hier hab es anscheinend kleinere Ungereimtheiten, weshalb die Ordnungshüter eingeschaltet wurden. Ergo, die sind auf der Insel. Es bringt also nichts, irgendetwas verschleiern zu wollen!«

Die Gruppe konnte an Markus Gesicht den Triumph klar erkennen.

»Prima, dann sind wir uns ja einig! Schicken sie bitte die Unterlagen an mein Büro, sobald die da sind, überweist meine Sekretärin das Geld.«

Damit war das Gespräch beendet. Markus schaute zu Pascal.

»Der produziert da wirklich Drogen?«

»Ja, warum?«

Rock ging auf Pascal zu.

»Woher wissen sie das?«

Die Freunde von Pascal waren sich sicher, da würde jetzt wieder so eine Erklärung kommen, von wegen man würde es eh nicht glauben. Aber, die kam nicht! Es kam anders.

»Ganz einfach! Bei der Produktion dieser Droge entstehen verschiedene Gase. Für Menschen sind sie absolut tödlich und schädigen auch die Umwelt natürlich. Nun produziert er das Zeug natürlich nicht am Strand, sondern in dem bewaldeten Gebiet und wenn ihr euch die Bäume mal ganz genau anschaut, dann seht ihre eine leicht gelbliche Verfärbung. Typisches Anzeichen für so eine Produktionsstädte!«

Rock war verblüfft. Er hatte sich mit Monty damals tatsächlich über die merkwürdige Verfärbung der Bäume unterhalten, was auch in der Serie zu sehen war. Nur gingen sie davon aus, der Boden sei ihre verunreinigt, oder etwas in der Art. Von daher wussten sie aber genau, was Pascal gemeint hatte und so glaubten sie ihm auch seine Rede.

Waldemar hingegen war da skeptisch. Ja, was Pascal erzählte war korrekt, nach seinen Informationen. Aber, Pascal war bei diesem Ausflug genauso lange auf der Insel wie er selbst und hatte sich nie von der Gruppe entfernt. Doch von hier aus hatte man gar keine Sicht auf Pear Island! Es war technisch gesehen unmöglich, dass er sich die Insel hatte ansehen können. Genau genommen gab es nur eine Möglichkeit, wie Pascal die Insel hatte genau genug sehen können und das war in der Fernsehserie. Als Waldemar daran dachte, hätte er sich gerne an den Kopf geschlagen. Natürlich hatte Pascal seine Informationen aus dieser Serie und wusste deshalb, was auf Pear Island los war. Dennoch, für einen Moment wurde Waldemars Glaube bestärkt, Pascal könnte übernatürlich sein.

»Wenn ich fragen darf, wie viel bezahlen sie jetzt dafür?«

»Einmalig 15.000 Dollar. Danach 100 Dollar pro Erkundung Rock!«

»Spottpreis!«

Warf Monty ein.

»Wir haben für die einmalige Erkundung fast das fünffache bezahlt!«

Phillip und Derrick lachten.

»Ja, wenn man Pascal dabei hat fühlt man sich manchmal wirklich allmächtig! Er hat in fast jeder Situation die richtige Lösung zur Hand!«

Das machte Rock natürlich neugierig.

»Haben sie auch die Lösung für unsere Suche?«

Pascal schaute in Richtung Moneypit, schien sich einen Moment zu konzentrieren und sein Blick sank dabei ganz langsam.

»Habe ich in der Tat. Aber das würde euch dann doch zu viel Spass verderben. Ich gebe aber einen kleinen Hinweis. Manchmal ist ein Schwert auf der Wiese nur ein Schwert auf der Wiese. Aber manchmal ist es auch ein Zeichen!«

Rock schaute Monty an und auch der schien das nicht zu verstehen.

»Und wie genau hilft uns das jetzt?«

»Behaltet das einfach mal im Hinterkopf Rock. Wenn ihr etwas ungewöhnliches habt, denkt einfach daran. Dann werdet ihr es mit Sicherheit verstehen!«

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