Wieder an die Arbeit

Die Mädels mussten aufbrechen. Schön fand Perry das nicht, denn viel lieber hätte er noch Zeit mit Katja verbracht. Vielleicht alleine mit ihr in seinem Zimmer, oder so. Interessanterweise dachte er dabei nicht einmal an Sex. Wie sie reden würden, er sie vielleicht umarmen und sie ihn küssen würde, so waren seine Gedanken. Das brachte ihn zu einer Frage. War er etwa verliebt? Schwer zu beantworten, denn Perry hatte in den letzten Jahren nie genug Kontakt mit Frauen, um sich zu verlieben. Das letzte Mal, wo er wirkliche Gefühle für ein Mädel hatte, war noch zu seiner Schulzeit und endete mit einem gebrochenen Herzen.

Nun denn, die Damen verabschiedeten sich, da sie sich noch fertig machen mussten. Für Perry hiess das, schnell an seinen Rechner um der Trauer entgegenzuwirken. Von Waldemar wurde dieses Verhalten sehr begrüsst, doch herrschte dieser Zustand nicht lange. Donald, der erst noch das Örtchen besucht hatte, zog seinen Stuhl zu Perry und setzte sich.

»Na? Wie war Elena?«

Perry blieb zwar an seiner Arbeit, wollte dennoch Donalds Frage beantworten. Zum ersten Mal konnte er sich mit jemand über die gleiche Frau unterhalten und irgendwie war das aufregend für ihn.

»Schon geil! Die reitet anders als Katja.«

»Geritten hat sie mich noch nicht. Aber von hinten kann man sie Sau gut knallen!«

»Aber so was von! Wenn man sie an den Hüften packt und fest rammt, dann schreit sie die Bude zusammen!«

»Das hast du gemacht?«

»Ja, warum?«

Donald knuffte Perry auf den Arm.

»Hätte ich dir nicht zugetraut! Aus dir wird noch was!«

Perry lachte.

»Komisch, haben die Beiden auch schon gesagt!«

»Gentleman, könnten wir uns auf die Arbeit konzentrieren? Zwei Wochen sind keine ausreichend lange Zeit, damit wir Däumchen drehen können!«

Zu gerne hätte Perry noch weiter geredet, aber er musste seinem Freund leider zustimmen. Die Zeit verrann und es war nicht abzuschätzen, wie die Sponsoren reagieren würden, wenn bei der nächsten Besprechung keine nennenswerten Fortschritte vorzuweisen gewesen wären. Also, zurück an die Arbeit.

Es lief durchaus gut und Perry erlangte noch an diesem Abend einen Durchbruch. Kein weltbewegender, aber endlich gab es tatsächlich mal was neues, dass man testen und verbessern konnte. Nachdem er alles geprüft hatte, bat er Donald und Waldemar um einen Testlauf.

»Das werden wir auf morgen verschieben müssen. Es ist fast 22 Uhr, Zeit für meinen Feierabend!«

»Ohne Scheiss Waldi? Du meuterst immer, dass es dir nicht schnell genug geht und jetzt, wo es mal einen echten Fortschritt gibt gehst du lieber aufs Sofa?«

»Korrekt Perry. Ich habe meinen Soll für diesen Tag erfüllt und möchte mich nun entspannen.«

»Jetzt komm schon Waldi! Du hängst seit Wochen Perry in den Ohren, dass er endlich mal Fortschritte machen soll und jetzt unterstützt du ihn nicht?«

»Mein lieber Donald. Natürlich werde ich ihn unterstützten! Doch erst morgen!«

»Du machst mich wahnsinnig Waldi! Hat dir schon jemand gesagt, dass wir Menschen und keine Computer sind? Wir haben keine eingebaute Uhr, die Cronjobs ablaufen lässt!«

»Es ist korrekt, wir sind keine Computer. Doch sollte uns das nicht davon abhalten, unseren Körpern einen gewissen Verhaltensplan anzueignen. So kann man die perfekte Zeit für die Arbeit festlegen, in welcher die Aufmerksamkeit und Konzentration am höchsten sind.«

»Dann mach du dein Feierabend, ich geh dann eben schlafen!«

Perry deaktivierte seinen Computer und ging total wütend in sein Zimmer. Als er sich in sein Bett verkrochen und Waldemar die Knochen verflucht hatte, nahm er sich sein Handy zur Hand. Katja hatte ihm nicht geschrieben und auch die Gruppe war ruhig. Sofort fing er an nachzudenken. Sollte er ihr schreiben, oder sah das aufdringlich aus? Spielte das jedoch eine Rolle? Bislang konnte er nichts tun, um in ihrer Achtung zu sinken. Also, warum denn nicht einen Versuch starten?

Nachdem er gefragt hatte, wie es ihr ging und was sie trieb, haderte er damit, ob er die Nachricht auch wirklich abschicken sollte. Immer wieder ging sein Finger über die Taste zum abschicken und immer wieder blieb er kurz vorher stehen. Immer diese Fragen, auf die es keine Antwort gab. Dann näherte sich sein Finger jedoch ein wenig zu weit und siehe da, die Nachricht ging auf die Reise.

