Waldemars Horror

Der nächste Tag begann ganz gewohnt, zumindest für Waldemar. Schon kurz bevor sein Wecker zu klingeln begann, öffneten sich seine Augen. Er stand auf, richtete sofort sein Bett, entledigte sich seines Schlafanzuges und ging mit einem frischen Handtuch und frischer Kleidung ins Bad. Erst war das Morgengeschäft zu erledigen, dann Zähneputzen und ab unter die Dusche. Anschliessend ging es in die Küche, um sich Frühstück zu machen. Das wurde an Ort und Stelle stehend eingenommen, bevor sich Waldemar an seinen Computer setzte.

Ebenfalls wie gewohnt regte sich Verstimmung in Waldemar, weil seine Kollegen noch nicht an ihrem Arbeitsplatz waren. Sie verschwendeten Zeit und die war bekanntlich knapp. Er hingegen fing augenblicklich an zu arbeiten, nachdem die entsprechenden Programme gestartet waren.

Es dauerte noch fast zwei Stunden, bis Waldemar endlich Gesellschaft bekam. Doch war es jemand, den er nicht erwartet hatte.

»Hey Waldi, alles frisch?«

»Katja? Darf ich den Grund deiner Anwesenheit erfragen?«

»Sicher doch. Ist was zum Frühstücken da?«

»Und wie lautet die Begründung?«

»Ganz einfach Waldi. Ich bin seit gestern mit Perry zusammen und würde ihm jetzt gerne Frühstück machen.«

»Du meinst Donald?«

»Nein, ich meine Perry. Der dickliche.«

Für Waldemar brach eine Welt zusammen. Perry hatte eine Freundin? Das konnte nur ein Chaos werden! Er würde in Zukunft seine Zeit lieber mit ihr verbringen, anstatt zu arbeiten. Was für ein Horror!

»Grossartig. Dann sollten wir lieber an die Liquidierung unserer Unternehmens denken, solange noch kein finanzieller Schaden entstanden ist!«

Katja war verwundert.

»Warum das denn?«

»Das will ich dir gerne beantworten! Die von euch eingegangene Beziehung wird meinen Kollegen ablenken. Er wird mit seiner Arbeit nicht fertig und zum guten Schluss werden sich potentielle Investoren gegen uns entscheiden. Ohne deren Geld werden wir aber keinen Erfolg haben und folglich wäre es sinnvoller, dass Projekt sofort zu beenden und uns anderweitig umzuschauen.«

»Echt jetzt? Du siehst in mir einen Problemfall?«

»Seit eurem Einzug sehe ich nur Probleme!«

»Dann hör mal Hündchen! Ich habe gar nicht die Zeit, mich den ganzen Tag mit Perry zu beschäftigen! Stell dir vor, auch ich habe ein Leben und durch meinen Freundeskreis viele Verpflichtungen. Falls es dich beruhigt, ich werde meinem Schatz schon aufs Dach steigen, wenn er seine Arbeit vernachlässigt. Die haben uns gestern davon erzählt und ich finde es grossartig! Soweit es mich angeht, wird sich unsere Beziehung nicht auf eure Arbeit auswirken!«

»Ich bin gespannt!«

»Also, gibt es hier jetzt was essbares, was ich zubereiten kann?«

»Schau nach. Überall wo Perry dran steht ist sein Zeug drin. Bedien dich!«

Katja bediente sich. Viel war jedoch nicht vorhanden. Irgendwelches Müsli, dass ihr schon von der Beschreibung her nicht zusagte. Aber, da waren Eier. Ausserdem schien Perry einen Fabel für Brot zu haben, denn davon hatte er auch reichlich vorrätig. Rührei mit Brot, war doch was!

Während sie die Eier rührte, kam ihr ein Gedanke.

»Ihr braucht Investoren für euer Projekt?«

»Natürlich!«

»Eure Software soll bewirken, dass man auch in verschiedenen Länder sitzen kann, trotzdem Konferenzen abhält, als wäre man in einem Raum?«

»Auch das ist korrekt.«

»Vielleicht sind wir dann ja sogar ein Glücksfall für euch!«

Waldemar, der sich durch die Konversation in seiner Arbeit gestört fühle, schaute zu Katja.

»Und wie genau solltet ihr ein Glücksfall für uns sein?«

»Denk mal nach. Mein Vater ist eine grosse Nummer an der Börse und quatscht jeden Tag per Telefon mit Leuten rund um die Welt. Denkst du nicht, der könnte Interesse an eurer Arbeit haben?«

Das war Musik in Waldemars Ohren.

»Das könnte in der Tat sehr erfreulich sein! Könntest du einen Kontakt herstellen?«

»Sicher. Ich verstehe mich sehr gut mit meinem Vater und wenn ich dem sage, dass könnte was für ihn sein, dann schaut er es sich mit Sicherheit auch an! Vor allem wenn mein Freund daran arbeitet.«

»Wenn das so ist, willkommen in der Familie!«

Katja lächelte und genau in dem Moment kam Perry zur Tür rein.

»Boah Wahnsinn, war doch kein Traum!«

»Was?«

»Das du bei mir geschlafen hast!«

»Und um das herauszufinden musstest du hier her kommen? BH und so auf dem Boden hat dich nicht gewundert?«

»Und du machst Frühstück?«

»Klar! Mein Schatz muss doch fit sein, die Arbeit ruft!«

Perry dachte aber gerade so gar nicht an Arbeit.

»Arbeit? Ich dachte, wir machen es uns noch ein bisschen im Bett gemütlich.«

Waldemar stellten sich die Nackenhaare. Genau das hatte er befürchtet.

»Ne, ne mein Schatz. Deine Arbeit wird nicht vernachlässigt! Wenn du aber ganz brav bist und Waldi heute Abend bescheinigt, dass du dich gut angestellt hast, mal schauen, was ich dann im Bett mit dir mache!«

Perry spürte das Herz in seiner Brust hämmern. Gleich wegen vieler Dinge. Weil sie ihn Schatz nannte, weil ihr seine Arbeit wichtig war und auch die Aussicht auf Spass war natürlich nicht zu verachten. Ausserdem, er bekam von einer Frau Frühstück gemacht. Genial!

Doch nicht nur Perrys Herz schlug höher. Auch das von Waldemar. Er begrüsste es ausgesprochen, dass Katja Sex als Belohnung für gute Arbeit anbot. Das würde seinen Freund bestimmt zu Höchstleistungen bringen. Tatsächlich schien Katja nicht zu stören. Sie ass zusammen mit Perry die Eier und schaute dann zu, wie er sich an seinen Computer setzte. Auf einem Stuhl neben ihm nahm sie Platz und schaute sich an, was er da tat. Zwar verstand sie nichts davon, interessant fand sie es aber und bat auch um Erklärungen. Perry kommentierte daraufhin, was er da trieb und zur Überraschung von ihm und Waldemar, schien Katja das auch zu begreifen. Auf jeden Fall konnte sie ihn auf einen Fehler aufmerksam machen, den Perry offensichtlich übersehen hatte.

Katja bekam eine Nachricht. Die Mädels fragten nach ihrem Gesundheitszustand. Kurz darauf war sie auch schon in Hektik. Wie sie sagte, sei da ein Termin, den sie mit den Beiden wahrnehmen musste. Wieder irgendwas mit der Gruppe. Kaum war sie weg, schaute Perry auf sein Handy. Es war zwar keine Party, aber anscheinend doch ein Treffen, bei dem besonders Katjas Anwesenheit erwartet wurde. Sollte er sich deshalb Gedanken machen? Sie war jetzt seine Freundin, würde sie da trotzdem direkt mit einem anderen Kerl ins Bett gehen? Perry konnte sich darauf keine Antwort geben. Viel schlimmer war aber, er wusste gar nicht, welche Antwort er bevorzugt hätte. Wenn sie ihm treu war, oder eben nicht. Das war so verwirrend!

Schliesslich kam Donald aus dem Bett geschlurft.

»Na Perry, wie war es mit deiner Freundin?«

»Boah Donald du ahnst es nicht! Erst gab es Sex, dann sind wir eng umschlungen eingeschlafen. Heute Morgen hat sie mir Essen gemacht und sich dann zu mir an den Computer gesetzt. Die lernt verdammt schnell!«

»Ausserdem ist sie vielleicht eine potentielle Geldquelle!«

Perry und Donald schauten total überrascht zu Waldemar.

»Was denn? Sie meint, ihr Vater könnte Interesse an der Software haben und er würde sich das bestimmt anschauen, wenn sie ihm dazu rät. Wer weiss, vielleicht war es doch nicht so schlecht, dass die da drüben eingezogen sind.«

»Sag ich doch Waldi!«

»Und du Donald? Wie lang warst du noch unterwegs?«

»Auch nicht mehr lange. Claudia wollte mich unbedingt ausprobieren. Am Schluss hab ich beide genagelt und ich sag dir, Claudia ist so eng im Arsch, ohne Gummi wär mein Dödel bestimmt wund!«

»Du hattest beide?«

»Jupp. Die sind richtig gierig!«

Irgendwie war Perry wieder neidisch. Zwar hätte er niemals die Nacht mit Katja missen wollen, aber der Gedanke, zwei Frauen gleichzeitig, dass heizte ihn tierisch an.

»Du Glückspilz!«

»Ach was. Jede wette, wenn du willst kannst du die auch haben! Zumindest Katja und Elena. Die sind ja super offen bei dem Thema und irgendwie auch gierig!«

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