Es kam keine Antwort, die Nachricht wurde aber auch nicht gelesen. Perry fragte sich, ob Katja eine Pop-Up Meldung bekommen, gelesen und dann ignoriert hatte. Was war er nur für ein Trottel? Warum hatte er sich das nicht ausgeredet? Katja hatte mit Sicherheit gerade besseres zu tun, als mit ihm zu schreiben. Sein Handy wanderte, nachdem er noch einmal darauf geschaut hatte, auf den Nachttisch.

Perry zog sich die Decke bis unters Kinn und drehte sich auf die Seite. Was für ein beschissener Abend. Waldemar hätte doch einfach die paar Minuten investieren können, aber nein, der musste ja an seinem Zeitplan festhalten. Er hätte sich das angucken können und hinterher wäre eine gemeinsame Runde vor dem Fernseher doch recht angenehm gewesen. Vielleicht noch was essen und hinterher eine Runde zocken? Ach, es hätte ein schöner Abend werden können und Waldemar hatte alles ruiniert!

Er war schon fast eingeschlafen, als er sein Handy hörte. Schlagartig war er wach. In seinem Kopf erschienen Bilder, wie Katja seinen Kontaktversuch mit wüsten Beschimpfungen quittiert hatte, oder auf andere Art und Weise den Kontakt mit ihm jetzt untersagen würde. Seine Hände zitterten, als er das Handy aktivierte und darauf wartete, bis die Nachricht angezeigt wurde.

Zu seiner Überraschung war die jedoch keineswegs so negativ, wie er sich das gedacht hatte. Sie schrieb ihm, was auf der Party gerade los war, wie Elena schon wieder munter vögelte und sie fragte auch, was bei Perry los war. Der erklärte ihr, warum er gerade voll den Hass auf Waldemar hatte. Einen Moment kam keine Antwort von Katja. Ihre nächste Frage war, ob sie ihn vielleicht ein wenig aufmuntert sollte. Perry hatte sofort 1.000 Dinge im Kopf, wie sie das wohl machen könnte und natürlich bestätigte er ihre Frage.

Einen Moment herrschte Stille. Sie hatte die Nachricht zwar gelesen, schien aber darauf nichts schreiben zu wollen. Wie aus heiterem Himmel ploppte da ein Bild unter seiner Antwort auf. Katja war darauf zu sehen und sie war nackt! Sie war auf allen Vieren, machte Perry ein Petzauge und im Hintergrund war da der nackte Oberkörper eines Mannes zu sehen. Perry wusste gar nicht, wie er darauf reagieren sollte. An Waldemar dachte er überhaupt nicht mehr. Seine Gedanken waren beherrscht von der Frage, warum er das so geil fand und wieso er so reagierte. Dadurch verpasste er eine Antwort und gab Katja die Chance noch etwas zu schreiben.

Das Handy vibrierte in seiner Hand und riss ihn aus seinen Gedanken. Katja fragte, ob sein Schwanz so hart sei, wie sie das gerade annahm. War er, definitiv und das schrieb er ihr auch. Katja war ungläubig und meinte, dass müsse er ihr schon beweisen. Perry war aufgeregt. Da wollte eine echte Frau tatsächlich ein Bild von seinem Schwanz. Dem kam er doch zu gerne nach! Er hob die Decke, brachte seinen Kleinen zum Vorschein und machte einen Schnappschuss. Der ging an Katja.

Dummerweise war danach Funkstille. Gleich etliche Minuten kam keine Antwort von Katja und Perry stellte sich sofort vor, wie sie das Bild dem Typ zeigte und beide sich gerade mächtig über ihn lustig machten. Mit diesen Gedanken verschwand auch seine Erektion. Die Depression war ihm sicher und er wollte gerade sein Handy wütend auf den Nachttisch werfen. Doch bevor er es loslassen konnte, fing es an zu vibrieren. Warum genau er es so schnell wieder an sich nahm und aktivierte, war ihm nicht ganz klar. Da konnte ja nur Spott angekommen sein.

Er fing an zu lesen. Spott war das sicher nicht! Katja entschuldigte sich für die kleine Pause, doch war sie angeblich durch sein Bild so heiss geworden, dass sie fast sofort kam und kümmerte sich anschliessend noch schnell um den Typ. Nun hätte sie aber Zeit und wenn Perry es wollte, dann konnte sie sich ja jetzt um seinen Schwanz kümmern.

In Perry drehte sich alles. Dieses hin und her zwischen Depression und Erregung war ihm einfach zu heftig. Doch Katja liess da nicht lange auf sich warten. Sie fing an zu schreiben, was sie mit dem Typ alles gemacht hatte und brachte den armen Kerl damit schon fast zum Höhepunkt. Als sie dann noch anfing zu erzählen, was sie in dem Moment liebend gerne mit ihm machen würde, verstand Perry, warum Katja lieber geschluckt hatte, als ihr Bett zu versauen. Ein Grossteil seiner Decke war versaut und es blieb ihm nichts anderes übrig, als sie frisch zu beziehen.

Print Friendly, PDF & Email

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert